
Viele Tutzinger jubeln über die Goldmedaille von Andreas Wellinger beim Skispringen auf der Normalschanze bei den Olympischen Spielen. Denn der frischgebackene Olympiasieger hat enge familiäre Beziehungen zu Tutzing.
In dieser Gemeinde ist sein Opa daheim: Dr. Dieter Hummel, der langjährige Vorsitzende des TSV Tutzing und frühere Präsident des Starnberger Amtsgerichts. Dessen beiden Töchter, Andis Mutter Claudia Wellinger und ihre Schwester Marion Weiß sind in Tutzing aufgewachsen.
Auch in der Skiabteilung des TSV Tutzing ist Andi Wellinger vielen noch gut in Erinnerung. Sein Vater Hermann Wellinger, der Ende der 1980-er Jahre im Skiweltcup gestartet ist, hat in den 1990-er Jahren die Tutzinger Skirennmannschaft trainiert.
Da war auch Andi häufig dabei, im österreichischen Sölden und später im Heutal, nahe bei Weißbach an der Alpenstraße, wo er aufgewachsen ist. Damals hat er sehr gut alpin Skifahren gelernt.
Sein Opa Dieter Hummel hat gern davon erzählt, wie der Andi damals immer „den Buben von Armin Bittner davongefahren“ ist.
Schon als Kind wollte er über jeden Buckel drüber

Wie viele schwärmte der kleine Andi Wellinger als Bub von den erfolgreichen Skispringern wie Sven Hannawald und Martin Schmitt, besonders 2002, als Hannawald alle vier Wettkämpfe der Vierschanzentournee gewann. Schon als Kind wollte er am liebsten „über jeden Buckel drüber“, erzählte seine ebenfalls sehr sportliche Mutter Claudia einmal, die in Tutzing aufgewachsen ist. Ihre berufliche Tätigkeit in der Ruhpoldinger Chiemgau-Arena war wie gemacht für ihren Sohn, der sich an den Springern auf den fünf Schanzen gar nicht satt sehen konnte.
Andi begann dann bei den Nordischen Kombinierern, bevor er zu den Spezialspringern wechselte. Bei denen bewies er dann bald, was ihn ihm steckte. Mit 16 gewann er bei den Olympischen Jugend-Winterspielen in Innsbruck zusammen mit seinen Kollegen den Mixed-Teamwettbewerb, mit 17 landete er gleich in seinem ersten Weltcup-Springen im norwegischen Lillehammer auf dem fünften Platz. 2014 wurde er Olympiasieger im Mannschaftsspringen, gemeinsam mit Andreas Wank, Marinus Kraus und Severin Freund.
Der Oympiasieg in Pyeongchang vom Samstag dürfte für den mittlerweile 22 Jahre alten Andi Wellinger der bisherige Höhepunkt in seiner Karriere sein. Nachdem er im ersten Durchgang auf dem fünften Platz gelandet war, hatte er wohl selbst nicht mehr mit diesem Erfolg gerechnet. Als dann der Pole Stefan Hula, der bis dahin geführt hatte, im zweiten Durchgang schwächelte, fiel Andi auf die Knie und verbarg sein Gesicht in den Händen. Er konnte es schier nicht fassen: Olympiasieg - ein kleines Stück davon bestimmt für Tutzing.

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