Sport
31.5.2025
Von Marius Klettke

Zukunft des Vereinslebens in Tutzing sichern!

Ein Plädoyer der TSV-Fußballabteilung für Erhaltung und gegebenenfalls Ausbau der nötigen Rahmenbedingungen

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61 000 Stunden gelebtes Vereinsleben im Jahr: Auf dem Sportplatz werden Werte vermittelt, die ein Leben lang begleiten ...

Ein Ort wie Tutzing lebt nicht nur von seiner schönen Lage oder seiner Infrastruktur – er lebt vor allem durch die Menschen, die sich tagtäglich engagieren. Ein Paradebeispiel dafür ist der TSV Tutzing. Mit rund 1700 Mitgliedern stellt der Verein einen zentralen Pfeiler des gesellschaftlichen Lebens in unserer Gemeinde dar. Fast jeder fünfte Tutzinger ist aktiv dabei oder dem Verein eng verbunden.

Fußballabteilung: Rund 350 aktive Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Trainer und Helfer verbringen Woche für Woche über 2100 Stunden auf dem Sportplatz – sei es beim Training, bei Spielen oder bei Veranstaltungen wie Stadionbesuchen, Saisonabschlüssen oder Weihnachtsfeiern. Hochgerechnet auf ein Jahr sprechen wir von über 61 000 Stunden gelebtem Vereinsleben, ehrenamtlichem Engagement und wertvoller Jugendarbeit.

Gleichzeitig kämpft auch die Leichtathletik-Abteilung des TSV mit den gleichen strukturellen Herausforderungen. Sie teilt sich die begrenzten Platzkapazitäten mit der Fußballabteilung – und muss sich dabei häufig in Lücken zwischen den Trainingszeiten quetschen. Auch hier wäre das Potenzial für sportliche und soziale Entwicklung riesig, wenn die Trainingsmöglichkeiten nicht so stark eingeschränkt wären.

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- beim Training und bei Spielen ...
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... bei Feiern ...

Gerade für Kinder und Jugendliche ist der Sportplatz mehr als nur ein Spielfeld: Hier werden Werte vermittelt, die sie ein Leben lang begleiten – Teamgeist, Disziplin, Durchhaltevermögen und der Umgang mit Sieg und Niederlage.

Doch dieses wichtige Angebot steht auf der Kippe. Der Andrang in den Jugendmannschaften ist so groß, dass bereits ein Aufnahmestopp verhängt werden musste – es fehlen Trainer, und vor allem fehlt es an Platz.

Sollte der Hartplatz wegfallen, ist absehbar, dass zahlreiche Kinder keinen Platz mehr im Verein finden werden und das Angebot reduziert werden muss. Das wäre ein fatales Signal an junge Familien – und an die Zukunft unserer Gemeinde.

Wer Tutzing als lebenswerten Ort für Familien erhalten will, muss dafür sorgen, dass Vereine wie der TSV Tutzing die nötigen Rahmenbedingungen behalten darf und gegebenenfalls ausbauen kann.

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... bei Veranstaltungen wie Saisonsabschlüssen und Stadionbesuchen - hier in Haching ...
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... oder bei Weihnachtsfeiern © Fotos: TSV Tutzing
ID: 7775
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Marius Klettke

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Comments

Ja, die Problematik rund ums alte, sanierungsbedürftige und wohl auch funktional nicht mehr zeitgemäße Feuerwehrhaus in Tutzing müssen wir angehen und lösen. Durch einen dauerhaften Umzug an einen neuen Standort, oder durch eine vorübergehende Zwischenlösung, bis etwas Neues & Besseres an der bisherigen Stelle entstehen kann.

Aber dafür anderswo eine neue große Lücke aufreißen? Ausgerechnet bei den Sportstätten am Würmseestadion?
Das wäre in meinen Augen keine gute & nachhaltige Lösung, wie sie Tutzing braucht.
Da muss uns allen noch gemeinsam etwas Besseres einfallen.

Was wurde bitte diesbezüglich bei der Klausur diskutiert & ist schließlich dabei herausgekommen?
Das wäre ein interessantes Thema für einen neuen Bericht...
Oder für die morgige Bürgerversammlung im Roncallihaus.
Ein Sachverhalt wird dann richtiggestellt, wenn er sachlich richtig dargestellt wird. Leider unterstreichen die im letzten Kommentar verlinkten vorOrt.news-Beiträge eher meine Darstellung, dass der Gemeinderat sich neben der notwendigen Planung zum Feuerwehrhaus mit der abwegigen Standortfrage befasst.

Darin kommt zum Ausdruck, dass die fachliche Einschätzung der Feuerwehr, die klar gesagt hat, sie wolle eine Lösung am bisherigen Standort, leider nicht ausreichend berücksichtigt wird.

Während der Gemeinderat also eine Diskussion führt, die qua Faktenlage (in Bezug auf die Standortfrage) keiner Diskussion bedarf, verhindert der Gemeinderat durch seine Steuerpolitik (mit seiner unzureichenden Anhebung der Grundsteuer B und der Gewerbesteuer), dass die Finanzierung überhaupt gelingen kann und die Feuerwehr sowie der Ort bekommen, was dringend benötigt wird.
Ich will dazu hier nicht ewig diskutieren, sondern nur richtigstellen bzw. erklären.
Auch auf dieser Plattform wurde ausführlich über die Optionen bzgl. Feuerwehr berichtet!
Klausurtagung soll Klärung bringen
Wo soll das Feuerwehrhaus künftig sein?

Die Fördermöglichkeiten und der Größenbedarf hängt von mehreren Faktoren ab - besonders künftige Aufgaben und zu erwartende Zahl der ehrenamtlichen Kräfte der freiwilligen Feuerwehr. Daneben aber geht es aber auch um Grundsätzliches wie Arbeitsschutz, Brandschutz, Erweiterung der Ausstattung und allgemeiner Sanierungsbedarf.
Der Gemeinderat diskutiert und berät also durchaus berechtigt, was im übrigen zu den Aufgaben des Gemeinderats gehört!
Dass die Gebäude der Feuerwehr Tutzing saniert und erweitert werden sollen, ist keine Begründung, sondern lediglich eine Beschreibung des Ist-Zustands. Eine echte Begründung läge erst dann vor, wenn eine Untersuchung ergeben hätte, dass eine Sanierung und Erweiterung am aktuellen Standort nicht möglich ist. Genau eine solche Untersuchung fehlt jedoch bislang – und entsprechend liegt auch kein belastbares Ergebnis vor. Dennoch diskutiert der Gemeinderat bereits intensiv über alternative Standorte, als wäre diese Frage längst geklärt. Das ist nicht nur irritierend, sondern wirft auch Fragen nach der Seriosität und möglichen Hintergedanken bei den Initiatoren dieser Diskussion auf.

Die Teilnahme an den Sitzungen des Tutzinger Gemeinderats ist leider wenig erbaulich. Zum einen sind die Beiträge oft kaum zu verstehen, da die Mikrofone nicht sachgerecht genutzt werden. Zum anderen trägt die Sitzordnung nicht dazu bei, dass sich Besucher willkommen fühlen oder dem Geschehen gut folgen können. Glücklicherweise sorgen die Berichterstattung von vorOrt.news und die ausführlichen Protokolle von Herrn Dr. Behrens-Ramberg (TL) dafür, dass Interessierte dennoch gut informiert bleiben – insbesondere, wenn man über die eigenen Parteistrukturen zusätzliche Einblicke erhält.

Was mich persönlich besonders befremdet, ist der respektlose Umgangston, den einige rechtskonservative Fraktionen gegenüber den grünen Gemeinderäten an den Tag legen. Dass dies offenbar nicht einmal als problematisch erkannt wird, macht es umso bedauerlicher und trägt weiter dazu bei, dass man sich die physische Teilnahme an den Sitzungen ersparen kann. Umso mehr verdient es Respekt, wie die betroffenen Ratsmitglieder dennoch Haltung bewahren und sich diesem Klima stellen.
Für die Überprüfung einer Alternativnutzung des Hartplatzes gab es einen wichtigen Grund: die Gebäude der Feuerwehr Tutzing müssen saniert und erweitert werden. Dazu gibt es schon länger Prüfungen, Planungen, Überlegunen und Beratungen. Es galt und gilt zu prüfen, ob dazu der bisherige Standort in Ortsmitte geeignet ist oder ob ein Neubau anderswo auf Gemeindegrund nötig und möglich ist.
Diese Prozesse liefen kürzlich oder laufen gerade im vielen Gemeinden.
Es stimmt also nicht, dass es "ohne sachliche Begründung" wäre!

Für mich, wie auch für mehrere weitere Mitglieder des Gemeinderates wäre das - mangels Alternativen - der wirklich einzige Grund, auf den Hartplatz auszuweichen. Das sollte auf Grund der Aufgaben der Feuerwehr auch nachvollziehbar sein.
ABER: Dann bräuchten wir auch zügig eine Alternative zum Hartplatz für den Sport!
Weitere Nutzungsmöglichkeiten kommen zumindest für mich dort nicht in Frage.

Ich schätze die Arbeit der Trainerinnen und Trainer des TSV und aller anderen Vereine und deren Vorstände sehr und finde es auch sehr gut, dass der Bedarf der Sportstätten mehrfach so deutlich gemacht wurde. Es war vielen nicht klar, dass der Bedarf auch für diesen Platz so groß ist.

Interessant ist auch, dass die (angeblich erstarrte) Haltung des Gemeinderates durch Einzelne immer wieder so heftig kritisiert wird, ohne die Arbeit, die Diskussionen und die Entscheidungen zu verfolgen. Nicht für alle unangenehmen Entscheidungen gibt es Alternativen und nicht für alle aufgezeigten anderweitigen Lösungen gibt es Mehrheiten.
(Bearbeitet)
Vor einigen Jahren verfolgte ich im Gemeinderat eine Diskussion darüber, ob der hohe Altersdurchschnitt des Gremiums tatsächlich gewährleistet, dass alle Altersgruppen und ihre jeweiligen Interessen angemessen repräsentiert werden. Mehrere Ratsmitglieder zeigten sich damals verärgert darüber, dass diese Frage überhaupt zur Debatte stand.

Heute ist diese Frage eindeutig beantwortet: Wenn tatsächlich ernsthaft erwogen wird, den Sportvereinen – wohlgemerkt ohne jede sachliche Begründung – den Hartplatz zu entziehen, offenbart der Gemeinderat damit sein völliges Unverständnis für die Bedürfnisse jener, die sich in anderen, sprich aktiveren Lebensabschnitten befinden. Das Gremium ist in seinen Haltungen erstarrt und längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit oder der gesellschaftlichen Erfordernisse.
Als Bürger Tutzings stimme ich obigem Plädoyer rundum zu.

Ergänzen möchte ich:
Wer es in Tutzing mit Familienfreundlichkeit, mit der Unterstützung arbeitender und/oder alleinerziehender Eltern ernst meint, aber auch mit der vielbesungenen Wertevermittlung, Charakter- & Gesundheitsförderung für Kinder & Enkel, der muss unsere Vereine und deren Jugendarbeit unterstützen und vor anderen Interessen schützen so gut man nur kann!

Hier geht es diesmal um den TSV, unseren mitgliedsstärksten Verein.
Aber im Grunde gilt das für alle Vereine mit entsprechender Jugendarbeit; von den Sport- & Kulturvereinen bis zur Feuerwehr und der Wasserwacht sollte keiner vergessen werden.