
Denk nicht mal dran, hier zu parken. Mit einem solchen Schild - allerdings auf englisch - versucht ein Anwohner der kleinen Simone-Ferber-Straße Autofahrer davon abzuhalten, ihr Fahrzeug auf seinem Grundstück abzustellen. Schon bemerkenswert, dass er so einen Hinweis für erforderlich hält: Immerhin handelt es sich um eine Privatfläche - auch wenn sie recht einladend ausschaut. Aber auch auf dem öffentlichen Teil der kleinen Straße in Seeufernähe werden Autos anscheinend nicht selten auf eher fragwürdige Weise geparkt.
Das scheint nicht zuletzt eine Folge eines nebenan in der Nordbadstraße installierten Parkautomaten zu sein. Weil Gebühren zu zahlen sind, stellen nicht wenige Fahrer ihre Autos anscheinend lieber in der Simone-Ferber-Straße ab, denn dort wird dafür kein Geld verlangt.
Wenn Anordnungen erlassen werden, sucht sich der Verkehr halt andere Wege - so hat es Gemeinderat Bernd Pfitzner (Grüne) kürzlich im Verkehrsausschuss in anderem Zusammenhang formuliert. Die Umleitung und die Folgen Dass die Autos in der Simone-Ferber-Straße eher stören, hin und wieder sogar die Rettungswege versperren, damit scheinen die betreffenden Fahrer weniger Probleme zu haben - Hauptsache, sie haben es zu Fuß nicht allzu weit zum Seeufer.


Der Parkautomat nebenan in der Nordbadstraße war zwar längere Zeit außer Gefecht, offenbar weil ihn ein Autofahrer umgefahren hat. Parkautomat umgefahren Doch mittlerweile ist er wieder aufgestellt worden.
Den Anliegern der Simone-Ferber-Straße scheint die Parkerei jedenfalls nach wie vor ein Dorn im Auge zu sein. Sie haben sich deshalb an die Gemeinde gewandt und um Abhilfe gebeten.
Für neue Regelungen hat der Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss des Gemeinderats aber auf seiner jüngsten Sitzung keinen Anlass gesehen. Dr. Toni Aigner (Freie Wähler) erwartet zwar, dass die so genannte Parkraumbewirtschaftung mit Kurzparkzonen und Automaten über kurz oder lang auf den ganzen Ort ausgeweitet werden wird. Doch zu so einer Maßnahme für die Simone-Ferber-Straße wollten sich die Gemeinderäte ebenso wenig entschließen wie für die Ausweitung des auf einer Straßenseite bereits bestehenden Parkverbots.
„In einer reinen Anwohnerstraße macht man eigentlich keine Automaten“, sagte Bürgermeisterin Marlene Greinwald (Freie Wähler). Pfitzner wies zudem auf die Möglichkeit kostenlosen Parkens oben in der Garage des Lebensmitteldiscounters Lidl hin. Dort haben die Pächter des Nordbads ohnehin Stellflächen angemietet. Aber der ein paar Meter längere Fußweg von dort hinunter zum See scheint manchem Autofahrer zu weit zu sein.
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