Da kann man schon ins Staunen geraten: In Unterammergau steht eine Pistenraupe mit der Aufschrift „TSV Tutzing“ und dem Tutzinger Wappen. Rudi Klein hat sie dort entdeckt. Der Tutzinger gehört zu dem Team, das regelmäßig die Tutzinger Langlaufloipe in guten, befahrbaren Zustand bringt, so auch in diesem Jahr. Bei einem Besuch des Steckenbergs in Unterammergau ist ihm die Raupe mit dem plakativen Hinweis auf seine Tutzinger Herkunft aufgefallen. Und auch sie hat viel mit der Loipe zu tun: Für sie war sie über lange Zeit im Dienst - deshalb die Aufschrift.
Über Jahrzehnte haben die Brüder Günter und Rudi Dommaschk mit Hilfe dieser Raupe für die Langlaufstrecke gesorgt, die vom „Südlabor“, der heutigen Rot-Kreuz-Alm, über den Golfplatz bis nach Deixlfurt führt. Später ist die Raupe namens „Bombardier Bombi“ dann nach Unterammergau verkauft worden. „Schneemobile“ des kanadischen Mechanikers Joseph-Armand Bombardier bildeten seit 1931 die Grundlage für den Aufstieg seiner Firma von einer kleinen Werkstatt nahe Montreal zu einem Weltunternehmen für Bahnen und Flugzeuge. Von Bombardier stammen die größten Pistenraupen, die jemals gebaut wurden, wie einer Tafel hinter der Windschutzscheibe der 1978 gefertigten Ex-Tutzinger Raupe zu entnehmen ist. Nach diesen Angaben hat sie einen 60 PS starken Ford Industrie Motor, zwei Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang, und sie bringt es auf eine Höchstgeschwindigkeit von 35 Stundenkilometern.
Tutzinger Loipe ist startklar
Für die Tutzinger Loipe sind unterdessen alle Vorbereitungen getroffen, so dass der Betrieb starten kann, sobald genügend Schnee liegt. Das engagierte Spurteam des TSV Tutzing, das in der Nachfolge der Brüder Dommaschk seit Jahren die Strecke pflegt, hat schon im Sommer dieses Jahres mit der Arbeit begonnen und in den vergangenen Wochen alles hergerichtet - aufgeteilt auf verschiedene Schichten und mit genauer Beachtung der Sicherheitsregeln. An der elf Kilometer langen Strecke gibt es ein paar Veränderungen.
Sportliche Betätigung an freier Luft ist auch während des Lockdowns erlaubt. In geordneter Form sei dies sinnvoller, als wenn die Menschen querfeldein über Felder, den Golfplatz und durch Wälder, zu den Deixlfurter Seen oder zur Ilkahöhe laufen, sagt Gerd Bittl-Fröhlich, der Chef des Teams. Er appelliert an alle Langläufer, sich dabei vernünftig zu verhalten, gesunden Menschenverstand walten zu lassen, auf die wichtigen Vorsichtsmaßnahmen zu achten und auch keinen Abfall auf die sonst teils landwirtschaftlich genutzten Flächen zu werfen.
Zurzeit ist die Tutzinger Loipe geschlossen. Aktuelle Informationen gibt es hier: https://www.tutzinger-loipe.de/
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