Der zweite Akt der Hauptstraßen-Sanierung steht bevor. Am Montag, dem 4. Oktober sollen die Bauarbeiten am Abschnitt Nord beginnen. Den Auftrag für sie hat in einer Ausschreibung nicht das Unternehmen Kutter erhalten, das für den Südabschnitt zuständig war, sondern das Augsburger Unternehmen Klaus, wie Bürgermeisterin Marlene Greinwald bei einer Versammlung der Aktionsgemeinschaft Tutzinger Gewerbetreibender (ATG) mitgeteilt hat.
Der nun bevorstehende nächste Bauabschnitt im Norden Tutzings reicht vom Ringseisweg bis zur Hans-Albers-Straße an der Gemeindegrenze zu Feldafing/Garatshausen. Für die Arbeiten in diesem Bereich setzt das Staatliche Bauamt Weilheim etwas mehr als ein Jahr an - vom 4. Oktober zunächst bis zum 15. November dieses Jahres, eventuell etwas länger, wenn es die Witterung zulässt. Im nächsten Jahr sollen die Arbeiten dann voraussichtlich bis Ende November 2022 dauern.
Ursprünglich war im Nordbereich der Hauptstraße eine Totalsperrung vorgesehen, was umfangreiche großräumige Umleitungen bedeutet hätte. Doch davon sind die Planer abgekommen. Der Verkehr soll nun überwiegend halbseitig mit einer Ampelregelung geführt werden. Die Sanierung der Hauptstraße im Tutzinger Ortszentrum soll dann als dritter Bauabschnitt im Jahr 2023 an die Reihe kommen, wie Bürgermeisterin Greinwald sagte.
Umfangreiche Sanierung der Infrastruktur im Bauabschnitt Süd
Die Bauarbeiten des ersten Bauabschnitts im Süden Tutzings, die im August 2020 begonnen hatten, sind noch nicht ganz beendet. Sie stünden kurz vor dem Abschluss, erklärt das Staatliche Bauamt Weilheim. Die Straßenbaubehörde nutzt die Gelegenheit, noch einmal alle Bestandteile des Projekts zusammenfassend aufzuzählen.
Die umfangreiche Sanierung der Infrastruktur im Bauabschnitt Süd beinhaltete nach Angaben des Bauamts die Erneuerung bzw. Sanierung der Niederschlags- und Schmutzwasserkanäle, die Neuverlegung von Wasser-, Gas- und Stromleitungen einschließlich der Hausanschlüsse, die Errichtung von neuen Gehwegen samt Beleuchtung, die Verlegung eines Leerrohrnetzes für einen späteren Glasfaserausbau sowie den Bau des neuen Kreisverkehrs. Die Fahrbahn sei erneuert worden, barrierefreie Querungsinseln, Bushaltestellen und neue Lichtsignalanlagen seien angelegt, Radschutzstreifen markiert worden.
Nach der Errichtung eines Bodenzwischenlagers habe man in der Lindemann-, Haupt- und Bernrieder Straße zunächst mit den tiefen Kanalbauarbeiten begonnen. Höher liegende Leitungen seien gefolgt, ehe der Start an den Straßen und Gehwegen möglich gewesen sein. Trotz Corona-Pandemie habe man die umfangreichen Tiefbauarbeiten ohne größere Verzögerungen durchführen können. Die Straßenbau-, Kanal- und Trinkwasserleitungsarbeiten sowie die diversen Spartenverlegungen seien weitestgehend abgeschlossen.
Derzeit finden nach Angaben des Bauamts noch Pflaster-, Markierungs- und Restarbeiten statt. Für den Innenbereich seien Pflastersteine in drei Farbnuancen gewählt worden, um die Optik aufzuwerten und dadurch einen schöneren Aufenthaltscharakter im Ort zu erhalten. Für den Außenbereich sei eine andere Pflasterung gewählt worden, um im Falle einer Öffnung von Versorgungsleitungen keine Asphaltflecken zu erzeugen, sondern durch Wiedereinsetzen der Pflastersteine abermals eine saubere Fläche zu erhalten.
Straßenbeleuchtung auf neuestem Stand der Technik
Im Zuge der Bauarbeiten im Südabschnitt sei auch die Straßenbeleuchtung auf den neuesten Stand der Technik gebracht worden, so das Staatliche Bauamt. Sie leuchte nun die Straße mit LED und in sehr geringem Streuwinkel aus. Die alte Trinkwasserleitung, bestehend aus bruchanfälligem Grauguss, sei durch flexiblere, duktile Gussleitungen ersetzt worden. Auch die veralteten Hausanschlüsse seien bis an die Grundstücksgrenzen getauscht worden, um alle Leitungen wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Für die weitere Zukunftsplanung - beispielsweise für Glasfaserleitungen – seien bereits jetzt Leerrohre eingelegt worden, um im Bedarfsfall die Straßendecke dafür nicht öffnen zu müssen.
Zusammen mit den Hauptkanälen wurde, wie das Staatliche Bauamt weiter ausführt, die Straßenentwässerung der Lindemann-, Haupt- und Bernrieder Straße vollständig erneuert und mit einer Vorreinigung, sogenannten Sedimentationsschächten, ausgestattet. Schweb- und Schwimmstoffe des anfallenden Niederschlagswassers würden zurückgehalten und entsorgt. Das gereinigte Wasser werde in den Starnberger See sowie in den Erlenberggraben eingeleitet. Neben den Kanalbauarbeiten in der Tutzinger Hauptstraße habe der Abwasserverband auch die Niederschlagswasserkanalisation in der Schlossstraße erneuert. Dies sei im Vorgriff auf den Bauabschnitt im Tutzinger Zentrum geschehen.
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