Verkehr
15.9.2020
Von vorOrt.news

Bus fährt künftig ins Fischerbuchet

Die neue Linie 978 soll bald verlängert werden - sofern Feldafing und Landkreis zustimmen

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An Zekiri Fadil und seine ebenso freundlichen Kollegen haben sich die Tutzinger längst gewöhnt © L.G.

Es ist soweit: Die neue Tutzinger MVV-Buslinie 978 wird erweitert, und zwar bis zu den Siedlungen in der Kellerwiese, im Fischerbuchet und am Kallerbach. Künftig soll es neue Haltestellen in der Bräuhausstraße, der Lindemannstraße, in der Fischerbuchetstraße und am Kallerbach geben, wie die Verkehrsmanagerin des Landkreises Starnberg, Susanne Münster, am Dienstag im Gemeinderat mitgeteilt hat. Damit wird eine bisher 40-minütige Wartezeit am Tutzinger Bahnhof ausgefüllt. Die endgültigen Entscheidungen sind zwar noch nicht gefallen. Doch im Gemeinderat wirkten alle sehr zuversichtlich.

So gab es auch eine spontane Zustimmung, als Bürgermeisterin Marlene Greinwald um ein Votum bat. Der Münchner Tarif- und Verkehrsverbund MVV hatte sich auf Anfrage von vorOrt.news schon vor einiger Zeit für eine Erweiterung der Buslinie aufgeschlossen gezeigt. Gleich zu ihrem Start am 1. September vorigen Jahres hatte auch einer der Busfahrer, Zekiri Fadil, große Bereitschaft für Änderungswünsche und Anregungen bekräftigt, als wir ihn bei seinen ersten Touren begleiteten. Er ermutigte die Fahrgäste, sich im Fall von Problemen an den MVV zu wenden.

Im Feldafinger Gemeinderat erhofft sich Susanne Münster in der nächsten Woche einen positiven Beschluss. Dann muss auch noch der Kreistag und ein paar Tage später der Kreisausschuss die Verlängerung der Strecke befürworten. Immerhin bezahlt der Landkreis Starnberg die Hälfte des Defizits, das laut Münster 60 000 bis 85 000 Euro betragen dürfte. Den Rest übernehmen die Gemeinden Tutzing und Feldafing.

Auf Tutzing könnten Mehrkosten von 9500 bis 13 400 Euro zukommen, rechnete Susanne Münster vor. Dabei kalkuliert sie gewisse Einnahmen ein. Die habe sie aber „sehr konservativ“, also eher niedrig angesetzt. Da der neue Bus sehr gut angenommen werde, sei mit höheren Einnahmen zu rechnen. Damit könnte Tutzing finanziell gut wegkommen.

Verlängerung der Buslinie spätestens zum nächsten Fahrplanwechsel

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Der kleine Bus gehört seit September vorigen Jahres fest zum Tutzinger Ortsbild © L.G.

Trotz der noch ausstehenden Beschlüsse in Feldafing und im Landkreis gab sich die Verkehrsmanagerin zuversichtlich, dass das alles glatt über die Bühne gehen wird. Spätestens zum nächsten Fahrplanwechsel soll die Verlängerung der Buslinie nach ihren Angaben in Kraft treten, vielleicht aber auch schon früher.

Da gab sich Susanne Münster recht selbstbewusst, was die Kontakte zum MVV betrifft: „Wer mich kennt, der weiß, dass ich relativ sportlich im Umgang mit dem Verkehrsunternehmen bin, wenn ich damit für die Menschen etwas Gutes erreichen kann.“

Neue Haltestellen hat die Verkehrsmanagerin auch für Feldafing angekündigt, nämlich rund um die Koempelstraße. Konkret soll es Haltestellen in der Seewiesstraße, der Koempelstraße, der Edelweißstraße und der Traubinger Straße geben.

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"Große Lösung" mit Unterzeismering, Diemendorf & Co. lässt noch auf sich warten

Ein Wermutstropfen für Tutzing bleibt: Zu einer von vielen Bürgern erhofften „großen Lösung“ mit Fahrten in weitere Teile der Gemeinde kommt es - noch - nicht. Damit bleiben Standorte wie Unterzeismering, Kampberg, Diemendorf oder Monatshausen vom MVV vorerst ausgespart. In einigen dieser Orte sieht man zu bestimmten Tageszeiten Busse des Anbieters RVO, doch mit dem läuft noch ein Vertrag, der oft als Hemmschuh betrachtet wird.

Das aber nannte Susanne Münster gar nicht als Grund. Eine Bedienung all dieser Strecken hätte nach ihren Angaben die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs erfordert. Und das, sagte sie, hätte die Kosten auf 180 000 bis 200 000 Euro schnellen lassen.

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