Die vor einer Woche aufgestellten Schilder „Shopping in Tutzing“ haben mittlerweile eine kleine Odyssee hinter sich. Zunächst hatten Tutzinger Geschäftsleute sie auf der Ostseite der Bundesstraße 2 an der Abzweigung nach Obertraubing aufgestellt. Damit wollten sie Autofahrer darauf aufmerksam machen, dass man über die Kustermannstraße nach Tutzing gelangen und dabei die Hauptstraße mit all ihren aktuellen Staus umgehen kann. Aber dabei gab es einige Hürden zu überwinden.
Am Montag mussten Verantwortliche der Aktionsgemeinschaft Tutzinger Gewerbetreibender (ATG) die Schilder erstmals wieder abbauen: Ein Tutzinger hatte sich beschwert - die Schilder stünden auf Privatgrund, und dafür habe es keine Zustimmung gegeben. Die Leute von der ATG schafften die eigens angefertigten Plakate daraufhin hinüber auf die andere, die westliche Seite der B2. Dort befestigten sie sie am Wegweiser nach Obertraubing, der damit recht auffallend auch aufs „Shopping in Tutzing“ hinwies. Tutzinger Geschäftsleute greifen zur Selbsthilfe


Die Freude darüber war unter den Geschäftsleuten spürbar - aber sie währte auch diesmal nicht lange. Die Verkehrsbehörde des Starnberger Landratsamts meldete sich und forderte eine Versetzung der Schilder, und zwar an die Kustermannstraße, östlich eines dort befindlichen Verkehrsschilds mit der Aufschrift „6 t“, also ein paar Meter weg von der Bundesstraße.
Damit wäre aber der Effekt nicht mehr der selbe, befürchteten der ATG-Vorsitzende Roberto Mestanza und andere Geschäftsleute. Denn Autofahrer würden die Schilder an dieser Stelle im Vorbeifahren auf der B2 kaum bemerken.
Gespräche mit der Behörde und Erläuterungen der Beweggründe folgten. Die Tutzinger Bürgermeisterin Marlene Greinwald war eingeschaltet, auch der Starnberger Landrat Stefan Frey erfuhr von der Angelegenheit.
Gestern kam schließlich vom Landratsamt eine Kompromisslösung: Die Schilder mussten zwar weg von der B2 und an die Kustermannstraße, doch dort dürfen sie nun etwas näher an der Bundesstraße stehen - zwischen dem „6 t“-Schild und dem Stop-Schild an der Einmündung in die B2. An dieser Stelle sind sie von den Autofahrern gut zu sehen, meinen Mestanza und sein Stellvertreter Christof Schäfer.

Nachdem die ATG-Verantwortlichen zusammen mit anderen Gewerbetreibenden für die Sichtbarkeit des Einkaufsorts Tutzing gekämpft haben, sind sie sehr zufrieden mit diesem Ergebnis. In Geschäftskreisen waren in jüngerer Zeit nämlich immer mehr Befürchtungen zu hören gewesen, dass viele Leute von auswärts Tutzing meiden würden, weil sie die Staus an der Hauptstraße leid seien, mit stark negativen Folgen für die Umsätze. Doch die plakativen Hinweise aufs „Shopping in Tutzing“ lassen nun die Hoffnungen auf ein gutes Weihnachtsgeschäft neu erwachen.
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