FidiP e.V. (i.Gr.) – Frauen in die Politik: So heißt ein neuer gemeinnütziger Verein, der mehr politische Teilhabe von Frauen bewirken soll. Am heutigen Montag, dem 20. Februar 2023 wird er in Tutzing gegründet. Mit Blick auf die bayerische Kommunalwahl 2026 will der Verein möglichst viele Frauen erreichen und aktivieren, damit sie sich als Kandidatinnen aufstellen lassen und Politik mitgestalten.
„Wir sind davon überzeugt, dass es viele kluge, gut ausgebildete Frauen gibt, die eine Bereicherung für das demokratische Leben in unserem Land sind“, sagt Sabine Appelhagen, die Initiatorin des Vereins. „Diese Frauen wollen wir ermuntern und stärken, damit sie sich aktiv in die Politik einbringen.“ Der Verein fördere Frauen auf allen Ebenen der Politik: Kommunalpolitik, Landespolitik, Bundespolitik und Europapolitik – „konfessionslos, überregional und überparteilich“.
Einen besonderen Schwerpunkt wollen die Initiatorinnen auf das Engagement von Frauen in Gemeinde- und Stadträten und in der Kommunalpolitik insgesamt legen, sagte Gudrun Bergdolt aus Obergiesing, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert, heute in einem Gespräch mit vorOrt.news. Politik an der Basis sei sehr wichtig: „Das meiste, was gut läuft oder verbockt wird, findet dort statt.“ Sie ist überzeugt: „Frauen haben manchmal einen anderen Blickwinkel.“ Das gelte beispielsweise für Nachhaltigkeit und generell langfristiges Denken.
Der neue Verein ist nach Kenntnis von Gudrun Bergdolt der erste Verein dieser Art. Er soll überregional tätig sein, zunächst aber wohl besonders in Süddeutschland, im Münchner und im Starnberger Raum. Unter den Gründungsmitgliedern sind auch zwei kommunalpolitisch aktive Frauen aus Tutzing: Bürgermeisterin Marlene Greinwald und Julia Levasier, die Vorsitzende der Tutzinger FDP.
Der Gründungsort Tutzing hat offenbar mit der in dieser Gemeinde ansässigen Akademie für politische Bildung zu tun, deren Direktorin Prof. Ursula Münch dem Verein und seinen Zielen nach Angaben der Initiatorinnen sehr aufgeschlossen gegenübersteht. Die Akademie wurde auch als Ort für die Gründung gewählt. „Wo bekommt man schon am Rosenmontag solche Räume?“ , fragt Gudrun Bergdolt. Die Akademiedirektorin deutet bereits eine weitergehende Zusammenarbeit an: „Wir unterstützen diese Initiative gern und freuen uns, auch in unserem Haus Veranstaltungen und Fortbildungen anzubieten, die Frauen ermutigen, in der Politik aktiv zu werden."
FidiP-Maßnahmen für mehr Frauen in der Politik
Drei Maßnahmen gelten bei den Gründungsmitgliedern des Vereins als wichtig:
• FidiP e.V. will ein Netzwerk aufsetzen, das Veranstaltungen mit Diskussionen und Vorträgen anbietet, zu denen auch „gestandene“ Politikerinnen eingeladen sind, die ihre Erfahrungen teilen.
• Ein Mentoring-Programm soll aktive Politikerinnen mit Mentees zusammenbringen und sie stärken.
• Zudem soll eine FidiP-Akademie künftige Politikerinnen für die Herausforderungen in der Politik fit machen. „Dazu gehört ein Durchsetzungstraining genauso wie ein Seminar zu den Grundlagen der Arbeit in der Kommunalpolitik oder zum sinnvollen Umgang mit Social Media während des Wahlkampfs“, sagt Initiatorin Sabine Appelhagen.
Kommentar hinzufügen
Kommentare