Der Barkeeper einer Tutzinger Wirtschaft wusste sich am Samstagabend zu später Stunde nicht mehr anders zu helfen: Ein Streit im Lokal hatte derart massive Formen angenommen, dass er die Polizei rief. Eine Frau, die nach den Ermittlungsergebnissen maßgeblich zu dem Konflikt beigetragen hatte, entfernte sich, bevor die uniformierte Streife eintraf. Sie kam aber nicht weit. Polizeibeamte entdeckten sie kurz darauf - fahrend in ihrem Auto.
Sie hielten sie an und stellten schnell Alkoholgeruch im Fahrgastraum fest. Ein freiwilliger Atemalkoholtest ergab einen Wert von über 1,6 Promille. Die Dame wurde wegen des Verdachts der Trunkenheit im Verkehr als Beschuldigte belehrt. Die Beamten erklärten ihr, dass sie zur Blutentnahme in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht werde. Das wollte sich die Frau nicht gefallen lassen.
Nach der Ankunft im Krankenhaus beleidigte sie die Beamte und leistete massiven Widerstand im Behandlungszimmer. Unmittelbarer Zwang durch die Beamten sei unumgänglich gewesen, berichtet die Polizei. Die Frau habe sich jedoch nicht beruhigen lassen.
Was sich weiter zutrug, das wird im Polizeibericht so geschildert: „Selbst am Boden fixiert wehrte sie sich weiter und biss einem der Polizisten ins Wadel, wodurch dieser Schmerzen erlitt.“ Allem Widerstand zum Trotz sei die Blutentnahme durchgeführt und ihr Führerschein sichergestellt worden. Gegen die Frau seien Ermittlungsverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr, Widerstand sowie tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte und Beleidigung eingeleitet worden.
Am Schluss findet sich im Polizeibericht noch ein Satz über den gebissenen Polizisten: „Der leicht verletzte Polizeibeamte, welcher sich noch in der Ausbildung befindet, war konsterniert, blieb jedoch in seiner Meinung, den Beruf weiterhin erlernen und ausüben zu wollen, bestärkt.“
Recht und Unrecht
22.3.2022
Frau beißt Polizisten ins Wadel
Nach Streit in Tutzinger Lokal heftiger Widerstand bei Blutentnahme im Krankenhaus
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