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Das Geheimnis des Fischerkahns

Boot der Tutzinger Gilde für den Wiesn-Umzug hat schon eine Menge erlebt - Immer wieder im Einsatz

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Ein prächtiges Gebinde ziert die Rückseite des Fischerkahns © L.G.

In Kreisen der Tutzinger Gilde kennt man das Geheimnis des alten Fischerkahns. Das gute Stück hat auch schon andere Zeiten erlebt. Auf dem Wasser war das Boot schon lange nicht mehr unterwegs. Dafür stand der Kahn einst in der Klinik Höhenried, gefüllt mit Blumen. Vor Jahren hat Martin Greinwald ihn hergerichtet.

Seitdem ist er für die Tutzinger von ganz besonderer Bedeutung. immer wieder kommt er bei besonderen Tutzinger Anlässen zu Ehren. So stand er zum Beispiel bei der Fischerhochzeit im vorigen Jahr mit im Mittelpunkt des historischen Geschehens. Ein ganz besonderer Anlass war auch beim Münchner Oktoberfest: Der Kahn ist am ersten Wiesn-Sonntag an Platznummer 19 im Trachten- und Schützenzug quer durch München mit zur Theresienwiese gefahren.

Am Freitag und am Samstag hatten etwa 30 Helfer das Boot im Tutzinger Bauhof liebevoll geschmückt. 110 Teilnehmer aus Tutzing waren dann am Sonntag beim Umzug mit dabei. Sie sind schon um 8 Uhr morgens mit dem Zug nach München gefahren. Thomas Geiger vom Bauhof und Rudi Sigl, der zweite Vorstand der Gilde, sind um 6 Uhr früh mit einem Fahrzeug der Gemeinde und dem Boot auf einem Anhänger der Gilde nach München gestartet.

Auch das Brautpaar - bei der Tutzinger Fischerhochzeit im vorigen Jahr dargestellt von Benedikt Greif und Theresa Feldhütter - ist mit seiner Kutsche mitgefahren, die aus Peißenberg dazu gekommen ist. Mit dabei waren auch die Brauteltern - Marlene und Martin Greinwald - und der Hochzeitslader Werner Maier. Aus dem Landkreis Starnberg war außerdem die Pöckinger Blaskapelle dabei.

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Ein tolles Team: 2. von li. Gildenmeisterin Carola Falkner, ganz rechts ihr Stellvertreter Rudi Sigl, neben ihm Trachtenwartin Ulrike Weiß. In der Mitte mit Sonnenblume Claudia Streng-Otto. © L.G.
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9000 Teilnehmer auf sieben Kilometern Länge

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Claudia Streng-Otto hat die Blumen sorgfältig ausgesucht © L.G.

Die Blumen für das festlich geschmückte Boot stammen aus der Starnberger Gärtnerei Fischer. Die Gärtnerin Claudia Streng-Otto, die in Tutzing wohnt und arbeitet, hat sie ausgesucht und alles liebevoll zusammengestellt - wie schon bei vielen anderen Tutzinger Anlässen. Viele bunte Sträuße hat sie gebunden. Allein 25 Gladiolen und 40 Sonnenblumen sind dabei.

Die Tutzinger Gilde nimmt alle zwei Jahre am Wiesn-Umzug teil, sie wechselt sich mit dem Starnberger Heimat- und Volkstrachtenverein ab, der ebenfalls immer mit einem Boot mitmacht.

Der sieben Kilometer lange Zug mit seinen rund 9000 Teilnehmern und 60 Zugnummern startete am Max-II-Monument in der Maximilianstraße und bewegt e sich dann durch die Münchner Innenstadt. Um die Mittagszeit kam er auf dem Oktoberfest an.

Viele Zuschauer standen an den Straßen. Von der Vielfalt an Trachten, Musikrichtungen, Brauchtum und Volkstanz waren sie alle sichtlich begeistert. Auch den Tutzingern wurde überall zugejubelt. Viele deutsche Bundesländer waren beim Umzug mit Trachten- und Musikgruppen ebenso vertreten wie Gäste aus Österreich, Südtirol, Italien, der Schweiz, Polen, Serbien, Litauen und Bosnien und Herzegowina. Einige besonders interessante Beispiele gibt's hier: Sogar ein Tutzinger Leiterwagen war dabei

In den Zelten spielen die Kapellen mal miteinander, mal gegeneinander

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Dieses Gemeinde-Fahrzeug brachte das Boot am Sonntagfrüh nach München © L.G.

In bunter Folge wechselten sich festlich gekleidete Trachtler mit Musikkapellen, historischen Trachtengruppen, Sport- und Gebirgsschützen, Spielmanns- und Fanfarenzügen und bunten Fahnenschwingern ab. Eine große Abordnung der bayerischen Gebirgsschützen und der bayerische Jagdverband mit Jagdhunden und Greifvögeln waren ebenso dabei. Der bayerische Trachtenverband begleitete traditionell den Zug mit einer Abordnung der 22 Gauverbände und deren Gaustandarten. Die Prachtgespanne der Münchner Brauereien, geschmückte Festkutschen und nicht zu vergessen eine Vielzahl geschmückter Festwägen mit Handwerks- und Brauchtumsdarstellungen rundeten das Bild dieses einzigartigen und weltberühmten Trachten- und Schützenzuges ab. Der Zug wurde traditionell hoch zu Ross vom Münchner Kindl angeführt. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder nahmen in ihren Festkutschen am Trachten- und Schützenzug teil.

Die Wiesn-Wirte hatten für die Teilnehmer in verschiedenen Zelten Plätze reserviert. Die Tutzinger kamen bei der Fischer-Vroni unter. Lustig geht es in den Zelten immer zu, so zum Beispiel wegen einer gewissen Musik-Konkurrenz, wenn die hereinmarschierenden Kapellen mit denen in den Zelten zusammen oder auch mal gegeneinander spielen.

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Alles hat perfekt geklappt: Gildenmeisterin Carola Falkner und ihr Stellvertreter Rudi Sigl sind sichtlich zufrieden © L.G.
Quelle Titelbild: L.G.
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