
Ist es auf Tutzings Straßen zu hell, zu dunkel oder gerade richtig? Dazu waren kürzlich im Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss des Gemeinderats recht unterschiedliche Auffassungen zu hören. „Wir haben viel zu viele Lampen“, sagte Dr. Toni Aigner (Freie Wähler). Er regte an, deren Zahl zu verringern. Selbst in manchen kleinen Straßen sei es nachts fast taghell.
Dr. Thomas von Mitschke-Collande (CSU) nannte zumindest ein Gegenbeispiel: Die Tutzinger Ortsdurchfahrt über die Hauptstraße sei nachts ein „schwarzes Loch“, gab er zu bedenken. „Aus Sicherheitsgründen kann man allen Frauen nur empfehlen, nachts über die Oskar-Schüler-Straße, die Kirchenstraße und die Bahnhofstraße zu gehen“, fügte er hinzu.
Auch Georg Schuster (ÖDP) kennt solche eher düsteren Gegebenheiten. In Unterzeismering, meinte er, müsse man froh sein, „wenn wenigstens drei oder vier von 17 Lampen brennen“.
Tutzinger holen sich Anregungen in Penzberg
Bernd Pfitzner (Grüne) setzte sich für die Beschaffung intelligenter Systeme ein, die sich bei Bedarf einschalten: „Wir sollten für kreative Lösungen offen sein.“ Eine wichtige Entscheidung über die künftige Tutzinger Straßenbeleuchtung steht ohnehin an - nämlich für die Hauptstraße, wenn es an deren Sanierung geht. Voraussichtlich vor der Sitzung des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschusses im April werden sich dessen Mitglieder in Penzberg über die dortige Straßenbeleuchtung informieren, die sie auch für Tutzing in Betracht ziehen.
"Smart Lighting" - die Lösung für die intelligente Stadt der Zukunft?
Gemeinderat Dr. Wolfgang Behrens-Ramberg (Tutzinger Liste) brachte das Stichwort „Smart Lighting“ ins Gespräch. Dies gilt als eine energieeffiziente Beleuchtungstechnologie, bei der die Masten mit dem Aufbau neuer Netzwerke kombiniert werden können, so etwa für den neuen 5G-Mobilfunkstandard oder für Elektro-Ladestationen. Durch Integration von Sensoren soll sogar der Verkehrsfluss gesteuert werden können. Verfechter dieser Idee sprechen schon von einem Rückgrat für die intelligente Stadt der Zukunft. Bürgermeisterin Marlene Greinwald (Freie Wähler) gab sich für solche Modelle generell aufgeschlossen, mahnte aber, dabei auch die Kosten zu berücksichtigen.
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