Von Robert Lettenbauer

Für Rettungsaktionen gut vorbereitet

Wasserwacht bildet Fachkräfte aus - mit strengen Hygiene- und Abstandsgeboten Der Autor ist technischer Leiter der BRK-Wasserwacht Tutzing

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Patientenversorgung auf einem Schlauchboot will gelernt sein

Rettung eines Kitesurfers. Notfallversorgung von Verletzten an Land. Patiententransport und Versorgung auf einem Schlauchboot. Solche und viele anderen wichtigen Aufgaben gibt es bei der Wasserrettung. Im Fall des Falles muss alles gut klappen. Deshalb hat die sorgfältige Ausbildung von Fachkräften große Bedeutung. In diesen Zeiten der Einschränkungen wegen Corona ist das allerdings nicht einfach. Der Wasserwacht Tutzing ist es dennoch gelungen - mit einem Hygienekonzept, kleineren Gruppen und Lehrgang im Freien.

Bei schönem Wetter hat die „Mobile Einheit“ der Tutzinger Wasserwacht im September die Kreiswasserwacht Starnberg bei einem „Wasserretter“-Kurs in Herrsching unterstützt. Federführend koordinierte Stefan Schiller, der stellvertretende technischer Leiter der Kreiswasserwacht Bereich Ausbildung, die stringente Einhaltung der Hygiene- und Abstandsgebote bei den Teilnehmern und Ausbildern. Die Station „mobile SEG“ (Schnelleinsatzgruppe) übernahm Robert Lettenbauer, Ausbilder aus Tutzing. Er führte die Teilnehmergruppen in die Technik und deren taktische Aufgabenstellung ein.

Platzmanagement und Praxis an Bord

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Permanenter Schutz beeinträchtigte die Motivation nicht

Die Einheit ist für Einsätze an Gewässern ohne Infrastruktur oder Unterstützung von Wasserrettungseinheiten vor Ort gedacht. Somit durfte angepackt werden: Das Schlauchboot war einsatzbereit zu machen, Platzmanagement und Praxis an Bord waren zu üben, ein kleines Einsatzzelt war aufzustellen für den Fall, dass es mal länger dauern sollte.

Trotz permanentem Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmitteln gab es in diesem Kurs bei schönstem Wetter viel Spaß und Motivation. Stefan Schiller organisierte mehrere Stationen, so dass die Gruppen nicht mehr als vier Teilnehmer umfassten. Viele Rettungssituationen wurden intensiv geübt, so dass die Erfolgschancen im Ernstfall groß sind. Als „Zuckerl“ durften Freiwillige dann auch noch mit alten abgelaufenen Automatik-Rettungswesten ins Wasser springen. So konnten sie einmal erleben, wie es sich anfühlt, wenn sich so eine Weste im Wasser aufbläst.

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Eine gute Alternative zur klassischen Ausbildungsvariante

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Da staunten die Laien: Erfolgreiche Wasserrettung erfordert detaillierte Kenntnisse © Wasserwacht Tutzing

Ihr Vergnügen hatten auch die Erholungssuchenden in Herrsching: Der Kurs fand direkt an der Uferpromenade statt, bei einem Standort des Bayerischen Roten Kreuzes in der Keramikstraße. Badende verfolgten interessiert die Aufgabenstellungen - und erlangten bei dieser Gelegenheit auch selbst Einblicke in manche Details der Wasserrettung.

So wurde mit Erfolg und ohne gesundheitliche Einschränkung wieder ein wichtiges Modul geschult. Die Teilnehmer werden vielleicht im Frühjahr 2021 Ihren Abschluss machen können, sofern die Pandemie-Entwicklung dies zulässt. Stefan Schiller und Robert Lettenbauer waren sich einig, dass Kurse in kleinen Gruppen kombiniert mit Lehrvideos sehr effektiv und eine gute Alternative zur klassischen Ausbildungsvariante sind.

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Robert Lettenbauer

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