Fahrräder sollen künftig verstärkt den öffentlichen Personennahvekehr ergänzen - auch in Tutzing. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) will ihr Leihradsystem über die Stadt München hinaus auch mehr und mehr im Umland einsetzen. An einer Informationsveranstaltung, auf der das Konzept vorgestellt wurde, hat ein Vertreter der Gemeinde Tutzing teilgenommen. Im Verkehrsausschuss des Gemeinderats hat er über die Potenziale berichtet. Der Ausschuss hat an dem Konzept mit einem einstimmigen Beschluss Interesse signalisiert. Im nächsten Schritt sollen nun nähere Details geklärt werden, von denkbaren Standorten über die absehbare Nutzung solcher Fahrräder und damit erreichbare Auslastungen bis zu den Kosten.
Stationen an verschiedenen Standorten von Tutzing denkbar
Geplant sind danach Rad-Stationen an S-Bahnhöfen sowie an weiteren zentralen Punkten. Die Gemeinden sollen hierfür Vorschläge machen können. Darüberhinaus möchte die MVG Kooperationen mit Unternehmen vereinbaren. Es scheint bereits Unternehmen in und um Tutzing zu geben, die an diesem Konzept für ihre Mitarbeiter und aus Umweltgründen Interesse zeigen könnten. Genannt wurden die Unternehmen WAF, Verla-Pharm und die Artemed-Klinik in Feldafing. Die MVG will sich nach den Angaben um den laufenden Betrieb kümmern, doch die Rad-Stationen selbst sollen von den Gemeinden und den Unternehmen finanziert werden. Sie müssen im Fall des Falles auch Defizite ausgleichen.
Mobilitätsnetz für die Bürger: U-Bahn, Straßenbahn, Bus und Fahrrad
Die MVG ist eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke München, damit gehört sie wie diese zur Stadt München. Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 betreibt die MVG den städtischen U-Bahn-, Straßenbahn- und Stadtbusverkehr in München. Diese Verkehrsmittel sind in den Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) eingebunden, zu dessen Gesellschaftern die Stadt München gehört.
Eine App ist der Schlüssel zum Rad
Die MVG betreibt ihr Mietradsystem MVG Rad seit 2015. Mittlerweile ist das Stationsnetz weit ausgebaut worden. Die MVG betrachtet ihr Mietsystem „MVG Rad“ als ideale Ergänzung zu U-Bahn, Bus und Tram. Die blau-silbernen Räder können per Smartphone über eine kostenlos erhältliche App „MVG more“ ausgeliehen und an einer der Stationen, aber auch an anderen öffentlich zugänglichen Orten wieder zurückgegeben werden. Die App gilt quasi als der Schlüssel zum Rad, sie bietet zudem einen Überblick über die Stationen sowie verfügbare Räder und deren Satelliten-Ortung mit GPS. Für sportliche Aktivitäten und Ausflüge oder Fahrten zum Biergarten werden die Leihräder ebenso angepriesen wie für den täglichen Weg zur Arbeit.
Die Preise fürs Leihrad
Der Mietpreis beträgt zurzeit bei der MVG 8 Cent pro Minute, für Kunden mit Isar-Card-Abonnement 5 Cent pro Minute, für Studierende ebenfalls 5 Cent pro Minute. Maximal werden allerdings 12 Euro pro Tag berechnet. Es gibt auch so genannte Paketpreise von 48 Euro im Jahr oder 36 Euro für Kunden mit Isar-Card-Abo sowie 12 Euro pro Halbjahr für Studierende.
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