Verkehr
3.4.2019
Von vorOrt.news

Parken am Bahnhof künftig für 1,50 Euro täglich

Ein ganzer Monat soll 22 Euro kosten - Mehr Carsharing-Autos als bisher geplant

Am Tutzinger Bahnhof ist die Zeit des kostenlosen Parkens bald vorbei. In vier bis fünf Monaten will die Deutsche Bahn auf den Park-and-Ride-Plätzen Parkgebühren einführen. Das hat die Gemeinde-Geschäftsleitung am Dienstag im Gemeinderat mitgeteilt. Vorgesehen sind nach seinen Angaben Gebühren von 1,50 Euro am Tag und 22 Euro im Monat. Einem neuen so genannten Gestattungsvertrag mit der Bahn, bei dem es vor allem um die Park-and-Ride-Plätze geht, hat der Gemeinderat mehrheitlich zugestimmt. Er war nach Kritik an den Formulierungen geändert worden. Einige Gemeinderäte lehnten eine Zustimmung ab, weil ihnen die veränderte Fassung nicht schriftlich vorgelegt wurde.

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Bald nicht mehr kostenlos: Park-and-Ride-Plätze am Tutzinger Bahnhof
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Neben "Stattauto" plant auch "DB-Rent" Carsharing in Tutzing

Die Gemeinde teilte auch mit, dass die Bahn-Gesellschaft DB-Rent am Tutzinger Bahnhof zwei Stellplätze für Carsharing-Autos einrichten will. Auch das Münchner Unternehmen Stattauto will in Tutzing mit Carsharing aktiv werden. Damit wird das Angebot von Autos, die man kurz- oder längerfristig nutzen kann, größer als bisher erwartet. Für das Fahrzeug von Stattauto wird derzeit ein Stellplatz in Bahnhofsnähe gesucht.

"Kollaps" auf umliegenden Straßen wegen der Parkgebühren befürchtet

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Auf Erweiterungen des MVV-Netzes ruhen viele Hoffnungen - aber bisher endet die S-Bahn in Tutzing © Fotos: L.G.

Sorgen machen sich mehrere Gemeinderäte wegen der Folgen der Parkgebühren. Es werde „Parkdruck“ auf die umliegenden Straßen entstehen, befürchten sie. „Wo parken die, denen das zu teuer ist?“, fragte Thomas Parstorfer (CSU: „Fahren die alle in den Ort?“ Parstorfer rechnet mit einem „Kollaps“. Verbunden wurde dies im Gemeinderat mit Forderungen nach einem kompletten Parkraumkonzept für die Straßen rund um den Bahnhof.

Die Gemeinde kündigte konkrete Besprechungen im Verkehrsausschuss an, zu denen man auch den Verkehrsplaner und einen Vertreter der Bahn einladen werde. Auch Anwohner-Parkplätze halten manche Kommunalpolitiker für sinnvoll. Vizebürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg verwies auf Reaktionen, über die bereits nachgedacht werde. So werde vor allem früh morgens eine „sehr strikte Parkzeitbeschränkung“ eingeführt werden. Die Bus- und Taxi-Plätze sollen unverändert bleiben. Erweiterungen und Erneuerungen der Fahrrad-Abstellanlagen gehören nicht zu dem neuen Gestattungsvertrag. Über dieses Thema sind gesonderte Besprechungen geplant.

Hoffnungen auf steuernde Funktion: Werden Bernrieder Pendler Tutzing meiden?

Manche Gemeinderäte erhoffen sich auch eine steuernde Funktion der Parkgebühren. Vielleicht würden mehr Pendler als bisher zum Beispiel von Bernried oder Seeshaupt aus die Bahn benutzen, nicht mehr von Tutzing aus, meinte Christine Nimbach (Grüne). Elisabeth Dörrenberg verwies auf einen vor etwa zwei Jahren gefassten Beschluss, mit dem sich der Gemeinderat eine Ausweitung des Münchner Verkehrs- und Tarif-Verbunds (MVV) in Richtung Süden ausspricht. Stefanie von Winning (CSU) erwiderte, dazu wäre ein zweigleisiger Ausbau der Bahnstrecke nach Weilheim erforderlich. "Schade, dass wir die Olympischen Spiele nicht haben", fügte sie hinzu, "sonst hätten wir's schon."

Quelle Titelbild: L.G.
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Kommentare

Das ist eine gute Sache, aber die Tutzinger sollten zuerst Vorrang haben, damit Sie sich am Morgen ab 8 Uhr ist kein Platz mehr. Die meisten Autos sind STA nicht zulassen.

Ich denke das Gemeinde Tutzing sollte einen Pass nur für die Tutzinger ausstellen und dann die andere Pendler.

Für mich ist es nicht nochmal dass alle Tutzinger sehr often finden keinen Platz mehr, weil die Mehrheit den Pendler kommen nicht aus Tutzing aber aus Bernried, Gap, Seehaupt usw. dort ist es auch einen Bahnof.

Das ist auch das selbe Problem Im Krankenhaus.



Die 22 EUR monatlich fürs Parken sind nichts im Vergleich zu den Preisunterschieden der Bahntickets für alle Startorte südlich von Tutzing. So lange da keine Anpassungen geschehen werden sich die Pendler-Autos im ganzen Ort verteilen.
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