Anlässlich der öffentlichen Vorstellung der Initiative "Tutzing klimaneutral 2035" in der Gemeinderatssitzung am 7. März 2023 um 18 Uhr wird von der Initiative ein überparteilicher Antrag auf einen Grundsatzbeschluss zur Klimaneutralität bis 2035 für das Tutzinger Gemeindegebiet eingebracht.
Schon 2005 wurde vom Kreistag des Landkreises Starnberg ein Grundsatzbeschluss zur Energiewende gefasst. Dieser wurde dann 2013 nochmals erneuert und bekräftigt, 2016 trat der Landkreis dem "Klimapakt" bei mit Verpflichtung zur Umsetzung von drei Maßnahmen jährlich. Um nun endlich auch in Tutzing erforderliche Maßnahmen auf den Weg zu bringen, wurde der Grundsatzbeschluss des Kreistags von der Initiative für Tutzing angepasst:
“In Anlehnung an den Kreistagsbeschluss vom 12.12.2005 unterstützt der Tutzinger Gemeinderat alle Bestrebungen zur Energiewende in Tutzing. Das Ziel, unsere Region bis zum Jahr 2035 vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen, wird befürwortet und seine Erreichung im Rahmen der personellen und finanziellen Möglichkeiten unterstützt. Das Ziel soll erreicht werden z.B. durch
- Reduzierung des Energieverbrauchs
- Einsatz innovativer und effizienter Technologien zur erneuerbaren Energieerzeugung
- nachhaltige Nutzung aller heimischen Ressourcen
- Einrichtung einer Rubrik “Klimaneutralität” auf der Internetseite der Tutzinger Gemeinde.
Damit sollen unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten und die regionale Wirtschaftskraft sowie die Lebensqualität für unsere Bürgerinnen und Bürger gesichert werden.”
Im Vorfeld wurden von der Initiative "Tutzing klimaneuteral 2035" mit dem Großteil der im Tutzinger Gemeinderat vertretenen Parteien Gespräche geführt und der Entwurf vorgestellt. Dank der zahlreichen, durchwegs positiven Rückmeldungen der Parteien rechnet die Inititiative mit einer mehrheitlichen Zustimmung der Gemeinderäte, möchte aber Einstimmigkeit erreichen: "Das Vorhaben ist zu umfassend und wichtig, um in Fraktionsquerelen zerrieben zu werden".
Unter dem Motto "Wir in Tutzing für ein gutes Klima" sollen sich alle gesellschaftlichen Gruppen zum gemeinsamen Vorhaben zusammenschließen, Tutzing auch in Zukunft als lebenswerten Ort zu erhalten und einen gerechten Beitrag zur Begrenzung der Klimaerhitzung zu leisten.
Bei den vier bisher durchgeführten Veranstaltungen von "Tutzing klimaneutral 2035" war der Sitzungssaal der Gemeinde immer sehr gut besucht, manchmal sogar überfüllt. Diesmal ist eine zahlreiche Teilnahme besonders wichtig. Deshalb sind alle Tutzinger Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen und gebeten, an der öffentlichen Sitzung am 7. März 2023 um 18 Uhr teilzunehmen und damit dem Vorhaben den gebührenden Nachdruck zu verleihen.
Kommentar hinzufügen
Kommentare
Aber ich bin auch ein sehr großer Anhänger von freien Entscheidungen und unseren bewährten demokratischen Institutionen.
Daher frage ich ebenso unschuldig, wie frech:
-> Was ist denn bitte ganz am Anfang gemeint mit "... unterstützt der Tutzinger Gemeinderat alle Bestrebungen zur Energiewende in Tutzing..." ? Wirklich blindlings ALLES, egal was da noch kommen mag?
-> Wäre es nicht besser ganz konkret zu formulieren welche Maßnahmen unterstützt werden sollen? Oder soll das ein unspezifischer aber bindender Pauschalbeschluss für alle Zukunft werden?
-> Sollen somit ab sofort die Damen & Herren von Klimaneutral den Gemeinderat (inkl. Ausschüsse) als das (vor)entscheidende Gremium in Tutzing im Grunde ablösen? Zumindest bei allen Entscheidungen, die man im weitesten Sinne irgendwie der Energiewende zuordnen möchte?
-> Und wie ist das bitte mit dem sehr deutlichen Aufruf an alle Tutzinger Bürger gedacht, Präsenz zu zeigen und "... den gebührenden Nachdruck zu verleihen" ? Doch hoffentlich nicht als Einschüchterung für letzte, vereinzelte Vertreter kritischer, vielleicht sogar abweichender Meinungen, die zwar die Mehrheitsentscheidungen gar nicht verhindern können, aber dennoch lästig sind und das schöne Bild einstimmiger Alternativlosigkeit trüben?
Nachtrag:
Alte, und damals durchaus gut gemeinte Pauschalbeschlüsse kennt man auch in Tutzing: In früheren Gemeinderatsperioden wurden Grundsatzbeschlüsse in Stein gemeißelt, ohne tatsächlich absehen so können, welche Folgen das auf lange Sicht haben würde ... und nachfolgende Generationen haben dann daran zu knabbern. Wirklich klug und - wie man heute sagt - generationengerecht ist das längst nicht immer. ^^