Von Robert Lettenbauer

Wasserrettung mit ausgefeilter Technik

Die mobilen Einheiten der Wasserwacht im Landkreis waren zu Übung und Ausbildung in TutzingDer Autor ist 1. Vorsitzender der Tutzinger Wasserwacht

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Gute Ausbildung ist das A & O: Mitglieder der Schnell-Einsatz-Gruppe Tutzing bei einer nächtlichen Übung

Wer am vorigen Samstag im Bereich Südbad, Bolzplatz und an der Wasserrettungsstation unterwegs war, konnte etwas über die mobilen Einheiten der Wasserrettung im Landkreis Starnberg erfahren. Grund hierfür war kein Einsatz, sondern eine Übung. Nach den stringenten Regeln der Pandemie konnten sich die Mitarbeiter des Rettungsdienstes zum ersten Mal wieder für Aus- und Fortbildung treffen. Da die Möglichkeiten an anderen Wasserrettungsstationen des Landkreises Starnberg nicht so optimal sind wie in Tutzing, war für diese Übung die Wasserwacht Ortsgruppe Tutzing der Gastgeber.

Eingeladen wurden dazu die mobilen Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG) aus Seefeld, Starnberg und natürlich Tutzing. Die Einheiten überprüften ihr Material und bildeten in diesem Zuge gleich neue Mitglieder der Einheiten mit aus.

Was ist eine "Mobile SEG" der Wasserwacht eigentlich?

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Die Technik hilft bei Rettungseinsätzen im Starnberger See

Ein Einsatzfahrzeug mit Geräteanhänger und fünf Einsatzkräfte bilden eine Mobile SEG in der Wasserrettung. Diese besteht aus Tauchern, Bootsführern, Wasserrettern und einem SEG-Gruppenführer. Die Einheit soll an Einsatzorten ohne Infrastruktur ihren Aufgaben gerecht werden können. Die Ausstattung umfasst deshalb in diesen Einsatzzeiten ein Schlauchboot mit Außenborder, mehrere Tauchausrüstungen, Rettungsgeräte wie Schleifkorbtrage, Notfallrucksack, Defi, schnell aufbaubares Zelt, Eisrettungsgerät, Fließwasser-Sicherungsausrüstung und vieles mehr. Am Geräteanhänger sind ein Notstrom-Aggregat und ein Lichtmast montiert, damit auch bei Nacht an der Mobilen Einheit genug zu sehen ist, so zum Beispiel, wenn sich die Taucher oder die Mitglieder der Bootseinheit bereit machen.

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Suche mit Flugdrohne, Side-Scann-Sonar und Unterwasserroboter

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Ausgefeilte Technik, die man erst mal beherrschen muss: Die neue Einheit "TSO" wurde detailliert erläutert

Einsatzgebiet sind alle Gewässer im Landkreis, an denen ein Notfall vorliegt und die über keine Wasserrettungsstation verfügen. Auch überregional bei Hochwassereinsätzen werden diese Einheiten in Bayern oder gar Deutschland angefordert.

Als Abschluss wurde eine neue Einheit "TSO" (Technische Suche & Ortung) vorgestellt, die bei Vermisstensuchen und Bergungen eingesetzt werden soll. Diese Einheit kann größere Suchgebiete mit einer Wärmebild-Flugdrohne, hochauflösendem Side-Scann-Sonar oder gar einem Unterwasserroboter (ROV) absuchen.

Wir erinnern uns an einen Einsatz in Tutzing: Dank der schnell in Einsatz gebrachten Wärmebilddrohne der Freiwilligen Feuerwehr Tutzing konnte eine gesuchte Person, die in Lebensgefahr war, schnell im Unterholz des Kustermannparks.gefunden werden. Dieser Drohnen-Typ ist auch bei der Wasserrettung im Landkreis Starnberg wie auch weiteren Feuerwehren erfolgreich im Dienst. Ein Side-Scann-Sonar bietet hochauflösenden Blick unter die Wasseroberfläche und kann Objekte darstellen, die dann von den Rettungstauchern überprüft werden können. Der Unterwasserroboter ist mit einer Kamera und einem Greifarm ausgestattet. So kann er beispielsweise in kontaminierten Gewässern oder größeren Tiefen tätig werden, so dass die Rettungstaucher nicht unnötig Gefahren ausgesetzt werden.

Viel Technik, die beherrscht werden will. Die Rettungskräfte müssen ausgebildet und geschult werden, um das richtige Gerät zu den jeweiligen Einsatzanforderungen wählen und bedienen zu können. Perfekt abgerundet wurde der sehr erfolgreiche Ausbilungs- und Informationstag in der Wasserwacht durch ein vorzügliches Mittagessen für die Helfer, das die tolle Gastronomie der Agua-Crew vom Betreiber des Südbads beisteuerte.

Quelle Titelbild: Wasserwacht Tutzing
ID: 5898
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