Die Pläne für die Albers-Villa in Garatshausen lenken die Aufmerksamkeit auf viele Vorteile für junge Menschen an den Hochschulen. Der Freistaat Bayern will das ihm gehörende Seegrundstück, auf dem einst der berühmte Schauspieler Hans Albers lebte, für die „Junge Akademie“ der Technischen Universität München zur Verfügung stellen. Das fällt angesichts vieler bereits bestehender sehr günstiger und vielfältiger Angebote für Studenten auf, so zum Beispiel mit dem Zentralen Hochschulsport München, der vom Wassersportzentrum am Starnberger See bis zur olympischen Regattastrecke in Oberschleißheim reicht. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob für Studierende besonders viel getan wird. Angesichts der Bemühungen, mehr junge Menschen für das Handwerk zu interessieren, könnte dies kontraproduktiv wirken, falls es nicht auch für Auszubildende im Handwerk und in anderen Berufen vergleichbare günstige Sport- und Freizeitangebote geben sollte.
Wir haben dazu bei der Handwerkskammer für München und Oberbayern nachgefragt. Von ihrem Pressesprecher Jens Christopher Ulrich haben wir folgende Antwort erhalten:
„Natürlich erhalten auch Auszubildende Vergünstigungen, etwa beim Eintritt ins Kino oder beim Besuch des Fitnessstudios. Angebote wie den Hochschulsport gibt es im Handwerk allerdings nicht. Womit wir beim eigentlichen Thema sind: Um junge Leute für das Handwerk zu gewinnen, ist es wichtig, dass die Politik für eine Gleichwertigkeit der beruflichen und akademischen Bildung sorgt – etwa indem Bildungsabschlüsse mit dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) vergleichbar gemacht werden. Ebenso wichtig ist aber auch, dass Auszubildende und Studierende in ihrer Freizeit miteinander in Kontakt kommen. Dies kann funktionieren, indem sie den gleichen Zugang zu Aktivitäten erhalten, beispielsweise in der Albers-Villa. Der dabei stattfindende Austausch kann nämlich auch in anderer Hinsicht nützlich sein: Viele Innovationen in Deutschland stammen ursprünglich aus kleinen oder mittleren Betrieben. Um diese zur Serienreife zu entwickeln, braucht es oftmals die finanzielle Unterstützung des Staats und die technische Hilfe der Hochschulen. Die Basis hierfür und das generelle Verständnis füreinander kann aus unserer Sicht besser entstehen, wenn Auszubildende und Studierende sich frühzeitig austauschen und sich nicht nur in ihren eigenen Kreisen bewegen.“
Schule & Bildung
3.3.2023
Albers-Villa auch für junge Handwerker?
Handwerkskammer plädiert für Kontakte von Auszubildenden und Studierenden
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Das Gelände für Azubis zu öffnen geht in die richtige Richtung. Wenn jetzt noch einer auf die Idee käme, das Anwesen auch für die Allgemeinheit zu öffnen, wäre das genial.