Verkehr
11.12.2017
Von Anton Maier

Rad-Anlage für Tutzinger Bahnhof angepeilt

Der Autor ist Kreisvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) im Landkreis Starnberg und dritter Bürgemeister von Feldafing

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So ähnlich könnte es auch in Tutzing aussehen © Bernd Pfitzner

450 Stellplätze hat eine Fahrrad-Abstellanlage am Herrschinger Bahnhof. Ein Vorbild für Tutzing? Das wollte Bürgermeister-Kandidat Bernd Pfitzner (Grüne) zusammen mit dem Fahrradclub ADFC mit einem Besuch der Ammersee-Gemeinde herausfinden. Das Urteil fiel recht positiv aus.

Die Gäste aus Feldafing und Tutzing waren von der Großzügigkeit der Anlage sehr angetan. Nach Pfitzners Meinung werden gute Lösungen in den Gemeinden durch die Vermutung verhindert, die Bahn sei für Abstelleinrichtungen zuständig. Nach seiner Kenntnis ist es anders: "Die Gemeinden sind für die Erstellung und den Unterhalt von 'Fahrradparkanlagen' zuständig." Martin Held, der im Arbeitskreis Hauptstraße Tutzing mitwirkt, lobte die Transparenz der Herrschinger Anlage. Dort beeinträchtigten keine dunklen Ecken oder Angsträume das Sicherheitsgefühl.

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Für die Anlage gab es nennenswerte öffentliche Zuschüsse © Bernd Pfitzner

Anwesende Gemeinderäte aus Tutzing und Feldafing dürften sich vor allem auch dafür interessiert haben, dass aus insgesamt drei Fördertöpfen etwa 75 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst worden sind.

Die Planung lief in Herrsching wegen des barrierefreien Umbaus der Bahnsteige und der nötigen Abstimmung mit der Bahn über mehrere Jahre. An Folgekosten wurden 700 Euro für eine jährliche Sonderreinigung und etwa 40 Arbeitsstunden zum Beispiel für Laub-Beseitigung und Winterdienst genannt. Das wurde für die ganze Anlage als tragbar bezeichnet.

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Für die oberen Plätze braucht man etwas Kraft - im Bild Anton Maier © Bernd Pfitzner

Die Besucher probierten auch alles gleich aus. Ihr Urteil: Die Fahrräder können unten sehr bequem und sicher eingestellt und angeschlossen werden. Dagegen erfordert es Kraft, die Räder auf die oberen Plätze zu heben und hinauf zu schieben. Dies haben die Hersteller von Doppelstockparkern aber inzwischen verbessert, wie berichtet wurde.

Bei der Ordnung des Bahnhofs-Zugangs werden trotzdem noch weitere Maßnahmen für erforderlich gehalten, weil viele Räder nach wie vor einfach an Hauswänden oder Handläufen abgestellt würden. Als Problem gilt zudem die Entfernung herrenloser Fahrräder.

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Für teure Räder kann man Garagen mieten © Bernd Pfitzner

Besonders gelobt wurden Fahrrad-Garagen für teure Fahrräder, die bei der Gemeinde gemietet werden können, sowie flexible Abstellflächen für Lastenräder und Motorräder.

Die Fahrradständer am Tutzinger Bahnhof sind für Pfitzner "eine absolute Katastrophe". Sein Ziel sei es, in Tutzing eine attraktive und sichere Anlage zu schaffen." Eine Anlage wie in Herrsching wäre nach seiner Meinung auch für Tutzing eine sehr notwendige und sinnvolle Einrichtung.

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Weniger schön... © Bernd Pfitzner
Quelle Titelbild: Bernd Pfitzner
ID: 236
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Kommentare

Kleiner Hinweis zum letzten Foto: Dies zeigt keinen neuen Fahrradständer sondern einen alten, wie er auch in Tutzing noch vorhanden ist. Man sieht, was relativ leicht passiert: Die Felge des Fahrrades ist verbogen.
(Bearbeitet)