Traubing
22.5.2022
Von vorOrt.news

Spannung in Traubing

Viele können es kaum glauben: Nach zwölf Jahren soll aus der Dorferneuerung etwas werden

Seit sage und schreibe zwölf Jahren laufen die Arbeiten an der Traubinger Dorferneuerung. Immer wieder gab es Verzögerungen, viele Einheimische glauben schon gar nicht mehr an die Realisierung des Konzepts. Doch nun soll das große Projekt tatsächlich angepackt werden. Die Sanierung der Brücke an der Weilheimer Straße – ein wesentlicher Teilabschnitt – soll bevorstehen, wie Tutzings Bürgermeisterin Marlene Greinwald kürzlich auf der Bürgerversammlung angedeutet hat. Im ganzen Dorf soll es dann Neugestaltungen und Verbesserungen geben.

Der Frust sitzt seit Jahren tief bei den Traubingern. Sie hatten sich so viel von der „Dorferneuerung“ versprochen, einem Programm, mit dem die bayerische Staatsregierung den ländlichen Raum stärken will. Mit großem Engagement waren diese Arbeiten eingeleitet worden.

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Die Planungen sind weit gediehen: Diesen Entwurf für die Traubinger Dorferneuerung bekamen die Einheimischen bei der Bürgerversammlung zu sehen
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Die Bürger haben sich in dieser langen Zeit erheblich engagiert, einen dicken Wunschkatalog erarbeitet, Ideen entwickelt, an Plänen mitgearbeitet. Doch die Dorferneuerung stockte immer wieder. Wenn endlich etwas voranzugehen schien, kam die nächste Enttäuschung. Irgendeine Behörde sah und sieht immer irgendein Problem. Oder, diesen Eindruck haben viele Traubinger, die Verantwortlichen der Behörden und Spartenträger sprachen erst gar nicht miteinander.
Konzepte, die eigentlich schon fest vereinbart wirkten, werden immer wieder über den Haufen geschmissen. Erst sollte eine Erneuerung der Starnberger Straße Priorität haben, dann plötzlich wurde sie fallen gelassen. Da sollten die Schwerpunkte der Maßnahmen auf einmal im Ortszentrum, bei der Weilheimer Straße - mit der Brücke beim Kriegerdenkmal und der Gestaltung eines Dorfplatzes dort - liegen. Aber dann gab es die nächste Wende – nun soll wieder die Sanierung der Starnberger Straße im Vordergrund stehen. Doch auch da kommen die Spartenträger laut Stich nicht zusammen.


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Mitten drin im Planungsgebiet befindet sich die Brücke an der Weilheimer Straße. Ihre Sanierung gilt als grundlegend für viele weitere Maßnahmen.

Das Hü und Hott, das Wenn und Aber der Behörden brachte die die Traubinger schier zur Verzweiflung. „Bayern stärkt seinen ländlichen Raum und fördert die Standort- und Lebensqualität durch die Dorferneuerung“ - so steht es auf der Webseite des zuständigen bayerischen Landwirtschaftsministeriums. In Traubing wurden solche Beteuerungen mehr oder weniger als heiße Luft betrachtet.

Sogar beim zuständigen Amt für ländliche Entwicklung Oberbayern war die Verzweiflung zu spüren. Die Verantwortlichen dort versuchten sich für die Traubinger zu engagieren, fühlten sich aber selbst zwischen den Behörden förmlich zerrieben. Aus ihrer Enttäuschung machten sie bei Besuchen in Traubing kein Geheimnis.

Als wäre das alles nicht genug, kam 2017 auch noch der Zusammenbruch der Friedhofsmauer bei der Traubinger Kirche St. Mariä Geburt mitten im Ort dazu. Ihre Sanierung ist nun endlich fertig - und nun soll es also auch mit der Dorferneuerung vorangehen. Viele Einheimische sind schon sichtlich gespannt, ob es diesmal wirklich klappen wird.

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Rund um das Kriegerdenkmal soll der Platz neu gestaltet werden
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