Von vorOrt.news

Trickdiebe im Fünfseenland unterwegs

Polizei warnt vor Betrugsmasche mit WechselgeldBericht der Polizeiinspektion Starnberg

Polizeibericht.png

Im Weihnachtsgeschäft klingeln die Kassen - auch für Betrüger. Eine reisende Tätergruppierung war am Freitag auch im Landkreis Starnberg unterwegs, um sich mit Wechselfallenbetrug und durch Diebstahl zu bereichern.

Zwei Frauen traten am Freitagabend gegen 17 Uhr in einem Einzelhandelsgeschäft in der Hauptstraße in Pöcking mit dieser Masche in Erscheinung. Das Duo wurde von der Ladenbesitzerin als augenscheinlich Auswärtige beschrieben, die der deutschen Sprache nicht mächtig waren. Die etwa 30-jährigen Frauen mit schwarzen Haaren trugen einen schwarzen Steppmantel.

Eine der Frauen soll das typische Vorgehen einer Wechselfallenbetrügerin an den Tag gelegt haben. Sie beabsichtigte demzufolge einen Kleinstartikel mit geringem Wert mit 100 Euro zu bezahlen. Da die Einzelhändlerin auf den Hundert-Euro-Schein nicht herausgeben konnte, kam ein Verkauf nicht zustande. In diesem Moment griff die zweite Frau nach der Trinkgeldkasse, die sich auf der Verkaufstheke befand und zog sie zu sich her. Dies bemerkte die Ladenbesitzerin allerdings noch rechtzeitig, woraufhin die beiden Frauen den Laden verließen und mit einem unbekannten Pkw in Richtung Starnberg fuhren. Die Einzelhändlerin verständigte den Polizeinotruf 110, woraufhin sofort umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet wurden.

Kurz nach der Mitteilung der Einzelhändlerin ereignete sich in einer nahegelegenen Apotheke ein weiterer versuchter Geldwechsel-Trick.

Die Tricks der Wechselgeldbetrüger

Die Wechselgeldbetrüger verwickeln die Mitarbeiter zunächst in Gespräche und bezahlen dann mit einem 100 oder 200 Euro-Schein. Kurz danach wollen die Trickbetrüger die Ware wieder umtauschen oder gar zurückgeben.

In der entstandenen Verwirrung und bei der zum Teil aggressiven Gesprächsführung geben die Mitarbeiter den übergebenen Geldschein zurück, während die Betrüger das Wechselgeld oder Teile davon einbehalten.

Im Rahmen der Fahndung konnte von Zivilkräften der Starnberger Inspektion ein verdächtiger Pkw mit polnischer Zulassung vor einem Getränkemarkt in der Münchner Straße in Starnberg festgestellt werden. Es wurden am Pkw zwei Männer (24,29) und zwei Frauen (28,32) angetroffen. Die Beschreibung der Frauen passte auf die Mitteilung der Einzelhändlerin.

Der Skoda wurde mit den Insassen zur Polizeiinspektion begleitet.

Im Rahmen der Durchsuchung des Octavia wurde eine aufgebrochene Spendenbox eines Hospizvereins festgestellt. Des Weiteren wurden in den Geldbörsen der Tatverdächtigen größere Bargeldbeträge aufgefunden und auch beschlagnahmt. Ein vierstelliger Betrag wurde von den Tatverdächtigen bereits auf ein ausländisches Konto transferiert.

Gegen die rumänischen Staatsangehörigen ohne festen Wohnsitz in Deutschland wurden Strafverfahren eingeleitet. Ihre Handys wurden beschlagnahmt und sie mussten sich einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterziehen. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Die Starnberger Inspektion steht mit weiteren Dienststellen im engen Austausch. Wie oft die Vierköpfige Gruppe bis dato mit ihrer Masche erfolgreich war, ist noch nicht abschließend bekannt. Gegenstand der Ermittlungen ist auch, ob weitere Personen der Gruppe zuzuordnen sind.

Weitere Zeugen oder Geschädigte werden gebeten, sich mit der PI Starnberg unter 08151/364-0 oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Anzeige
LUTZ-Baustgelle-GIFD.gif

Tipps der Polizei:

• Oberstes Gebot ist es, sich während des Wechselvorganges nicht ablenken zu lassen
• Gerade in Stresssituationen soll jeder Schritt des Geldwechselns ganz bewusst durchgeführt werden
• Erhöhte Vorsicht ist geboten, wenn scheinbar unbeteiligte Kunden versuchen, den Wechselvorgang zu unterbrechen
• Bei außergewöhnlichen Kassengeschäften und/oder Stresssituationen kann es hilfreich sein die Situation einzufrieren (Kassenschublade schließen) und sofort Kollegen um Unterstützung zu bitten. Ggf. den Bargeldbestand mit einem sofortigen Kassensturz zu überprüfen
• Gewechseltes Geld soll sofort und selbst nachgezählt werden
• Die regelmäßige Aufklärung des Kassenpersonals kann vor bösen Überraschungen bewahren
• Verdächtige Wahrnehmungen sofort per Polizeinotruf 110 melden

ID: 7397
Über den Autor

vorOrt.news

Kommentar hinzufügen

Anmelden , um einen Kommentar zu hinterlassen.