Zwölf Jahre lang haben etliche der Gründungsmitglieder den Tutzinger Förderverein für Tourismus geprägt. Die meisten von ihnen haben sich nun zurückgezogen - aber anders als in vielen anderen Vereinen gab es keine Probleme, Nachfolger zu finden. Die bisherige Vorsitzende und Gründerin Kristina Danschacher hatte sich gewünscht, den Verein mit jüngeren Kräften neu zu beleben, und das ist gelungen. Als am Donnerstag im „Tutzinger Hof“ die Mitgliederversammlung stattgefunden hat, war bereits alles gut vorbereitet, und für die einzelnen Vorstandsämter standen Kandidaten bereit. Glänzend und sehr effizient leitete Hans-Peter Bernsdorf die Wahl, die auf seinen Vorschlag hin offen per Handzeichen abgehalten wurde. Neue Vorsitzende wurde Sigrid Horn, die Inhaberin der „Pension Möwe“ an der Kirchenstraße, als Nachfolgerin von Kristina Danschacher, die lange in der Reisebranche gearbeitet hat.
Zweite Vorsitzende ist nun Renate Schöpf, die über langjährige Erfahrung im Bankwesen verfügt; diese Position bekleidete bisher Armin Heil, der bei der Vereinsgründung Tourismusreferent im Gemeinderat war. Schriftführerin wurde Heike Grund, die lange im mittleren Führungskreis von Siemens tätig war; sie folgt auf Volker Herrmann. Sehr betroffen waren alle im Verein, als ihr Mann, der im Verein lange ebenfalls aktive bekannte Grafiker Helmut Grund, im November vorigen Jahres verstorben ist. Neue Schatzmeisterin wurde Christl Höfler; sie folgt auf Dagmar Niedermair. Zu Beisitzern gewählt wurden Gitta Ciesla, bei vielen Tutzingern als langjährige Inhaberin eines Friseursalons bekannt, die Reiseverkehrskauffrau Ina Dörries und Marius Cammerer, der lange in der Autoindustrie tätig war. Rechnungsprüfer wurden neu Caroline Krug und wie bisher Hans-Peter Bernsdorf.
Bürgermeisterin Greinwald: Soviel ehrenamtliches Engagement bildet große Chance für Tutzing
Die Mitglieder dieses Vereins sind seit der Gründung aktiv an der Belebung des Tourismus in Tutzing beteiligt. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, „die unterschiedlichen touristischen Angebote zu bündeln, Tutzings Gäste zu beraten, deren Anregungen aufzugreifen und Entwicklungsimpulse an andere dem Tourismus dienende Einrichtungen zu geben“. Zum beliebten Zentrum der Aktivitäten ist die Gäste-Information im Vetterlhaus geworden, die die Vereinsmitglieder seit März 2010 leidenschaftlich und rein ehrenamtlich betreiben. Das ist ein auffallender Unterschied zu den meisten anderen Kommunen, denn üblicherweise werden Tourismusbüros mit bezahltem Personal geführt. Auch mit den Öffnungszeiten stellen sich die Vereinsmitglieder sehr flexibel auf den Bedarf ein. So steht die Gäste-Information den vielen Interessenten von nah und fern nicht selten auch abends und an Wochenenden zur Verfügung. Bürgermeisterin Marlene Greinwald sagte bei der Versammlung, in so viel ehrenamtlichem Engagement liege eine große Chance für Tutzing. Die Gemeinde unterstützt den Verein jährlich mit einem Zuschuss von 3000 Euro.
Menschen von auswärts wie Einheimische wissen die umfangreichen Informationen über Tutzing und seine Umgebung, Hinweise zu Ausflugsmöglichkeiten, attraktive Souvenirs und viele weitere Angebote zu schätzen. Die Gemeinde Tutzing hat dem Verein das denkmalgeschützte Vetterlhaus in der Leidlstraße zur Verfügung gestellt. Dieses älteste Gebäude von Tutzing, im 17. Jahrhundert als Hirtenhäusl entstanden, gilt als eines der letzten erhaltenen Überreste des alten Dorfs Tutzing. Vor der Phase der Gäste-Information, die im März 2020 begann, war das Vetterlhaus mit gastronomischen Einrichtungen ein Anziehungspunkt, erst mit einer kleinen Pizzeria, dann mit einer Tapas- und einer Shisha-Bar.
Umfangreiche Aktivitäten
Über die Gäste-Information hinaus sind die Aktivitäten des Vereins recht umfassend. Der Bogen spannt sich von einer Gästebroschüre mit vielen hilfreichen Hinweisen über einen regelmäßig aktualisierten Online-Prospekt bis zu speziellen Initiativen, so einer Aktion „Die freundliche Toilette“, an der sich etliche Tutzinger Gastronomen beteiligen. Sie signalisieren mit einem blauen Smiley-Aufkleber, dass bei ihnen zu den Öffnungszeiten ohne Verzehrzwang eine Toilette aufgesucht werden kann.
Kristina Danschacher zeigte sich mit der Entwicklung des Vereins zufrieden. Die Zahl der Mitglieder bezeichnete sie als erfreulich konstant, zurzeit sind es 111 Personen. In der Corona-Pandemie gab es auch bei diesem Verein viele Einschränkungen. So war die Gäste-Information zeitweise geschlossen. Doch auch mit dieser schwierigen Phase sind die engagierten Akteure des Vereins zurechtgekommen. Die bisherige Schatzmeisterin Dagmar Niedermair konnte die Kasse sogar mit einem Überschuss und einem ansehnlichen finanziellen Bestand an ihre Nachfolgerin übergeben.
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