Von Peter Westenkirchner

Pappnasenalarm im Schützenstüberl

Faschingsschießen der Altschützen Tutzing mit den Vorderladerschützen der Gilde

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Erst der Sport, dann das Vergnügen: (von links) der "Gestreifte" Anton Kuisl und Burgfräulein Christine Listl

Am Abend vor Weiberfastnacht oder vor dem Unsinnigen Donnerstag: die Altschützen Tutzing 1863 e.V. veranstalteten ihr traditionelles Faschingsschießen und luden dazu als Gäste die Vorderladerschützen der Tutzinger Gilde ein. Der 1. Schützenmeister Florian Listl begrüßte deren Delegation unter Führung des Vorderlader-Schützenmeisters Andreas Weigmann und wünschte allen ein erfolgreiches Schießen und eine fröhliche Faschingsfeier.

Und so sollte es kommen: Bis in den frühen Morgen wurde gefeiert, mit Würsteln, Krapfen, Sekt und heißer Musik. Wer jetzt aber denkt, dass die Schützen hier nur Blödsinn gemacht haben, der irrt gewaltig! Das Faschingsschießen ist für die Altschützen nämlich ein ganz normaler Schießabend, an dem man sich zuvor ernsthaft mit Luftgewehr und Luftpistole misst – und zwar unter strenger Beachtung der Schießordnung und der Schießsicherheit, nach dem Motto: "Erst der Sport und dann das Vergnügen!"

Nun ist es ja so, dass die Vorderladerschützen normalerweise möglichst laut und nur in die Luft ballern, während die Altschützen versuchen, mit Blei möglichst mittig auf die Scheibe zu treffen. Für manchen unerwartet – und höchst erfreulich – waren dann die Schießergebnisse.

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Wer gut trifft, darf auch ausgiebig feiern: Beim Faschingstreiben im Schützenstüberl verstanden sich die Alt- und die Vorderladerschützen prächtig
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Narrische Freude: (von links) Künstlerin Doris Klein und Gisela Westenkirchner, die Gewinnerin der Faschingsscheibe

Mit dem Luftgewehr belegte Walter Falkner, Mitglied der Tutzinger Gilde, mit 296,1 Ringen den vierten Platz und in der Blattlwertung mit einem sehr guten 69,2 Teiler sogar den zweiten Platz unter allen Teilnehmenden. Siegerin in der Ringwertung wurde Petra Bernhardt (302,4 Ringe), in der Blattlwertung Anton Kuisl mit einem 43,0 Teiler.

Mit der Luftpistole schlug der Newcomer Maxi Huber (erst drei Mal geschossen!) mit einem 121,9 Teiler das Vereinsmitglied Petra Bernhardt (154,7 Teiler) deutlich.

Am Ende ging es um den Sonderpreis, die von Doris Klein künstlerisch gestaltete Faschingsscheibe. Hier musste ein zufällig gewählter Wert – heute "471,1" – getroffen werden. Sieger oder Siegerin wurde, wer diesem Teiler am nächsten kam. Ein Lotteriespiel! Und siehe da: Auch in diesem Wettbewerb belegten die Vorderlader Platz 2, 3 und 4. Siegerin und damit Gewinnerin der Faschingsscheibe wurde Gisela Westenkirchner, Ehrenmitglied der Altschützen, die den vorgegebenen Wert nur um 0,1 Teiler (das entspricht einem Tausendstel Millimeter) verfehlte. Sie freute sich narrisch.

Nächste Woche ist Aschermittwoch, also wieder "ein ganz normaler Schießabend" der Altschützen Tutzing...

Quelle Titelbild: privat
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