Verkehr
15.6.2018
Von vorOrt.news

Freisinger Mobilitätskonzept als Beispiel

Tutzinger wollen in der Domstadt erkunden, wie das Radfahren erleichtert werden kann

Freising als Beispiel für Tutzing: Gleich an zwei Tagen beleuchtet die kürzlich gegründete Tutzinger Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) die große Kreisstadt nördlich von München.

„Freising hat gute Beispiele für eine Infrastruktur und Stadtgestaltung, die den Menschen das Radfahren erleichtert, in den letzten Jahren umgesetzt“, so Martin Held, der Sprecher der neuen Ortsgruppe. Sie veranstaltet am am Donnerstag, dem 21. Juni, abends einen Vortrag über Freising im Tutzinger Roncalli-Haus (Beginn 19 Uhr) und zwei Tage später, am Samstag, dem 23. Juni, eigens eine Exkursion nach Freising (Start 11 Uhr in Freising am Platz vor dem Bahnhof). Die Einladung zu beiden Terminen ist unten auf dieser Seite als pdf zu finden. Referentin des Vortrags und Tourenleiterin in Freising ist die Verkehrsplanerin Bettina Twiehaus.

Anschauungsmaterial zu den in Tutzing geplanten Umbaumaßnahmen

Die Stadt Freising versucht derzeit, nachhaltige Mobilitätsformen zu fördern. In Bestandsaufnahmen zu Verkehr und Mobilität sind die Bürger mit verschiedenen Befragungen Weise eingebunden worden. Auf dieser Basis soll nun ein Mobilitätskonzept erarbeitet werden, das vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Besondere Bedeutung soll der Förderung des Radverkehrs zugemessen werden. Freising ist der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern e.V. (AGFK) beigetreten. Es wird über „ehrgeizige Ziele hinsichtlich der Steigerung des Radverkehrsanteils und somit einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen“ berichtet.

Nach Helds Auffassung hat Freising bereits in den vergangenen Jahren gute Beispiele für eine Infrastruktur und Stadtgestaltung umgesetzt, die den Menschen das Radfahren erleichtere. Dabei entstandene Verkehrsbauwerke bieten, wie er meint, interessantes Anschauungsmaterial zu den in Tutzing geplanten Umbaumaßnahmen und der weiteren Ortsgestaltung.

"Eine Verkehrsinfrastruktur, die die Leute im Alltag aufs Rad bringt"

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Kreisverkehr ohne Radspur: Diskussionen über die künftige Verkehrsführung an dieser Stelle bei einer ADFC-Tour © L.G.

Bei einer Tour im April hatte der ADFC zusammen mit interessierten Bürgern einige Tutzinger Verkehrsbrennpunkte genau betrachtet. Darunter waren die Abzweigung Am Kallerbach an der nach Diemendorf führenden Staatsstraße und die Einmündung der Lindemannstraße in die Bernrieder Straße. Am Kallerbach endet der relativ neue Radweg, der diesen Bereich von Tutzing mit dem Ortsteil Kampberg vebindet. Wie die Radfahrer von dort aus weiter fahren, sorgte für einige Diskussionen. Direkt daneben, wo der Zweckverband Wohnen Neubauten plant, soll entlang der Straße ein Fußweg, aber kein Radweg vorgesehen sein, wie bei dieser Gelegenheit berichtet wurde.

An der Einmündung der Lindemannstraße soll im Zuge der Haupstraßen-Sanierung ein Kreisverkehr gebaut werden, wie der Tutzinger Gemeinderat kürzlich beschlossen hat. Radschutzstreifen an allen drei Straßen - Bernrieder Straße, Hauptstraße und Lindemannstraße - sollen am Kreisverkehr enden, so dass die Radfahrer dort genauso wie die Autos im Rund unterwegs sein werden, ohne auf speziellen Wegen zu fahren. Auch diese Lösung ist umstritten. Bei dem Vortrag am 21. Juni im Roncalli-Haus soll kombiniert mit den Radverkehrsführungen auch das Thema Gehwege innerorts am Beispiel Lindemannstraße vorgestellt werden.

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Ende einer Radspur: Die Verkehrsführung am Kallerbach sorgte bei der ADFC-Tour für Gesprächsstoff © L.G.

Die Teilnehmer der Exkursion werden nach Angaben des ADFC-Kreisvorsitzenden Anton Maier etwa 20 Kilometer durch Freising und Umgebung fahren, um "gelungene Beispiele einer Verkehrsinfrastruktur kennenzulernen, die die Leute im Alltag auf das Rad bringt". Ebenfalls angesprochen werden sollen die Planungsziele und Konflikte mit den verschiedenen Interessen am Ort. "An den verschiedenen Stationen tauschen wir uns darüber aus, wie diese Erfahrungen in Tutzing und anderen Gemeinden im Landkreises Starnberg umgesetzt werden können", kündigt Maier an.

Anmeldung für die Exkursion wird empfohlen unter Tel. 08158/4144 oder per Mail unter bettina.twiehaus@twiehaus.de.
Eventuell wird eine gemeinsame Anfahrt mit der Bahn organisiert. Die Exkursion soll etwa vier Stunden dauern, anschließend ist eine Einkehr im Biergarten vor Ort geplant. Die Rückkehr nach Tutzing pünktlich zum WM-Spiel ist möglich - oder eine Radtour auf dem Isar-Radwanderweg nach München.

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Quelle Titelbild: L.G.
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