Von Rita Niedermaier

Nicht gesehen, missachtet, unterdrückt

Zweite Station auf dem Stationenweg von St. Joseph Tutzing - für alle Frauen dieser WeltDie Autorin ist stellvertretende Pfarrgemeinderats-Vorsitzende der katholischen Pfarrei St. Joseph, Tutzing

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Drahtiger Aufruf: Andacht des Frauenbunds beim Stationenweg St. Joseph

Passend zum Weltfrauentag hat der Frauenbund Tutzing beim Stationenweg die Andacht vorbereitet. Mit einer Frauenfigur aus Draht wurde am Dienstag dieser Woche all der Frauen gedacht, die im Laufe der Jahrtausende bis heute nicht gesehen, missachtet oder unterdrückt wurden.

Um nur einige Beispiele zu nennen: Beginnen wir mit der Weigerung der Amtskirche, Frauen zu Weiheämtern zuzulassen. Viele Frauen, gerade Alleinerziehende sind aufgrund ihres geringen Verdienst nicht in der Lage, ihre Familien angemessen zu ernähren und für ihr Alter vorzusorgen. Die Tätigkeit im Niedriglohnbereich führt vor allem bei Frauen zu erschreckender Altersarmut.

In der Wirtschaft werden die Macht und Entscheidungspositionen immer noch überwiegend von Männern bekleidet. Überall in der Welt sind Frauen die Opfer sexueller und häuslicher Gewalt. Die weibliche Genitalverstümmelung setzt Mädchen und Frauen extremen körperlichen und psychischen Schmerzen aus. Frauen werden Opfer von Unterdrückung und häuslicher Gewalt. Frauenhandel ist weltweit ein großes Problem.

Aber so wollen wir das Thema nicht stehen lassen. Das Leitwort der Fastenaktion von Misereor 2021

„Es geht! Anders.“

hat uns dazu gebracht, nachzuhaken, wo es Hilfen gibt und wo Frauen in ihren Positionen oder aus ihrer Motivation heraus bereits Veränderungen bewirkt haben.

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Farbenprächtiger Aufruf: Gegen Gewalt an Frauen setzt sich der "Zonta-Club" alljährlich ein, unter anderem mit Beleuchtungen wie am Tutzinger Rathaus bei der Aktion "Orange the World", hier im November 2019 © L.G.

Wir denken an Ellen Ammann, die Gründerin des Frauenbunds, Sr. Dr. Lea Ackermann vom Verein SOLWODI e.V., Monika Hauser von Medica Mondiale und Anne Pakoa von Vanuatu Young Women for Change. Wir unterstützen die Frauenbewegung Maria 2.0, die für eine geschlechtergerechte Kirche kämpft.

Es gibt inzwischen in großen Firmen Frauenquoten in Vorständen und Entscheidungspositionen. Die Gewerkschaften setzen sich für Lohngerechtigkeit ein. Der Weltgebetstag gibt jedes Jahr Einblick in Frauenleben auf der Welt und der Weltfrauentag erinnert die Welt jedes Jahr an das, was noch zu tun ist.

Misereor - das Hilfswerk hat viele Hilfsprojekte für Frauen in seinem Programm, und es gibt einige Frauen-Hilfsorganisationen und Frauennetzwerke in Deutschland. Auch der Deutsche Frauenrat und die vielen Frauenhäuser bieten Frauen Hilfen an. Ganz in der Nähe gibt es den Verein Frauen helfen Frauen Starnberg e.V.

Mit unserem Kunstwerk wollen wir die Aufmerksamkeit auf dieses Thema lenken. Die Tränen stehen für das Traurige, die Herzen für die Hilfen.

Die nächste Andacht findet am Dienstag, dem 16. März um 18 Uhr im Brunnenhof statt. Hier geht es um die Flüchtlingshilfe unter dem Titel „Werte versinken“. Seien Sie gespannt!

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