
Als erstes Tutzinger Geschäft zahlt „Richter’s Pavillon“ seinen Kunden die Parkgebühr zurück. „Ich bin kein Gegner von Parkautomaten“, bekräftigt Inhaber Thomas Richter. Aber wegen der schlechten Straßenverhältnisse kämen sie derzeit zum falschen Zeitpunkt - und es sei das falsche Signal: „Das wirkt wie eine reine Abzocke der Gemeinde.“ Kunden beschwerten sich bei ihm: „Ich brauche eine halbe Stunde nach Tutzing hinein, und dann soll ich auch noch zahlen?“
An der Hauptstraße sind bisher keine Parkgebühren zu entrichten. Aber in den von ihr abzweigenden Nebenstraßen wird mittlerweile eine Gebühr fällig. „Wir haben beschlossen, dass wir sie der Gemeinde bezahlen“, sagt Richter. Denn es gehe um ein Signal an die Kunden. Über weitere Gewerbetreibende, die es ebenso machen wollen, würde er sich freuen: „Es wäre schön, wenn sich uns andere Geschäfte anschließen würden.“
In Tutzinger Geschäftskreisen stößt Richters Vorstoß auf Sympathie. Dennoch wollen ihm andere Gewerbetreibende bisher nicht folgen. Dafür sind unterschiedliche Begründungen zu hören. Ein paar Euro würden nicht viel ändern, wird zum Beispiel argumentiert. Wenn den Kunden ein Gutschein überreicht würde, mit dem sie beim nächsten Einkauf einen Rabatt erhielten, würde das vielleicht mehr bringen, meint ein Geschäftsmann. Ein anderer gibt zu bedenken, er könne nicht bei geringen Einkäufen für wenige Euro auch noch einige Euro Parkgebühr bezahlen.

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Kommentare
Und Ihnen Herr K. empfehle ich: Lernen Sie endlich mal respektvoll mit den Gesprächspartnern umzugehen! Dann klappt's vielleicht auch mal mit einer echten Diskussion.
Herrn Dornow und mir einfach komplett absurd-falsche Sachen öffentlich zu unterstellen, wenn sie nur zu Ihren eigenen Vorurteilen passen, ist das genaue Gegenteil davon.
Nicht, dass Sie irgendeinen Anspruch auf eine Antwort oder gar eine Erklärung hätten, aber: Wer mich kennt, sieht oft genug, mehrfach die Woche, wie ich mein Auto zu Hause stehen lasse und meine Besorgungen in Tutzing zu Fuß erledige.
Und das, was Sie mir immer wieder unterstellen ist Fake und übles Nachreden. Das Allerletzte!
Sachlichen Austausch mit Ihnen hab ich ja oft genug versucht; ich beende das hier und jetzt, für immer.
Von nun an betrachte ich jedes weitere Wort an Sie, oder über Sie, als pure Verschwendung.
(Selbst hier zu schreiben und antworten kostet schließlich auch wertvollen Strom.)
Alles Gute und leben Sie wohl!
Leider haben Sie zur eigentlichen Diskussion (funktioniert die Lenkungswirkung, ist sie überhaupt primär von der Gemeinde gewollt, unterläuft die Bezahlung der Parkgebühren durch die Geschäfte nicht genau diese Wirkung?) außer mit dem realitätsfernen Vorschlag eines geschäftsübergreifenden Lieferdienstes nicht viel beigetragen, was ein bisschen schade ist.
Im übrigen bezweifle ich nochmals ausdrücklich, dass die Gemeindeverwaltung mit den Parkgebühren primär versucht, Autoverkehr aus dem Ort zu bringen. Die bisherigen, wenigen Äußerungen von Gemeindevertretern der Presse gegenüber beschäftigen sich meist nicht mit Umweltaspekten, sondern damit, dass die Einnahmen die Investitionen übersteigen und dass die Fluktuation auf den Stellplätzen erhöht werden soll - nach meiner demütigen Interpretation bedeutet eine höhere Fluktuation mehr, nicht weniger Verkehr...
Die einen weisen auf die Lenkungsfunktion hin, und erhoffen sich weniger Autoverkehr im Tutzinger Ortszentrum.
Die anderen rechnen mit Einnahmen für die klamme Gemeindekasse (nachdem aber erst mal kräftig investiert werden musste).
Da frage ich mich, wie das zusammen funktionieren soll?
-> Wenn der Autoverkehr tatsächlich aus dem Ort vergrämt wird, wird es nur geringe Einnahmen geben. (Vgl. die meist halbleeren P+R Parkplätze der Bahn, seit dort Gebühren zu bezahlen sind.)
-> Wenn aber die Einnahmen aus den Parkautomaten reichlich sprudeln sollten, bedeutet dies, dass keine nennenwerte Lenkungsfunktion stattfindet.
schön, dass Sie zu wissen glauben, was für die "Geschäfte" vor Ort sinnvoller sei. Leider teile ich Ihre Meinung nicht. Sie können mir aber gerne (ich unterstelle, dass Sie im Gemeinderat die Parkgebühren unterstützt haben) den Vorteil erklären, den die Parkgebühren gegenüber einer - gerne auch kontrollierten - zeitlichen Parkbeschränkung haben. Und zwar für die "Geschäfte", denn dass die Gemeinde primär einen erheblichen finanziellen Vorteil erwirtschaftet und erwirtschaften will, ist ja offensichtlich.
Wenn Sie jetzt auch noch ausdrücklich auf Nachahmer hoffen, dann muss man das wohl so interpretieren, dass noch mehr "Geschäfte" der Gemeinde Geld dafür bezahlen sollen, dass Kunden die Leistungen der "Geschäfte" in Anspruch nehmen. Und das finde ich doch einigermaßen befremdlich. Aus meiner bescheidenen Sicht wäre es nicht nur sinnvoller, sondern selbstverständlich, dass die Gemeindeverwaltung sich überlegt, wie sie die Gemeinde für "Geschäfte" attraktiver macht. Parkgebühren für Kunden helfen da nicht. Die "Geschäfte" für die Parkgebühren bezahlen zu lassen noch viel weniger.
Ich hatte tatsächlich immer mehr den Eindruck gewonnen in unserer Ortsmitte lebt ausschließlich die progresssive Speerspitze der Menschheitsretter, die Alle dem privaten Autoverkehr längst abgeschworen haben, und vor rückständigen Autobesitzern aus den Außenbezirken sowie natürlich vor "den Münchnern" geschützt werden müssten.
^^ So kann man sich irren! ;-)
Aber Spass beiseite:
In Kochel beispielsweise hat man sich dennoch genau umgekehrt entschieden:
-> Speziell für die eigenen Bürger bietet man dort ein vergleichsweise günstiges Jahresparkticket für das gesamte Gemeindegebiet an. (35 € p.a. für bis zu 4 Kennzeichen)
err Rekus, ich kann Ihnen sagen was passieren wird, wenn es einen Anwohnerparkschein oder eine Jahresvignette für Einheimische geben würde. Die Anwohner und die Angestellten der Ortsmitte parken dann Ihre Autos auf der Straße. Es gäbe noch weniger freie Parkplätze, die die Geschäfte für ihre Kunden benötigen. Tutzing hat innerorts nicht genügend Parkplätze und die Situation würde sich erheblich verschärfen, wenn für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe das Parken innerorts quasi kostenlos wäre (da eine Jahreskarte bezahlt wurde). Da ist das System der Kostenerstattung für Kunden wesentlich sinnvoller.
Gleichzeitig habe ich Verständnis dafür, wenn nicht alle Gewerbetreibenden mitmachen können; in Abhängigkeit von branchentypischer Spanne und durchschnittlicher Bongröße.
Als Tutzinger frage ich mich, ob über alle unterschiedlichen Parkzonen hinweg auch ein einheitliches Jahresticket für die einheimische Bevölkerung geplant ist?
Letzteres könnte den Bürgern, aber auch der Verwaltung so manchen bürokratischen Aufwand ersparen: Nur 1 einziger Zahlungsvorgang für alle Parkvorgänge des ganzen Jahres notwendig, statt jede Automatenleerung, jede Abrechnung mit der Bezahl-APP einzeln... zählen & prüfen, abrechnen, verbuchen, Münzeinzahlungen bei der Bank, usw. Bei weniger Verwaltungskosten, kann natürlich auch der Preis für die eigenen Bürger entsprechend gestaltet werden.