Traubing
23.10.2022
Von vorOrt.news

"Für guten Zusammenhalt der Menschen"

Die Traubinger Gemeinschaft startet neu durch - aber die Probleme der Vereine bekommt auch sie zu spüren

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Großes Engagement prägt traditionell das Traubinger Dorfleben. Wegen der Corona-Pandemie war zwei Jahre lang wenig los. Der Kalender 2020 war zunächst mit 69 Veranstaltungen „prallvoll“, erinnerte sich Schriftführerin Renate Adamietz bei der Jahreshauptversammlung der "Traubinger Gemeinschaft" - doch dann wurde eine Veranstaltung nach der anderen gestrichen. Auch der Christkindlmarkt ist 2020 und 2021 ausgefallen. Aber nun belebt sich das Dorfleben wieder erkennbar, bei den Aktiven sprudeln die Ideen, und sie starten mit großem Elan neu durch. Einer der nächsten großen Veranstaltungstage ist Samstag, der 10. Dezember mit dem Christbaumverkauf, dem Adventssingen und dem Christkindlmarkt. Auch ein Faschingsball ist wieder geplant, und zwar am 11. Februar 2023. Terminplanungen für weitere Veranstaltungen sammelt Renate Adamietz; der Vorstand bittet um Mitteilungen an sie per E-Mail info@traubing.de. Ein Jahr mit umfangreichem Programm deutet sich auch bereits für 2024 an: Da wird die Freiwillige Feuerwehr Traubing 150 Jahre, der FC Traubing 100 Jahre und der Schützenverein Edelweiß 60 Jahre alt.

"Die Traubinger Gemeinschaft steht nicht schlecht da"

Doch auch Sorgen klangen bei der Versammlung durch. Wie bei vielen Vereinen landauf, landab sind auch bei dieser Dachorganisation der Traubinger Vereine die personellen Probleme deutlich geworden. Als vor einem Jahr der Vorstand gewählt wurde, gab es im ersten Anlauf ein Hindernis: Für den Posten des zweiten Vorsitzenden wurde niemand gefunden. Deshalb wurden zwar die anderen Vorstandsmitglieder gewählt: Gabriele Lemke zur Vorsitzenden in der Nachfolge von Peter Stich, Renate Adamietz zur Schriftführerin und Marcus Grätz zum Kassier. Der vorherige zweite Vorsitzende Vitus Schlechtleitner aber blieb vorerst mangels Nachfolger kommissarisch im Amt. Daraufhin erklärte sich Alexander Bartsch zur Kandidatur bereit, der dem Vorstand der Altschützen Traubing angehört. Eine weitere Versammlung wurde abgehalten, Bartsch wurde gewählt - der Vorstand war endlich komplett.

"Ich wusste nicht, was auf uns zukommt“, sagte Gabriele Lemke nach den Erfahrungen in ihrem ersten Jahr an der Spitze, „aber es hat super funktioniert.“ Die Zusammenarbeit im Vorstand sei sehr harmonisch: „Ich hoffe, dass wir weiter so gut zusammenhalten.“

Finanziell schaut es nach Angaben von Marcus Grätz derzeit recht gut aus, nicht zuletzt wegen ansehnlicher Einnahmen beim Maibaumfest in diesem Jahr. „Die Traubinger Gemeinschaft steht nicht schlecht da“, folgerte er. Peter Scheifele, der zusammen mit Christian Bablick die Kasse geprüft hat, sagte: „Die Traubinger Gemeinschaft kann sich glücklich schätzen, einen so tüchtigen Kassier zu haben.“

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Immer höhere Anforderungen, Auflagen und Haftungsfragen

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Im Saal des Traubinger Buttlerhofs gibt es einen neuen Beamer, der die Bilder von hinten auf die ebenfalls neue Leinwand schickt. Über die neue Technik freuen sich die Vorstände der Traubinger Gemeinschaft, (von links) Marcus Grätz, Gabriele Lemke, Renate Adamietz und Alexander Bartsch. © L.G.

Personelle Probleme, wie sie sich in Traubing gezeigt haben, gibt es in vielen Vereinen. Marcus Grätz verwies in der Versammlung auf immer höhere Anforderungen, Auflagen und Haftungsfragen („ein Wahnsinn“). Deshalb sei es immer schwieriger, heutzutage überhaupt noch jemand für Vorstandsaufgaben in Vereinen zu finden. Als beispielhaft hierfür gilt der große Aufwand, der mit dem Maibaum-Aufstellen verbunden war. Das große und sehr erfolgreiche Fest im Mai, an dem rund 1000 begeisterte Menschen teilnahmen, war mit beträchtlicher Arbeit verbunden. Mehr als 110 Personen haben daran laut Grätz mitgewirkt, viele von ihnen, die sich gut auskennen, im Hintergrund, ohne viel Aufhebens davon zu machen. „Das sind ganz unverzichtbare Leute“, sagte er. Später wurde zur Anerkennung ein Helferessen organisiert. Mit dem Maibaumfest sei Traubing auch Vorreiter für Vereine in anderen Orten gewesen, meinte Grätz. Dabei fügte er in Hinblick auf die Verantwortung nachdrücklich hinzu: „Letztlich ist doch immer der erste Vorsitzende dran.“ Deshalb verdienten alle gehörigen Respekt, „die sich so etwas heute noch antun“.

Große Veranstaltungen für einen einzelnen Verein kaum noch möglich

Als Dachorganisation der Traubinger Vereine war die Traubinger Gemeinschaft vor 20 Jahren ohnehin gegründet worden, um die großen mit Veranstaltungen verbundenen Aufgaben überhaupt noch bewältigen zu können. Für einen einzelnen Verein sei es kaum mehr möglich, große Veranstaltungen durchzuführen wie etwa einen Faschingsball oder das Maibaum-Aufstellen oder auch Festtage bei Jubiläen – so erläutern es die Verantwortlichen selbst in einer Beschreibung. Das Ziel ist für sie klar: „Weil es dem guten Zusammenhalt der Menschen im Ort dient.“ Derzeit gehören der Traubinger Gemeinschaft zehn Vereine an: Fußballclub Traubing, Förderverein Kindergarten St. Maria, Förderverein Grundschule Traubing, Freiwillige Feuerwehr Traubing e.V., JM Freizeitclub Ortsverband Traubing, Musik- und Kulturverein Traubing, Schützengesellschaft Altschützen Traubing, Schützengesellschaft Edelweiß Traubing, Seniorenclub Traubing sowie Veteranen- und Soldatenverein Traubing.

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