Traubing
14.7.2018
Von vorOrt.news

Traubing vor wichtigen Veränderungen

Beim Kriegerdenkmal soll ein Dorfplatz komplett neu gestaltet werden - Weilheimer Straße Schwerpunkt

Über Jahre war der Unmut zu spüren. Es wollte einfach nicht vorangehen mit der Traubinger Dorferneuerung. Dabei ist sie bereits vor neun Jahren eingeleitet worden, und vor sechs Jahren hat der Freistaat Bayern sie über sein Amt für ländliche Entwicklung offiziell angeordnet. Die Staatsregierung hat das Programm Dorferneuerung eigens aufgelegt, um den ländlichen Raum zu stärken. Aufgenommen werden nur Orte mit bis zu 2000 Einwohnern - und Traubing gehört zu dieser Kategorie.

Zu den Bedingungen zählt eine Mitwirkung der Bürger. Zu diesem Zweck ist eine so genannte „Teilnehmergemeinschaft“ gebildet worden. Ihre Vorstände sind Traubinger Einwohner, ihr Vorsitzender ist Johannes Mühlbauer, Projektleiter im Amt für ländliche Entwicklung Oberbayern. Vor Jahren schon ist ein ausführlicher Wunschkatalog für Traubing erarbeitet worden. Immer wieder gab es Treffen der Teilnehmergemeinschaft, Beschlüsse wurden gefasst, Planungen entworfen.

Doch wirkliche Fortschritte gibt es bisher nicht. Über viele Verzögerungen bei den Behörden und Organisationen wurde geklagt, vom Abwasserverband Starnberger See bis zum Wasserwirtschaftsamt. Bei mancher Behörde habe man regelrecht „auf Granit gebissen“, sagte ein Beteiligter einmal recht deutlich. Die Traubinger Bürger wirkten frustriert, auch der Vorsitzende Mühlbauer selbst hat bei seinen Besuchen kein Geheimnis aus seiner Enttäuschung gemacht. Aber auch er kann nicht zaubern.

Zuversicht bei der Teilnehmergemeinschaft

Am Donnerstag war wieder eine Versammlung der Teilnehmergemeinschaft. Bei dieser Gelegenheit war eine gewisse Zuversicht zu spüren, dass es nun tatsächlich vorangehen könnte. Eine Erneuerung der Starnberger Straße wird derzeit nicht mehr in den Vordergrund gestellt. Sie ist eine Staatsstraße, da gibt es offenbar viel zu viele Probleme mit den Behörden.

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Eine Skizze für die Neugestaltung des Dorfplatzes beim Kriegerdenkmal © Teilnehmergemeinschaft Traubing
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Aufwertung für den zentralen Platz des Ortes beim Kriegerdenkmal

Die Schwerpunkte der Maßnahmen werden nun für das Ortszentrum vorgesehen. Die Weilheimer Straße soll in zwei Abschnitten erneuert werden. Los gehen soll es mit dem Bereich von der ehemaligen Filiale der VR-Bank bis zur Starnberger Straße. Beim Kriegerdenkmal, wo zwei Bäche aufeinander treffen, soll der Charakter eines Dorfplatzes künftig deutlich mehr als bisher in Erscheinung treten. Die alte, als sanierungsbedürftig geltende Brücke soll erneuert werden.

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Beim Kriegerdenkmal soll ein komplett neuer Platz gestaltet werden © L.G.

Steg über den Deixlfurter Bach noch nicht sicher

Einen kleinen zusätzlichen Steg wünschen sich die Traubinger über den Deixlfurter Bach, der von zwei Straßen gesäumt wird. Die Fußwege in diesem Bereich werden als verbesserungsbedürftig betrachtet. Bisher scheint man im Amt für ländliche Entwicklung einen neuen Steg eher nicht zu befürworten. Mühlbauer sagte in Traubing, er werde mit seinem Chef darüber reden, gab sich jedoch nicht allzu optimistisch.

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Ein Steg soll die beiden Straßen verbinden, die den Deixlfurter Bach säumen. Im Hintergrund die alte Brücke, die saniert werden soll. © L.G.

Der Platz beim Maibaum gehört zum Maßnahmenkatalog

Auch der Platz beim Maibaum, wo sich der „Alte Wirt" befindet, soll nach den bei der Versammlung geäußerten Wünschen an die Reihe kommen.

Mit den Maßnahmen hoffen die Initiatoren auch die Hochwassergefahr verringern zu können.

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Auch der Platz beim Maibaum soll an die Reihe kommen © L.G.

Friedhofsmauer soll Anfang 2019 neu aufgebaut werden

Noch bevor all diese Projekte realisiert werden, wird wohl die vor ziemlich genau einem Jahr eingestürzte Friedhofsmauer neu aufgebaut werden - allerdings unabhängig von der Dorferneuerung. Es soll eine Betonmauer werden. Die alte Mauer hatte überwiegend aus Feldsteinen bestanden. Anfang nächsten Jahres wird mit dem Neubau der Mauer gerechnet. In ihrem Bereich wird die Weilheimer Straße wohl künftig etwas enger als bisher werden, so dass es Verkehrseinschränkungen geben dürfte. Es gilt nicht als ausgeschlossen, dass künftig nicht mehr zwei Autos aneinander vorbei kommen.

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Vor einem Jahr ist die Friedhofsmauer eingestürzt. Seitdem wird sie gestützt. Anfang 2019 soll sie neu aufgebaut werden. © L.G.

Traubinger Maßnahmenpaket am 31. Juli im Tutzinger Gemeinderat

Ob nun all die von den Traubingern ersehnten und erarbeiteten Wünsche oder wenigstens einige von ihnen in Erfüllung gehen, das dürfte sich schon bald zeigen. Erst wird das Amt für ländliche Entwicklung den Daumen heben oder senken. Am 31. Juli steht das ganze Maßnahmenpaket im Tutzinger Gemeinderat zur Entscheidung. Vorerst bleibt es also spannend in Traubing.

Quelle Titelbild: Teilnehmergemeinschaft Traubing
ID: 956
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