Von vorOrt.news

Sebastian Steinmüller neuer Feuerwehr-Vorsitzender

Der 26-Jährige folgt auf Boris Wolff – Florian Girg zweiter Vorsitzender - Bürgermeister Horn: "Eine Riesenjugendgruppe"

In den Führungsfunktionen der Freiwilligen Feuerwehr Tutzing setzt sich die deutliche Verjüngung weiter fort. Zum neuen Vorsitzenden des Tutzinger Feuerwehr-Vereins ist gestern Abend der 26 Jahre alte Sebastian Steinmüller gewählt worden. Er ist Nachfolger von Boris Wolff, der seit 2019 an der Spitze des Vereins gestanden und nicht wieder kandidiert hatte. Vor drei Jahren war der damals 28 Jahre alte Christoph Knobloch zum Kommandanten gewählt worden. Sein Vorgänger Markus Kuisl hatte dieses Amt 24 Jahre lang inne gehabt. Zweiter Kommandant ist Michael Lanio, dritter Kommandant ist Florian Schiffner.

Feuerwehr-2024-4.png
Stabübergabe per Schirmmütze: (hinten von links) Karl-Heinz Nicolini (Kassenprüfer), Michael Lanio (zweiter Kommandant), Fabian Weber (Beisitzer), Harry Olm (Kassenprüfer), Josef Schiffner (Ältestenrat), Georg Pulfer (Ältestenrat), Florian Schiffner (dritter Kommandant), Anna-Maria Stöckerl (Jugendwartin), (vorn von links) Christoph Knobloch (Kommandant), Andreas Binder (Kassier), Oliver König (Beisitzer), Florian Girg (stellvertretender Vorsitzender), Boris Wolff (ausgeschiedener Vorsitzender), Sebastian Steinmüller (neuer Vorsitzender), Florentine Lanio (Schriftführerin)

Die Vorstandschaft des Feuerwehrvereins, auch Verwaltungsrat genannt, setzt sich aus zwölf Vertretern zusammen. Das sind der erste und der zweite Vorstand, Schriftführer, Kassenwart, Jugendwart, zwei Ältestenvertreter sowie drei Beisitzer und die drei Kommandanten. Sebastian Steinmüller war vor einem Jahr zum zweiten Vorsitzenden gewählt worden. Er folgte damals auf den nur ein Jahr zuvor gewählten Florian Schiffner, der diese Funktion abgab, weil er dritter Tutzinger Feuerwehrkommandant geworden war. Zum zweiten Vorsitzenden wurde gestern Florian Girg gewählt. Bei den Beisitzern gab es vier Kandidaten für drei Plätze. Gewählt wurden Tobias Wegl, Oliver König und Fabian Weber, außerdem kandidiert hatte Dominik Schnell.

Anzeige
Beautiful-Serie-2A.png

Stichwahl bei den Kassenprüfern

Eine Überraschung gab es bei der Wahl der Kassenprüfer. In diese Aufgabe teilten sich bisher Harry Olm und Andreas Weigmann. Als weiterer Bewerber wurde gestern Karl-Heinz Nicolini genannt. Olm erhielt 55 Stimmen, bei Nicolini und Weigmann gab es ein Patt: Beide bekamen 35 Stimmen. Ein zweiter Wahlgang wurde also erforderlich. Nicolini wurde mit 34 Stimmen gewählt, Weigmann erhielt 29 Stimmen. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Michael Polednik, der die Wahl leitete, kommentierte erstaunt: „Ich habe noch nie gesehen, dass es eine Stichwahl beim Kassenprüfer gegeben hat.“ Boris Wolff sagte: „Ich habe noch nie einen so spannenden Wahlkampf erlebt wie heute.“

Vorstand / Verwaltungsrat der Feuerwehr Tutzing e.V.:

1. Vorsitzender Sebastian Steinmüller
2. Vorsitzender Florian Girg

Kommandant Christoph Knobloch
2. Kommandant Michael Lanio (zweiter Kommandant)
3. Kommandant Florian Schiffner

Kassier Andreas Binder
Schriftführerin Florentine Lanio
Jugendwartin Anna-Maria Stöckerl
Kassenprüfer Harry Olm und Karl-Heinz Nicolini

Beisitzer Oliver König, Fabian Weber, Tobias Wegl

Ältestenrat Josef Schiffner und Georg Pulfer

Horn mit "Hey"-Rufen begrüßt

Feuerwehr-2024-3.jpg
Nicht üblich: Viele junge Leute engagieren sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Tutzing. Das wurde auch gestern bei der Jahreshauptversammlung deutlich. © L.G.

Der Tutzinger Bürgermeister Ludwig Horn hatte bei dieser Jahreshauptversammlung den ersten Auftritt in seiner neuen Funktion bei der Tutzinger Feuerwehr. Etwas früher dran war vor ein paar Tagen die Feuerwehr im Ortsteil Traubing, der er ebenfalls einen Antrittsbesuch abgestattet hat.

Horn wurde, als er ans Mikrofon trat, mit „Hey“-Rufen begrüßt. Für viele gerade der Jüngeren Tutzinger Feuerwehrler ist er einer der ihren: Der selbst erst 27-jährige neue Rathauschef ist seit vielen Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr Tutzing aktiv, die er als seine Heimat bezeichnete. „Wir haben eine Riesenjugendgruppe“, sagte er. Das sei keineswegs üblich, auch in großen Städten nicht. Tatsächlich waren auch diesmal wieder auffallend viele Jüngere im fast voll besetzten Saal des Roncallihauses. Horn dankte allen, die sich bei der Feuerwehr engagieren, im Namen der Gemeinde und der gesamten Bevölkerung herzlich für ihren großen Einsatz.

Wolff: "Es war mir eine Ehre, diesen Verein führen zu dürfen"

Wolff scheidet auch aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus. Das sei keine leichte Entscheidung für ihn gewesen, erklärte er, aber mit seinem Wohnort Wieling lasse sich dies nicht mehr vereinbaren. Wolff ist bereits seit dem Jahr 1995 bei der Feuerwehr. Als Bürger des Ortsteils Diemendorf war er damals der erste „Nicht-Tutzinger“ bei der Feuerwehr, sagte er einmal. Dem Vorstand / Verwaltungsrat hat er 18 Jahre lang angehört. Sichtlich gerührt sagte er: „Es war mir eine Ehre, diesen Verein als Vorstand führen zu dürfen.“ Den Tränen nahe fügte er hinzu: „Wir halten nicht nur zusammen, wir sind auch richtige Freunde.“

Wolff erinnerte an die Zeit, als er an die Spitze des Vorstands getreten war, und berichtete über eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem damaligen Feuerwehrkommandanten Markus Kuisl: „Wir mussten in einer nicht ganz leichten Zeit 2019 unsere Feuerwehr vor noch größerem Schaden schützen", sagte er wegen bekannt gewordener sexueller Übergriffe, die damals viel Aufsehen eregten, "aber wir konnten noch Schlimmeres verhindern.“ Wolff und sein Team haben aufgrund der Vorkommnisse einen Verhaltenskodex in Hinblick auf sexuellen Missbrauch erarbeitet, in dem Regeln festgelegt wurden.

ID: 6590
Über den Autor

vorOrt.news

Kommentar hinzufügen

Anmelden , um einen Kommentar zu hinterlassen.
Feedback / Fehler melden