Peter Maffay fühlt sich in Tutzing zu Hause. Das bestätigt der Rockmusiker in einem Vorwort zum neuen Urlaubsmagazin „Tutzing“ des Tutzinger Fördervereins für Tourismus. Über seine nationalen und internationalen Gäste schreibt er: „Spätestens beim gemeinsamen Besuch in einem der malerischen Biergärten am See werden auch sie zu Tutzing-Fans - ausnahmslos.“ Auch Bürgermeisterin Marlene Greinwald schwärmt in einem weiteren Grußwort von dieser Gemeinde: „Egal ob Sie Ruhe suchen, Sport treiben oder viel unternehmen möchten: Tutzing ist immer eine Reise wert.“
Das Urlaubsmagazin gehört zu den Angeboten des Tutzinger Fördervereins für Tourismus zu Beginn der warmen Jahreszeit. Aber es gibt noch mehr Neuigkeiten: Auch im Internet ist der Verein mit einer eigenen Webseite www.tutzing-tourismus.de vertreten. Viele ganz unterschiedliche Informationen über Tutzing hat ein Team des Vereins zusammengetragen und auf beiden Wegen - gedruckt und online - veröffentlicht.
Sie summieren sich zu einer umfassenden Präsentation dieser Gemeinde und einer interessanten Lektüre für Auswärtige ebenso wie für Einheimische. Sigrid Horn, die Vorsitzende des Tourismusvereins, wirbt dabei um eine noch engere Zusammenarbeit mit den Tutzinger Gewerbetreibenden, denen auf der Webseite günstige Werbemöglichkeiten angeboten werden. "Im Urlaub haben viele Leute endlich Zeit zum Einkaufen“, sagt sie, „nicht selten suchen Gäste auch Geschenke, die sie ihren Kindern mitbringen können.“
Im Zentrum der Aktivitäten steht beim Tutzinger Förderverein für Tourismus weiterhin die Gästeinformation im historischen Vetterlhaus. 18 engagierte Vereinsmitglieder betreuen sie - und zwar ehrenamtlich. Während andere Kommunen für Tourismusbüros hohe Personalkosten finanzieren müssen, übernehmen die Mitglieder des Fördervereins diesen Dienst kostenlos.
Ansprechpartner für quasi alles in Tutzing
Bei einem Treffen haben die Vereinsmitglieder kürzlich die Termine abgesprochen. Dabei erzielten sie wieder eine Regelung mit Öffnungszeiten, die dem großen Interesse gerecht werden dürften: Von April bis September montags bis freitags jeweils von 10 Uhr bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 17 Uhr sowie samstags von 10 Uhr bis 12 Uhr.
In der Gästeinformation sind die Mitglieder des Tourismusvereins Ansprechpartner für quasi alles in Tutzing. Sie wollen durchaus auch bei den hier lebenden Menschen das Bewusstsein für die Schönheiten ihres eigenen Ortes wecken. Für Sigrid Horn ist es ein wichtiges Ziel, den Tourismus in Einklang mit den Einheimischen zu bringen. Viele Angebote für Gäste sind nach ihrer Überzeugung auch interessant für die Menschen, die im Ort leben. Beispielhaft verweist sie auf das Humorfestival in der Nachbargemeinde Bernried, das sich schon zwei Mal als wahrer Magnet erwiesen hat, oder auf das vom Freizeitclub JM organisierte Weinfest an der Tutzinger Brahmspromenade, das tausende Personen anlockt. Früher habe es in Tutzing viel mehr attraktive Angebote dieser Art gegeben, sagte Eva-Maria Lidl, von Live-Musik über Trachtenfeiern bis zu Aufführungen. In fast jedem Biergarten sei etwas los gewesen. „Heute wollen alle nur ihre Ruhe haben“, beklagte sie: „Da ist es auch für uns Einheimische langweilig geworden.“
Die Mitarbeiter der Gästeinformation kennen sich in Tutzing bestens aus
Wünsche nach lebhafterem Betrieb gab es bei dem Treffen auch fürs Geschäftsleben im Ortszentrum. „Seit der Kohlen-Müller weg ist, ist weniger los“, bedauerte Inge Quick. Auf umso mehr Zustimmung stoßen neuere Angebote, von der Kulturreihe „Momi“ bis zu speziellen Veranstaltungen wie Reiseerzählungen mit Musik. Ein hochklassiges Hotel vermissen Sigrid Horn und viele andere Mitglieder des Tourismusvereins in Tutzing. Dass der Seehof, früher ein gefragtes Hotel, nun schon 35 Jahre leer steht, bedauern viele im Tourismusverein, ebenso den bereits elfjährigen Leerstand des einst beliebten Gasthauses Andechser Hof. „Ein Hotel mit einem Wellnessbereich wäre auch für die Einheimischen ein tolles Angebot“, sagt Sigrid Horn. Auch dass der Minigolfplatz nicht in Betrieb ist, hält sie für einen erheblichen Mangel. Sie hofft sehr, dass die aktuellen Bemühungen um dessen Wiederbelebung Erfolg haben. Bedarf für mehr Angebote sieht sie auch in den Bädern am See. „Es sollte einen Bademeister geben, der die Kinder beaufsichtigt“, sagt sie mit bedauerndem Hinweis darauf, dass viele jüngere Leute überhaupt nicht schwimmen können. Wünschenswert wären ihrer Meinung nach auch Attraktionen wie ein Sprungturm oder eine Plattform im See, wie es sie in anderen Gemeinden gebe.
In der Gästeinformation erhalten deren Mitarbeiter nicht selten viele Fragen. Viele davon können sie spontan beantworten, denn sie leben alle schon lange in Tutzing und kennen sich bestens aus. Manchmal aber sind die Fragen doch recht speziell. Wann man im Kampberger Backhäusl backen kann, wollte zum Beispiel einmal jemand von Inge Quick wissen. „Da musste ich nachfragen“, sagt sie. Dass sie sich selbst erkundigen, wenn sie etwas nicht sofort beantworten können, ist für die Vereinsmitglieder selbstverständlich. „Die wichtigste Frage ist, wo man gut bayerisch essen kann“, erzählten sie bei dem kleinen Treffen.
Auch Kritik kommt oft im Vetterlhaus an
Zu den häufigsten Themen gehören Bitten um Ratschläge für Ferienwohnungen oder Hotels. Wenn eine Ferienwohnung eher abgelegen ist, stellt sich oft die Frage nach öffentlichen Verkehrsmitteln, die es in manchen Teilen von Tutzing noch mäßig gibt. Viele Auswärtige kennen sich nicht mit dem Zugverkehr und besonders mit der Bedienung der Automaten an den Bahnsteigen aus. Auch da erhalten sie in der Gästeinformation Hilfe.
Probleme bereitet nicht wenigen Fremden die Schifffahrt mit ihren Plänen, wie die Mitarbeiter der Gästeinformation erzählen. Radfahrer erkundigen sich bei ihnen regelmäßig nach der besten Route für eine Seeumrundung: über Seeshaupt oder doch lieber über Starnberg?
Auch Kritik bekommen die Mitglieder des Tourismusvereins zu hören. Dass die Toiletten am Bahnhof nicht benutzbar sind, können Menschen, die mit der S-Bahn in Tutzing ankommen und es fast nicht mehr aushalten, kaum glauben. Als größtes Problem schilderte Jan Köllmann die Erkundigung nach einem Parkplatz, wenn man mehrere Stunden mit einem Schiff unterwegs sein will. Die Mitarbeiter der Gästeinformation verweisen dann etwa auf den Parkplatz an der Greinwaldstraße, auf dem man den ganzen Tag parken kann, oder auf die Stellflächen am Südbad. Aber von dort zum Dampfersteg laufen, das sei ganz schön weit, und wer nicht gut zu Fuß sei, für den sei das überhaupt keine Möglichkeit. Busfahrer fragten immer wieder, berichtete Hedda Hoinkis, wie sie aus der Schlossstraße wieder herauskommen und wo sie parken können, nachdem sie beispielsweise eine Gruppe behinderter Menschen zum Dampfersteg gebracht haben. Auch in diesem Fall schickt sie die Fahrer zum Südbad.
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