Von Robert Lettenbauer

Bei Wind und Wetter in der Nacht

Wenn Wasserwachtler bei Dunkelheit ausrücken - Zwei Einsätze der Tutzinger Ortsgruppe

Viele Ehrenamtliche im Rettungswesten kennen dies. Der Alarm kommt oft dann, wenn das Wetter schlecht ist und gerne mal in der Nacht. Meist bekommen die Bürger kaum etwas mit wenn die Wasserwacht ausrückt auf den Starnbergern See, da sie ja kein Martinshorn auf dem See benötigen.

Wie am Sonntag: Am Abend hat ein besorgter Tutzinger einen Notruf abgesetz. Ein SUP-Paddler schien bei einbrechender Dunkelheit mitten auf dem See mit dem starken Wind Hilfe zu benötigen. Die Tutzinger Wasserwacht rückte mit fünf Einsatzkräften bei Starkwind und Welle in die Dunkelheit aus. Nach einer Stunde Suche hatte sich der Wind gelegt und man fand keine Hilfe suchende Person. Die Besatzung ließ sich direkt vom Melder am Telefon dahin leiten, wo er das SUP gesehen hatte. Von Tutzing bis Ammerland jedoch keine Feststellung.

Gestern wurden die Helfer zu einer nächtlichen Vermisstensuche alarmiert. Ein 14-jähriges verwirrtes Mädchen wurde seit Nachmittag gegen 16.30 Uhr in Ammerland vermisst. In den Abendstunden entschloss sich die Polizei, die Wasserrettung zu alarmieren und die Suche vom Land aus auf den Ufer- und Seebereich auszuweiten.

Bei schlechter Sicht Fischernetze und dunkle Bojen zu erkennen, ist nicht so einfach

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Einsatz Nachbesprechung mit den Rettungsbootmannschaften gestern Abend in Ammerland © Wasserwacht Tutzing

Vier Einsatzkräfte der Wasserwacht Tutzing waren - bei schlechter Sicht durch Regen - wieder in der Dunkelheit auf dem Weg ans Ostufer. In der Dunkelheit bei schlechten Sichtverhältnissen die ausliegenden Fischernetze und manch dunkle Boje zu erkennen, ist nicht so einfach. Als erste, die mit ihrem Rettungsboot am Einsatzort waren, übernahmen die Tutzinger die Koordination der nach und nach eintreffenden Einsatzkollegen auf dem Wasser, um eine Suchkette zu bilden.

Kurz nach Beginn der Suchkette zu Wasser kam die Meldung der Polizei, dass die Vermisste an Land angetroffen wurde. Zu Mitternacht kamen die Helfer wieder zu Hause an.

Anders als an Einsätzen an Land stammen die Notrufe am Wasser überwiegend von aufmerksamen Personen, die die Situation vo Weitem einschätzen müssen. "Wenn wir alarmiert sind, dann fahren wir auch, wenn es machbar ist", sagt Robert Lettenbauer, der 1. Vorsitzende der Wasserwacht-Ortsgruppe Tutzing.

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"Alarm-Müdigkeit" darf sich nicht einschleichen

Jede Meldung muss vor Ort abgeklärt und eingeschätzt werden. Hier darf sich keine "Alarm-Müdigkeit" einschleichen, denn einige Menschen werden aus Notsituationenim Wasser gerettet, weil jemand an Land den Notruf gewählt hat.

Auch wenn die beiden Einsätze nun auf eigene Kosten der Ortsgruppe laufen, die ihr Budget über Spenden finanziert, schmälert dies nicht das Engagement und den Zusammenhalt der Tutzinger Wasserwachtler.

Wenn Sie nun orange fahrende Lichtblitze auf dem Starnbergern See im Bereich Tutzing sehen, dann denken Sie an uns Wasserwachtler aus Tutzing.

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