Von Dorothea Grass

Gewalt an Frauen

"Femizide in Deutschland: Wege aus der Gewalt" - Podiumsgespräch in der Evangelischen Akademie am 16. November

Am 25. November ist „Orange Day“, der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. In der Woche zuvor, am Donnerstag, den 16.11.2023, widmet sich die Evangelische Akademie Tutzing in einem Podiumsgespräch dem Thema.

„Fast alle zwei Minuten wird in Deutschland ein Mensch Opfer von häuslicher Gewalt. Jede Stunde werden mehr als 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt. Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Expartner eine Frau zu töten. Die deutlich gestiegenen Zahlen zeigen die traurige Realität: Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches und alltägliches Problem. Sie wird ausgeübt, um Macht über Frauen aufrechtzuerhalten.“ So äußerte sich Bundesfrauenministerin Lisa Paus im Juli 2023 angesichts der aktuellen Statistik des Bundeskriminalamts.

Demnach hat die Polizei im vergangenen Jahr 240.574 Opfer von häuslicher Gewalt gezählt. Darunter fällt auch die Partnerschaftsgewalt, hier lag die Anzahl der bei 157.818. 80,1 Prozent der Opfer von Partnerschaftsgewalt und 71,1 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt insgesamt sind weiblich. 133 Frauen und 19 Männer sind im Jahr 2022 durch ihre Partner oder Ex-Partner getötet worden.

Nicht selten werden diese Straftaten vorher angekündigt, ein großer Anteil davon digital. Suchen Betroffene Hilfe, werden sie oft abgewiesen, schnelle, wirksame Hilfe ist nicht selten mit erheblichen Hürden verbunden. Auch fehlt es an Anerkennung von digitaler Gewalt als physische Bedrohung. Hinzu kommt: Die geschlechtsspezifische Tötung der Frau ist derzeit im deutschen Recht weder benannt noch definiert. Auch ein rechtlicher Rahmen zur Prävention von Femiziden ist derzeit noch nicht ausreichend umgesetzt. Eine Staatenprüfung zur Umsetzung der Istanbul-Konvention ergab, dass sie in Deutschland noch nicht konsequent umgesetzt worden ist.

Wissen, Austausch und Gemeinschaft sind derzeit die wichtigsten Faktoren im Kampf gegen geschlechterspezifische Gewalt. Aus diesem Grund lädt die Evangelische Akademie Tutzing in Zusammenarbeit mit dem Zonta-Club herzlich ein zum Podiumsgespräch am 16. November um 19.30 Uhr.

Es diskutieren: Gisela Eichfelder (Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie), Antje Brandes (Rechtsanwältin) und Tanja Molocher (Beauftragte für Kriminalitätsopfer im Bereich Schwaben Süd/West). Es moderiert Susanne von Bassewitz, Kommunikationsmanagerin, Präsidentin des Netzwerks Zonta International.

Der Eintritt zum Podiumsgespräch ist frei. Die Akademie bittet um Anmeldung.
Alle Informationen finden Sie hier: https://www.ev-akademie-tutzing.de/veranstaltung/femizide-in-deutschland-wege-aus-der-gewalt/

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Quelle Titelbild: Grass / Evangelische Akademie Tutzing
ID: 6300
Über den Autor
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Dorothea Grass

Dorothea Grass ist Studienleiterin & Referentin für Presse- & Öffentlichkeitsarbeit an der Evangelischen Akademie Tutzing.

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