Von Wasserwacht Tutzing

Wind treibt „Wingsurfer“ ab

In Unterzeismering gestartet - Tutzinger Wasserwacht findet ihn beim Nordbad

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Wenn es dunkel wird, sinken die Chancen bei Rettungsversuchen auf dem See stark © Wasserwacht Tutzing

Am Dienstagabend suchte ein “Wingsurfer“ noch sportliche Aktivität auf dem Starnberger See. Er startete in Unterszeismering. Passanten beobachteten ihn vom Kustermannpark aus über längere Zeit weit draußen auf dem See. Da er offensichtlich mit dem stetigen Wind aus Süden zu kämpfen hatte, machten sich die Spaziergänger Sorgen und riefen ihren Nachbarn an, denn der ist bei der Tutzinger Wasserwacht. Einsatzkräfte, die in der Nähe der Wasserrettungsstation waren, wurden hinzugezogen.

Um 19.15 Uhr rückten die Wasserwachtler nach Rücksprache mit der Integrierten Leitstelle in Fürstenfeldbruck mit Ihrem Motorrettungsboot aus, um den Wingsurfer zu suchen. Dass sie schnell handelten, lag auch an der fortschreitenden Dämmerung: Eine Suche in der Nacht, noch dazu bei schlechtem Wetter, reduziert die Chancen stark.

Den Surfer zu finden, erwies sich nicht als einfach: Er war schwarz gekleidet, Board, Windsegel und Surfoutfit waren komplett dunkel, fast so wie die anbrechende Nacht. Schließlich wurde der junge Mann entdeckt: vor dem Tutzinger Nordbad. Er hatte den stetigen Wind aus Süden unterschätzt und war immer stärker nach Norden abgetrieben worden. Da war es etwa 19.45 Uhr und schon recht dunkel. „Zum Glück mussten wir ihn nicht im komplett Finsteren suchen, denn er war echt schwer zu erkennen“, sagte der frisch gebackene Wasserretter Stephan Vogelsamer, der dem Surfer eine Decke zum Aufwärmen gab.

Wären die Helfer aus Tutzing nicht gekommen, hätte der junge Mann versucht, mit Board und Wing zu Fuß die etwa zweieinhalb Kilometer zurück nach Unterzeismering zu laufen, wo das Autos seines Vaters stand - im nassen Neopren-Anzug wohl kein Vergnügen. Auf dem Rückweg zu ihrer Tutzinger Station nahmen die Wasserwachtler ihn natürlich mitsamt seiner Ausrüstung mit. Medizinisch fehlte ihm nichts, an die Rettungsleitstelle konnte schnell Entwarnung gegeben werden.

Der Vater des Surfers wurde telefonisch benachrichtigt, damit er sich keine Sorgen machen musse. Er kommentierte diese abendliche sportliche Betätigung seines Sohnes mit recht deutlichen Worten. Die Tutzinger Wasserwacht erhält als Dank für ihre Einsatzbereitschaft und Hilfeleistung eine kleine Spende des jungen Surfes. Der Vater hat schon festgelegt, welche Summe sein Sohn überweisen „darf“.

“Letztlich sind wir froh, dass wir Bürger bei uns haben die auch ein Auge auf andere haben und dass wir nicht erst mitten in der Nacht jemanden suchen müssen, der vielleicht dann schon verunglückt ist“, meint Robert Lettenbauer, der Vorsitzende der Wasserwacht Tutzing. Natürlich sei die Notrufnummer 112 die erste Wahl bei Notlagen: „Aber wir werden öfter direkt angerufen oder angesprochen, da die Leute nicht wissen, was sie tun sollen.“ Die Mitglieder der Wasserwacht seien erfahren zu handeln, die Situation einzuschätzen und den Kontakt mit der Rettungsleitstelle zu halten. Für die beiden Wasserwachtler, die in diesem Fall ausgerückt sind, steht fest: „Lieber eine Anruf zu viel als einer zu wenig.“

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