Die Tutzinger Würmseehalle platzte am vergangenen Sonntag, dem 6. April, aus allen Nähten: 260 Kinder aus acht verschiedenen Vereinen, die mit ihren Trainer*innen und Eltern ins schöne Tutzing gereist sind, nahmen am 1. Tutzinger Team-Tag der Kinderleichtathletik teil. Die Gäste aus Gauting, Alling, Emmering, Miesbach, Bad Kohlgrub, Weilheim und Penzberg sowie insgesamt 60 junge Athleten und Athletinnen aus Tutzing traten beim Dreikampf in Mannschaftswertung und beim anschließenden Sechs-Tage-Rennen gegeneinander an.
In der Kinderleichtathletik besteht ein Team aus sechs bis elf Kindern. Am Sonntag waren insgesamt 30 Teams in vier verschiedenen Altersklassen am Start, wobei die Leichtathletikabteilung des TSV Tutzing die verfügbaren Startplätze begrenzen musste, da auch eine Dreifachturnhalle mit zusätzlichen Gymnastikräumen natürlich nur begrenzte Kapazitäten bietet. Das Interesse wäre noch deutlich größer gewesen, aber auch so war das Gewusel auf den Gängen schon sehr groß und alle Sitzplätze auf der Bühne waren belegt.
Das schien allerdings die zahlreichen Besucher wenig zu stören – sie nutzten einfach auch die im Foyer und vor dem Eingangsbereich aufgebauten Bänke, um bei sonnigem Wetter das beeindruckende Kuchenbuffet zu vernichten. Zusätzlich sorgte das engagierte Kiosk-Team mit Getränken und liebevoll hergerichteten Speisen für das leiblichen Wohl der Sportler*innen und Fans.
Organisiertes Chaos
Zunächst einmal mussten die jungen Athletinnen und Athleten jedoch in Riegen eingeteilt werden, die aus jeweils vier Mannschaften bestanden und von je zwei Riegenführern durch den Vormittag begleitet wurden. Dazu rief "Stadionsprecher" Fabian Schoening die Kinder aller Vereine in die Halle, wo ihre zuständigen Riegenführer*innen sie in Empfang nahmen und direkt zur ersten von insgesamt drei Disziplinen führten.
Der Dreikampf bestand aus einer Hindernis-Sprintstaffel, einer Weitsprungstaffel und Medizinballstoßen. In der Dreifachturnhalle waren zwei Bahnen für die Sprintdisziplin sowie vier Weitsprunganlagen aufgebaut, für die jeweils ein zuvor eigens ausgebildetes Kampfrichterteam aus engagierten Eltern zuständig war. Die Stationen für das Medizinballstoßen waren in den Gymnastikraum des TSV Tutzing und in den "Kickboxraum" ausgelagert, da der Platz in der Halle allein nicht ausgereicht hätte.
Tolle Stimmung in der Halle
Vor allem in der Dreifachturnhalle war die Stimmung während des Dreikampfs regelmäßig auf dem Höhepunkt. Die Staffelläufer und Weitsprungstaffeln wurden von den begeisterten Fans auf der Tribüne und den Vereinskollegen im Innenraum zu Höchstleistungen angetrieben.
Bei der Hindernissprintstaffel läuft jedes Team drei Minuten lang und muss dabei versuchen, so viele Minihürden wie möglich zu überlaufen bzw. zu passieren. Hin und wieder musste Starter Jens Mack, der auch Mitglied im Vorstand des TSV Tutzing ist, einen Frühstart abpfeifen, da die Startläuferinnen und -läufer so motiviert waren, dass sie schon vor dem "Los"-Signal aus den Startlöchern gingen.
Weichböden aus Bernried importiert
Auch bei der Weitsprungstaffel hat jedes Team drei Minuten Zeit, wobei es sowohl um Schnelligkeit als auch um die gesprungene Weite geht. Eine hohe Konzentration ist entscheidend, da die Kinder zum exakt richtigen Zeitpunkt loslaufen müssen und der Sprung erst dann gültig ist, wenn beide Füße in einem Reifen neben der Weichbodenmatte landen.
An dieser Stelle geht ein großes Dankeschön an den SV Bernried: In Tutzing waren nicht genügend Weichbodenmatten für vier Sprunganlagen verfügbar, die es aber brauchte, um den Zeitplan einigermaßen straff gestalten zu können. Der Bernrieder Sportverein war ganz unkompliziert bereit, den Tutzinger Leichtathleten auszuhelfen und ermöglichte sogar die Rückgabe am Sonntag nach der Veranstaltung.
Als dritte Disziplin war für alle Altersklassen das Medizinballstoßen zu absolvieren, allerdings natürlich mit unterschiedlich schweren Bällen. Dabei hatte jeder drei Versuche, wobei die Einzelweiten addiert wurden. Achten müssen die jungen Leichtathleten sowohl auf eine saubere Stoßtechnik, da Werfen nicht erlaubt ist, als auch darauf, eine eigens aufgeklebte Linie nicht zu übertreten.
Im Anschluss an den Dreikampf gab es eine kurze Mittagspause für die Sportler*innen und Gäste, in der im Wettkampfbüro und in der Halle jedoch weiter fleißig gearbeitet wurde: Die Ergebnisse mussten ausgewertet, die Urkunden gedruckt und die Halle für das anschließende Sechs-Tage-Rennen vorbereitet werden.
Dazu bat Sprecher Fabian noch einmal die Kinder jeweils einer Altersklasse in die Halle. Beim Sechs-Tage-Rennen treten Staffeln aus je sechs Läuferinnen und Läufern gegeneinander an. Die Teams starten an den vier verschiedenen Seiten der Halle und jedes Kind absolviert eine Runde, bevor es an den nächsten Läufer der Staffel übergibt. Obwohl dieser Langsprint durchaus anstrengend ist, ist diese Form des Staffellaufs extrem beliebt und die Stimmung war großartig, da die Fans auf der Bühne einen tollen Überblick hatten und mit ihrem Jubel die Kinder quasi um die Halle trugen. Als Belohnung gab es nach dem Rennen für alle Kinder jeder Altersklasse eine von Plant for the Planet gespendete Tafel der "Guten Schokolade".
Zweimal Gold und einmal Silber für den TSV Tutzing
Im Anschluss an die Läufe des Sechs-Tage-Rennens war es dann auch schon Zeit für die Siegerehrung, den krönenden Abschluss des ersten Tutzinger Team-Tags der Kinderleichtathletik. Alle jungen Sportlerinnen und Sportler versammelten sich noch einmal in der Halle und warteten extrem gespannt auf die Verkündung der Ergebnisse. Alle Mannschaften einer Altersklasse, angefangen mit den Jüngsten aus der U8, durften vortreten und bekamen eine Medaille und eine Urkunde als Andenken überreicht. Für die drei erstplatzierten Mannschaften gab es sogar heiß begehrte Trophäen in Gold, Silber und Bronze.
In der Altersklasse U8 konnte das Team des Gautinger SC mit dem kreativen Namen "Sportverein Flummi Hammerhai" den Dreikampf für sich entscheiden, gefolgt von den Leichtathletik-Raketen aus Miesbach und den Power-Flitzern aus Emmering. Der TSV Tutzing konnte in dieser Altersklasse der 2018 und 2019 geborenen Kinder leider kein komplett eigenes Team stellen, bekam aber zum Glück Verstärkung von zwei kleinen Sportlern aus Weilheim. An dieser Stelle ein Dankeschön an Leonhard und Lea! Das Kombi-Team schlug sich wacker und landete am Ende auf Platz 4.
Gerne würden wir in Zukunft natürlich wieder mit einem vollständigen Tutzinger Team an den Start gehen. Leider fehlen aktuell die Möglichkeiten in Form von Trainingszeiten in der Halle und auf dem Sportplatz, um eine separate Gruppe für die ganz Kleinen anbieten zu können, die dann in den großen Gruppen mit vielen Größeren leicht untergehen und sich überfordert fühlen. Umso höher ist die Leistung der Tutzinger U8-Kinder Julia Schönhofer, Ella Horn, Leo Waldschmidt und Georg Blöckner einzuschätzen, die sich nicht unterkriegen ließen und mit vollem Einsatz dabei waren.
Als nächstes war die Siegerehrung der Altersklasse U10 an der Reihe, die mit insgesamt 12 Teams - davon drei vom TSV Tutzing - am stärksten besetzt war. Hier rechneten sich die TSV Tutzing Tigers mit Adele Ross, Hansi Holzer, Niklas Fischer, Simon Heininger, Constantin Schlocker, Sebastian Rueß, Leon Jilg, Leana Lörch, Michel Kemke und Moritz Hirsch durchaus Chancen auf einen Platz auf dem Treppchen aus und durften am Ende nach einer extrem knappen Entscheidung sogar über Gold jubeln. Dicht auf den Fersen waren ihnen die Miesbacher Geparden auf Platz 2, und über Platz 3 freute sich das Team "The Winner" vom Gautinger SC. Die beiden anderen Tutzinger Teams - die Schwarzen Panther auf Platz 6 und die Lions auf Platz 12 - zeigten ebenfalls tolle Leistungen, vor allem, weil es für einige der Kinder die absolute Wettkampfpremiere war.
Auch in der Altersklasse U12 war die Entscheidung bis zum Ende offen. Gebannt fieberten die TSV Tutzing Lightnings mit Sophia Schönhofer, Ludwig Epple, Anne Dettenhofer, Leo Herz, Polly Gupta, Eric Steinwender, Lilly Kemke, Joseph Adler, Luis Jilg und Emil Menke mit, während eine Platzierung nach der anderen von hinten nach vorne verlesen wurde. Als feststand, dass der dritte und der zweite Platz an den TSV Alling und des TSV Weilheim gingen, brach natürlich bei den Kindern und ihren Fans großer Jubel aus.
Das zweite Tutzinger U12-Team - die Rockets - landete auf einem guten vierten Platz und kann mit seinen Ergebnissen sehr zufrieden sein. Nun fehlte nur noch die Siegerehrung der ältesten teilnehmenden Altersklasse, der U14. Auch hier war die Entscheidung extrem eng. Nur ganz knapp musste sich die Mannschaft des TSV Tutzing mit Felicitas Czech, Greta Döbele, Noah Hafner, Niklas K., Rosalie und Valentin Freisler, Oliver Mack sowie Sophia und Karolina Pohl der Konkurrenz aus Alling geschlagen geben. Das Tutzinger Team konnte besonders beim Stoßen glänzen und freute sich sehr über den zweiten Platz und die Silbertrophäen.
Premiere geglückt
Nach der Siegerehrung war es Zeit, die Gäste zu verabschieden. Die unermüdlichen Tutzinger Helferinnen und Helfer machten sich derweil ans Aufräumen und Putzen der Halle. Das Engagement der Kampfrichter*innen, Riegenführer*innen, Auf- und Abbauer und natürlich des großartigen Kiosk-Teams kann gar nicht genug hervorgehoben werden. Viele investierten schon vor der Veranstaltung viel Zeit, um sich in diversen Briefings auf ihren Einsatz vorzubereiten.
Sponsoren der Veranstaltung waren der Tutzinger Getränkemarkt und das Tutzinger Unternehmen Plant for the Planet. Etwa 60 Kuchenspenden wurden von den Leichtathletikfamilien bereitgestellt. Sehr gefreut hat sich die Leichtathletikabteilung auch über den spontanen Besuch des Tutzinger Bürgermeisters Ludwig Horn und die unermüdliche Unterstützung und die Rückendeckung durch den Vorstand des TSV Tutzing.
Das Feedback der anderen Vereine war durchweg sehr positiv und somit kann der erste Tutzinger Hallenwettkampf der Kinderleichtathletik als voller Erfolg verbucht werden.
Die Leichtathletikabteilung ist motiviert, in Zukunft weitere tolle Sportveranstaltungen in Tutzing auf die Beine zu stellen. Wir sind stolz auf die 60 Tutzinger Kinder, die an unserem ersten Heimwettkampf teilgenommen haben und hoffen, für sie und auch alle anderen Kinder, die regelmäßig zur Leichtathletik kommen, weiterhin ein qualitativ hochwertiges Training anbieten zu können. Dabei helfen würden weitere Hallen- und Sportplatzzeiten, und vor allem sollten vorhandene Sportstätten wie der Hartplatz oberhalb des Würmseestadions nicht für andere Zwecke verplant werden, damit es nicht noch enger wird für den Sport in Tutzing, der bekanntermaßen dazu beiträgt, Kindern wichtige Werte wie Fairness und Teamgeist sowie Spaß an der Bewegung zu vermitteln.
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