Verkehr
11.9.2021
Von vorOrt.news

Radsternfahrt schon in Tutzing

Von allen Seiten kamen heute Menschen dazu - Tausende bei Demonstration in München

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Aus verschiedenen Ortsteilen von Tutzing kamen die Radler am Samstag zur Sternfahrt, so wie hier aus Diemendorf © KG

Viele Menschen aus Tutzing haben gestern an der Radsternfahrt nach München anlässlich der "IAA Mobility 2021" mit anschließender Großdemonstration auf der Theresienwiese teilgenommen. Schon in Tutzing selbst gab es eine Sternfahrt. So kamen die radelnden Personen aus verschiedenen Ortsteilen, um sich am Bahnhof zu treffen.

Von dort aus ging es weiter nach München, und von allen Seiten kamen viele weitere Leute auf ihren Fahrrädern dazu - nach Angaben der Organisatoren auf 16 verschiedenen Routen. Gruppen kamen auch aus Frankfurt am Main, Regensburg, Augsburg und Rosenheim. Aufgerufen zu der Aktion hatten gemeinsam der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), die globalisierungskritische Organisation Attac, der Bund Naturschutz, die Bewegung Campact, die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die Umweltorganisation Greenpeace, die Naturfreunde Deutschlands und der Verkehrsclub Deutschland (VCD).

Über die Zahl der teilnehmenden Personen gibt es unterschiedliche Angaben - von mehr als 10 000 Menschen laut Polizei bis zu 25 000 Mitwirkenden laut Veranstaltern. 4500 Polizisten sollen im Einsatz gewesen sein. Nach Berichten kam es zu einigen Ausschreitungen, die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein, Aktivisten kletterten auf Bäume. Doch weitgehend verlief nach den Mitteilungen alles weitgehend friedlich.

Die Hauptbotschaft der Organisatoren war ein Vorwurf an die Adresse der IAA: Die Messe gebe sich lediglich einen „grünen Anstrich“, es werde aber kaum etwas für den Klimaschutz getan. Gefordert wurde, von der Auto-Dominanz in der Verkehrspolitik abzukommen und den Fußgängern, den Fahrradfahrern und dem öffentlichen Nahverkehr Vorrang zu geben. Konkret plädiert wurde für eine „faire Verteilung des öffentlichen Raumes mit Vorrang für den Fuß- und Radverkehr, den massiven Ausbau von Bus und Bahn und klimaneutralen Verkehr bis 2035“. Die Politik müsse sich aus einer „erdrückenden Umarmung der Automobilindustrie“ befreien, um einen „klimafreundlichen Verkehr für alle“ zu ermöglichen. „Dicke Spritschlucker und Platzfresser“ seien nicht mehr zeitgemäß.

Für den CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet ist die Messe dagegen „die grünste IAA, die es je gegeben hat“, wie er heute beim CSU-Parteitag in Nürnberg sagte. Nie zuvor sei so viel wie auf dieser Messe von Klimaneutralität, Nachhaltigkeit und Umweltschutz die Rede gewesen. Die Demonstrationen dagegen mit Straßenblockaden und Kampf gegen die Autoindustrie belegten, dass es manchen nicht um den Umweltschutz, sondern um Systemveränderung gehe.

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