Politik
28.9.2021
Von vorOrt.news

Tutzing wählt Jamaika-Koalition

CSU, Grüne und FDP besser - SPD, Freie Wähler, AfD und Linke schlechter als in ganz Bayern

Bei den für die Mehrheitsverhältnisse, die Sitzverteilung im Bundestag und letztlich den Bundeskanzler maßgeblichen Zweitstimmen haben drei Parteien in Tutzing besser abgeschnitten als in ganz Bayern: CSU, Grüne und FDP. Unter ihren gesamtbayerischen Ergebnissen geblieben sind dagegen in Tutzing bei den Zweitstimmen die SPD, die Freien Wähler, die AfD und die Linke. Aus Tutzinger Sicht hätte eine schwarz-gelb-grüne "Jamaika-Koalition" die Mehrheit, eine rot-gelb-grüne "Ampel" nicht.

Die Erststimmen-Ergebnisse, bei denen es um die Direktkandidaten geht, unterscheiden sich zum Teil recht deutlich von den Zweitstimmen-Ergebnissen. Das hängt wohl auch mit der Bekanntheit und Präsenz der jeweiligen Kandidatinnen und Kandidaten zusammen. Manche ihrer Namen waren den Menschen, die gestern zur Abstimmung gingen, kaum ein Begriff, manche von ihnen hat man in Tutzing noch nie oder nur sehr selten gesehen.

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Die Wahlergebnisse der einzelnen Parteien in Tutzing

CSU

Die CSU hat zwar in Tutzing mit 32,74 Prozent ihr Ergebnis von 2017 - damals 38,36 Prozent - nicht wieder erreicht, ihr bayerisches Ergebnis von nur noch 31,7 Prozent – ein historisches Tief – aber übertroffen. Besser als seine Liste hat in Tutzing bei den Erststimmen, mit denen der Abgeordnete des hiesigen Wahlkreises 224 bestimmt wurde, der CSU-Kandidat Michael Kießling abgeschnitten. Er hat das Direktmandat im hiesigen Wahlkreis 224 mit 38,16 Prozent gewonnen und auch in Tutzing mit 37,73 Prozent gesiegt, musste aber gegenüber 2017 - damals in Tutzing 42,58 Prozent - Einbußen hinnehmen.

Grüne

Die Grünen haben in ganz Bayern 14,1 Prozent erreicht, in Tutzing aber 18,96 Prozent. Damit konnten sie ihr Ergebnis gegenüber 2017 - damals 13,29 Prozent - deutlich verbessern. Die Direktkandidatin der Grünen, Martina Neubauer, übertrifft das noch deutlich: 2017 lagen die Grünen bei den Erststimmen in Tutzing bei 13,25 Prozent, diesmal hat ihre Kandidatin Martina Neubauer 22,45 Prozent geholt.

FDP

Besser als in ganz Bayern hat in Tutzing auch die FDP abgeschnitten, obwohl sich ihr Ergebnis gegenüber 2017 verschlechtert hat. Bei den Zweitstimmen ist es von damals 17,35 Prozent auf 14,92 Prozent gesunken, doch in ganz Bayern bringt es die FDP nur auf 10,5 Prozent. Auch bei den Erststimmen musste sie Einbußen hinnehmen. Bei der Direktkandidaten-Wahl hatte sie vor vier Jahren 11,75 Prozent erreicht, diesmal kam die Kandidatin Britta Hundesrügge auf 10,51 Prozent.

SPD

Schlechter als in ganz Bayern hat in Tutzing die SPD abgeschnitten. Sie konnte bei den Zweistimmen zwar auch in Tutzing zulegen, und zwar von 10,90 Prozent auf 14,61 Prozent. Doch damit bleibt sie unter dem SPD-Ergebnis in ganz Bayern, das bei 18,0 Prozent liegt. Die SPD-Direktkandidatin Carmen Wegge ist mit 11,71 Prozent bei den Erststimmen - 2017 waren es für die SPD 13,72 Prozent - unter dem Zweitstimmen-Ergebnis ihrer Partei geblieben.

AfD

Die AfD bringt es in Tutzing bei den Zweitstimmen auf 5,27 Prozent, deutlich weniger als in ganz Bayern (9 Prozent). Sie musste damit gegenüber 2017 – damals waren es 8,62 Prozent – Einbußen hinnehmen. Einen Rückgang gab es für die AfD auch bei den Erststimmen. 2017 waren es 7,54 Prozent gewesen, diesmal gab es für den Direktkandidaten Rainer Groß 5,21 Prozent.

Freie Wähler

Die Freien Wähler haben in Tutzing bei den Zweitstimmen 4,98 Prozent erreicht - eine deutliche Steigerung gegenüber 2017: Damals waren es nur 1,58 Prozent gewesen. In ganz Bayern ist das Ergebnis der Freien Wähler aber höher, es liegt bei 7,5 Prozent. Bei den Erststimmen haben die Freien Wähler in Tutzing deutlich zugelegt: 2017 hatten sie 2,71 Prozent erzielt, diesmal kam ihr Direktkandidat Rasso Rebay von Ehrenwiesen auf 5,22 Prozent.

Linke

Einbußen gab es in Tutzing für die Linke. Bei den Zweitstimmen musste sie im Vergleich mit 2017 einen Rückgang von damals 5 Prozent auf diesmal 2,06 Prozent hinnehmen. In ganz Bayern kommt sie auf 2,8 Prozent. Bei den Erststimmen hatte die Linke 2017 bei 3,74 Prozent gelegen, diesmal gab es für die Direktkandidatin Simone Ketterl 1,59 Prozent.

Die Wahlergebnisse im gesamten Wahlkreis 224 Starnberg-Landsberg am Lech

Tutzing gehört zum Wahlkreis 224 Starnberg - Landsberg am Lech. Aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck ist auch Germering dabei (siehe pdf unten).

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