Traubing
2.11.2019
Von vorOrt.news

Grünes Licht für Traubinger Brückensanierung

Wie ein Signal für die Dorferneuerung: Gemeinde einigt sich mit Wasserwirtschaftsamt

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Geschickt verhandelt: Marlene Greinwald

In Traubing geht es nun wahrscheinlich doch endlich voran mit lange ersehnten Bauarbeiten. Tutzings Bürgermeisterin Marlene Greinwald hat in Gesprächen beim Wasserwirtschaftsamt in Weilheim ein offenbar für alle Seiten akzeptables Ergebnis erreicht.

Ein von diesem Amt gefordertes „hydraulisches Gutachten“ für die dringend notwendige Sanierung der Brücke beim Kriegerdenkmal muss nicht so umfangreich ausfallen wie zunächst vorgesehen.

Das Wasserwirtschaftsamt begnügt sich mit einer auf die nähere Umgebung beschränkten Untersuchung, wie die Gemeinde-Geschäftsleitung mitteilt. Zuvor hatte das Amt ein Gutachten für ein größeres Umfeld für erforderlich gehalten.

Die für den Landkreis Starnberg verantwortliche Abteilungsleiterin Susanne Hass hat das gegenüber vorOrt.news mit Hochwassergefahren im Überschwemmungsgebiet des Deixlfurter Bachs und des Schwarzen Grabens begründet, die genau berechnet werden müssten.

Die Arbeiten könnten in absehbarer Zeit beginnen

Doch in Traubing und auch im Tutzinger Rathaus mehrten sich die Zweifel am Sinn eines so umfangreichen Gutachtens und seiner Aussagekraft. Erneut wurden Befürchtungen laut, dass sich die Arbeiten abermals erheblich verzögern würden, von den hohen Kosten eines solchen Gutachtens ganz zu schweigen. Bürgermeisterin Greinwald hat nun offenkundig mit behutsamen Gesprächen zu einer praktikablen Lösung verholfen.

Auf dieser Basis könnte sogar alles recht schnell gehen. Das in seinem Umfang verkleinerte Gutachten ist bereits in Auftrag gegeben worden. Das bedeutet praktisch grünes Licht für die Sanierung der Brücke - die Arbeiten könnten in absehbarer Zeit beginnen.

Dieses Teilprojekt ist zugleich einer der wesentlichen Abschnitte bei der „Dorferneuerung“. Mit den Vorarbeiten des staatlichen Programms zur Förderung des ländlichen Raums ist in Traubing schon vor zehn Jahren begonnen worden. Doch es gab nur kleinere Schritte. Zu den wesentlichen mit der Dorferneuerung verbundenen Maßnahmen ist es bisher nicht gekommen.

Die in dieser Angelegenheit sehr aktive „Teilnehmergemeinschaft“, in der sich etliche Traubinger Bürger für die Dorferneuerung engagieren, ist immer wieder vertröstet worden. Die Enttäuschung in Traubing ist deshalb seit langer Zeit groß. Abstimmungen zwischen diversen Behörden und „Spartenträgern“ erwiesen sich als äußerst schwierig. Mit seinem Latein am Ende zu sein schien selbst der als Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft fungierende Johannes Mühlbauer, Projektleiter bei dem für die Koordinierung der Dorferneuerung zuständigen Amt für ländliche Entwicklung.

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Priorität hat die Weilheimer Straße

Nun aber könnte die Einigung mit dem Wasserwirtschaftsamt wie ein Signal wirken, dass in Traubing endlich doch etwas vorangeht. Priorität hat derzeit bei wichtigen Arbeiten in der Weilheimer Straße - nicht, wie es vorübergehend den Anschein haben konnte, bei der Starnberger Straße. An der Weilheimer Straße steht die Strecke von der Andechser Straße bis zur Birkenstraße im Vordergrund.

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Wie ein Signal: Die Sanierung der Brücke kann wohl bald beginnen

Maibaumplatz, Friedhofsmauer, Umfeld des Kriegerdenkmals

Dabei gibt es drei Schwerpunktzonen, die nun nach und nach angepackt werden könnten: Der Maibaumplatz beim „Alten Wirt“, ein Austausch der Wasserleitung bei der vor zwei Jahren eingestürzten Friedhofsmauer, deren Erneuerung im nächsten Jahr ansteht, und das Umfeld des Kriegerdenkmals, das zu einem ansprechenden Dorfplatz werden soll. Die Sanierung der Brücke ist dafür die Grundlage. Die Antragsunterlagen für die erforderliche baurechtliche Genehmigung wird das Amt für ländliche Entwicklung nun einreichen, wie Susanne Haas vom Wasserwirtschaftsamt ankündigt.

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Beim Kriegerdenkmal soll ein ansprechender Dorfplatz entstehen © Fotos: L.G.

Demnächst wird wohl einer der beiden Kastanienbäume im Umfeld der Brücke gefällt werden, der innen schon hohl sein soll. Die Sanierung selbst dürfte eine größere Baumaßnahme werden. So sollen Pufferspeicher, so genannte Rigolen, die eingeleitetes Regenwasser aufnehmen können, tief im Untergrund verankert werden. Auch ein Absetzbecken zur Abtrennung von Stoffen aus der Flüssigkeit ist geplant.

Quelle Titelbild: L.G.
ID: 2318
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