
Thomas Kalt war selbst überrascht. Der Trainer der ersten Fußballmannschaft im TSV Tutzing hatte nicht damit gerechnet, dass es gleich in seinem ersten Jahr bei den Tutzingern mit dem Aufstieg in die A-Klasse klappen würde. Eigentlich habe man sich dafür zwei Jahre vorgenommen, sagte er bei einer Meisterfeier gestern Abend im Würmseestadion. Die Jubelstimmung kommt zur rechten Zeit: Am kommenden Wochenende gibt es ein zweitägiges ausgiebiges Fest anlässlich des 125-jährigen Vereinsjubiläums. Ein einzigartiges Jubiläums-Event Und für die Fußballmannschaft gibt es zum Lohn einen fünftägigen Ausflug nach Mallorca. Am 6. Juni geht’s los.
Es war eine tolle Saison für die TSV-Fußballer - vor allem nach schwierigen Zeiten und dem Abstieg in die B-Klasse 5 ein Jahr zuvor. Das alles wurde bei der Feier nochmals mit recht deutlichen Worten erwähnt - aber es wurde überdeckt von der riesigen Freude über die Meisterschaft, vor allem auch über die Art und Weise, wie sie errungen wurde. Denn seit einem Jahr sind die Tutzinger daheim ungeschlagen, und in der B-Klasse sind sie die einzigen mit 18 Siegen. Seit dem siebten Spieltag waren sie Tabellenführer, und seitdem haben sie die Spitze nicht mehr abgegeben, obwohl Trainer Thomas Kalt wegen vieler Verletzter gegen Ende der Saison immer mehr Personalprobleme hatte.
Für den Neuaufbau gab es von Toni Müller stellvertretend für die Mannschaft viel Anerkennung für Kalt und den sportlichen Leiter Detlef Arckel, der viel Ruhe hineingebracht habe. „Ich hatte selten einen sportlichen Leiter, der mir so den Rücken frei gehalten hat“, sagte auch Kalt.

Ein Superteam mit seinen Leitern und seinen besten Fans: Hintere Reihe von links Jürgen Dieter, Franz Stautner, Andi Stoeckerl, Thomas Kalt, Michel Läuger, Michi Gröschl, Alex Schrenker, Philip Simon, Michael Preuss, Ludwig Hupfauf, Tobias Wegel. Mitterlere Reihe von links Dieter Hummel, Ilse Reiher, Detlef Arckel, Max Rehberg, Oliver König, Michael Dölken, Sebastian Degele, Stefan Mathias, Christian Wich-Herrlein, Stefan Stöckerl, Toni Müller. Vordere Reihe von links Marcel Bauernfeind, Tim Läuger, Florian Schneid, Marius Klettke, Jonas Beekmann, Maxi Tanner, Florian Girg und Frederik Ester
(Foto L.G.)
"Ihr seid noch nicht da angekommen, wozu ihr fähig seid"
34 Spieler umfasst der Kader der ersten und der zweiten Tutzinger Mannschaft. „Es sind alle tolle Jungs“, sagte Kalt, und was sie alle geleistet haben, war aller Ehren wert.“ Besonders freute er sich über eine starke Trainingsbeteiligung - über die Saison gesehen mit durchschnittlich 24,7 Spielern je Training - und darüber, dass keiner von ihnen beleidigt gewesen sei, wenn er nicht eingesetzt wurde.
Auch viele ehemalige Spieler gäben ihre Erfahrungen an die jüngeren weiter. Und nicht wenige, die inzwischen wegen Studium oder aus anderen Gründen auswärts aktiv seien, kämen regelmäßig nach Tutzing. „Man muss zu seinen Spielern ehrlich sein“, sagte Kalt. Und man müsse auch andere Meinungen akzeptieren.
Wie es in der nächsten Saison wohl weiter gehen wird? „Ihr seid noch nicht da angekommen, wozu ihr fähig seid“, sagte Kalt zu seinen Spielern. Er äußerte aber auch Respekt vor der Qualität der Teams in der A-Klasse, mit denen sie es in der nächsten Saison zu tun bekommen werden. Die Klasse gut zu halten, ist also zunächst das Ziel. Arckel würde sich freuen, wenn das Team gut im vorderen Mittelfeld mitspielen kann.
"In Tutzing wird eine ganz tolle Jugendarbeit betrieben"

Toni Müller drückte für die Mannschaft viel Freude darüber aus, dass Kalt das Team auch im nächsten Jahr weiter betreuen wird. „Was ihr spielen könnt, habt ihr das ganze Jahr gezeigt“, sagte Kalt zu seinen Spielern: „Aber nur, wenn ihr weiter auf dem Boden bleibt.“
Er traut ihnen eine Menge zu. „Die Jungs haben mittlerweile viel Flexibilität erreicht“, sagte er. Er könne die Spieler auf verschiedenen Positionen einsetzen. Und wenn er das System ändere – beispielsweise von 3-5-2 zu 4-1-3-2 -, wisse jeder genau, was er zu tun habe, das sei alles vorher festgelegt worden.
Viel Interesse der Verantwortlichen gilt auch den Jüngeren, so aus der A-Jugend. „In Tutzing wird eine ganz tolle Jugendarbeit betrieben“, sagte Kalt: „Das A & O für jeden Verein ist die Jugend.“
Dank an Hallenwart, "Frauenriege" und treue Fans

Arckel dankte auch dem Hallenwart Ronny Brautsch für viel Unterstützung. Lobend erwähnten alle auch besonders das Engagement der „Frauenriege“ (Müller), die die ganze Saison über dabei war und sich um die Verpflegung der Spieler gekümmert hat. „Ihr könnt froh sein, dass ihr so tolle Mädels habt“, sagte Kalt.
In den vielen Vereinen, bei denen er schon tätig war, habe er selten so einen Zusammenhalt gesehen, sagte der Trainer. Viel Dank gab es nicht zuletzt für treue Fans, die regelmäßig zu den Spielen kommen, von Ilse Reiher über Jürgen Dieter bis zu Dieter Hummel.
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