Verkehr
13.5.2020
Von vorOrt.news

Forderungen für Ausfahrt des Einkaufszentrums

Nach Unfall will Fahrradclub ADFC deutlich bessere Sicherung noch vor der Umgestaltung der Hauptstraße

Ein Unfall hat die Ein- und Ausfahrt des Einkaufszentrums an der Lindemannstraße wieder neu ins Gespräch gebracht. Die Tutzinger Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) fordert eine deutlich bessere Sicherung dieser Verkehrsstelle bis zum ohnehin vorgesehenen Umbau bei der Umgestaltung der Hauptstraße.

Bei dem Unfall am 8. Mai war nach Angaben der Polizei eine Radfahrerin, die ihre dreijährige Tochter dabei hatte, an dieser Ausfahrt gestürzt, weil ein Autofahrer sie beim Herausfahren aus dem Parkplatz übersehen und mit ihr kollidiert habe. Ernsthafte Verletzungen hatten nach Angaben der Polizei weder die Radfahrerin noch ihr Kind davongetragen.

"Unübersichtlich und gefahrenträchtig"

Dennoch sei diese Stelle unübersichtlich und gefahrenträchtig, warnt der ADFC. Ein Schild, das die ausfahrenden Autofahrenden auf querende Radfahrende aufmerksam mache, sei schwer erkennbar. Es sei verdreht, eventuell sei es angefahren worden, zudem werde es durch die Tafel, die auf die Geschäfte aufmerksam mache, bis kurz vor Höhe der Ausfahrt verdeckt. Darüber hinaus fehle nicht nur eine Haltelinie, sondern auch eine inzwischen übliche Kennzeichnung des querenden Fußgänger- und Radverkehrs durch einen „roten Teppich“.

Schwierig ist nach Auffassung des ADFC die gesamte Verkehrssituation an dieser Stelle, an der die Lindemannstraße, die Ein- und Ausfahrt des Parkplatzes sowie die Einmündungen der Bräuhausstraße und des Schönmooswegs aufeinandertreffen. Die aus dem Einkaufszentrum ausfahrenden Autofahrer hätten gleichzeitig sehr viele Verbindungen in den Blick zu nehmen.

Auch das Areal mit dem Parkplatz beim Einkaufszentrum selbst ist nach Auffassung des ADFC bei starker Frequentierung sehr unübersichtlich. Dies gelte nicht nur für Radfahrer. Für Fußgänger seien zwar ursprünglich Querungshilfen mit Zebrastreifen vorgesehen. Diese seien zum Teil aber kaum mehr sichtbar.

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"Sehr viele Verbindungen": Ausfahrt des Einkaufszentrums mit Lindemannstraße, Bräuhausstraße und Schönmoosweg (hinten links) © L.G.
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In die vorgesehene Umgestaltung der Hauptstraße sollen dieser Bereich der Lindemannstraße mit den anliegenden Straßen und auch die Einfahrt und Ausfahrt des Parkplatzes beim Einkaufszentrum einbezogen werden. Dies bezeichnet der ADFC als erfreulich. Die Situation werde dadurch in Zukunft übersichtlicher, sicherer und in der Qualität insgesamt verbessert werden. Bis es soweit ist, sollten die zuständigen Stellen aber nach Auffassung des Clubs sofort Maßnahmen veranlassen, damit keine weiteren Unfälle und gefährlichen Situationen mehr passierten.

Der ADFC schlägt folgende Maßnahmen vor:

(1) Kurzfristig sollte das Schild „Vorfahrt achten“ richtig gedreht werden, so der Club. Das darunter angebrachte Schild, das auf die kreuzenden Radfahrenden aufmerksam macht, solle deutlich größer und reflektierend angebracht werden.
(2) Weiter plädiert der ADFC dafür, die Querung sofort mit einem dafür üblichen roten Belag und gegebenenfalls Piktogrammen zu versehen, das heißt mit einem deutlich sichtbaren roten Streifen in der Breite des Geh- und Radwegs. Zusätzlich solle damit verbunden eine Haltelinie aufgetragen werden.
(3) Der ADFC bittet die Gemeinde Tutzing, an die Grundeigentümer heranzutreten, damit diese rasch die Zebrastreifen neu deutlich sichtbar aufbringen. Ebenso solle die Gemeinde die Grundeigentümer bitten, bei der Einfahrt ein deutlich sichtbares Schild anzubringen: „Alle Verkehrsteilnehmer sollen aufeinander Rücksicht nehmen.“

Zur Zuständigkeit erläutert der ADFC: „Die Lindemannstraße ist eine Staatsstraße. Für Geh- und Radwege ist - unseres Wissens - die Gemeinde Tutzing zuständig.“

Weitergehende Maßnahmen auf dem Areal vor den Verbrauchermärkten zu einer deutlicheren Sichtbarkeit der Fußgänger und zu mehr Platz für sie würde die Gesamtsituation nach Überzeugung des ADFC zusätzlich entspannen. Damit werde auch die Ein- und Ausfahrt sicherer. Die drei Maßnahmen zur Verbesserung der Situation hätten eine hohe Dringlichkeit, mahnt der Fahrradclub.

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So ähnlich könnte es an der Lindemannstraße aussehen: Ausfahrt des Neidhardt-Einkaufsparks in Weilheim auf die Münchner Straße. *) © Claus Piesch

*) Gut wären dabei zusätzlich noch Piktogramme Rad-/Fußweg, meint der stellvertretende Tutzinger ADFC-Vorsitzende Claus Piesch

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Kommentare

Bravo, daß sich der Radfahrerclub ADFC dieses Tutzinger "Verkehrs-Hotspots" annimmt! Mich wundert, daß der dortige Wirrwarr von Ein- und Ausmündungen, Fahrspuren sowie unterschiedlichsten Verkehrsteilnehmern nicht schon mehr gravierende Unfälle verursacht hat. Man kann wirklich nur hoffen, daß die Neugestaltung der Einmündung der Lindemann- in die Hauptstraße entscheidende Verbesserungen bringt.
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