Eine Beschilderung an der Hallberger Allee soll ein Pilotprojekt für ein „Gewerbeleitsystem“ in Tutzing sein. Die Tafel soll Hinweise auf eine Reihe von Geschäften und Betrieben enthalten. Weitere derartige Beschilderungen sollen nach und nach an anderen Standorten des Tutzinger Ortszentrums angebracht werden.

Konzept aus Baden-Württemberg
Der Vorschlag für so ein Gewerbeleitsystem stammt nach Angaben der Gemeinde von der Aktionsgemeinschaft Tutzinger Gewerbetreibender (ATG). Im Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss des Gemeinderats hat am Mittoch Andreas Rachl das Konzept vorgestellt. Er ist Inhaber der Firma Schilder Wellmann in Kupferzell-Mangoldsall (Baden-Württemberg).
Die geplanten Standorte
Die Gemeinde hat weitere Aufstellorte vorgeschlagen. In Klammern stehen diejenigen Firmen und Einrichtungen, die nach Angaben im Ausschuss bereits Interesse an einer Mitwirkung gezeigt haben. Folgende möglichen Standorte außer der Hallberger Allee werden genannt:
Bräuhausstraße
(Rossmann, Aldi, Edeka, Post, Taxi, Edessa Kebaphaus)
Kirchenstraße/Oskar-Schüler-Straße
(Tutti Frutti, Film-Taverne, Hotel Möwe, Kino, Spielwaren Hoyer, Rathaus, Wertstoffhof)
Bahnhofstraße
(Krankenhaus, Fahrschule S2D, GelatOK, Bahnhof, Taxi)
Greinwaldstraße
(Buchhandlung Eselsohr, Tattoo Studio Tutzink, Fahrschule Schubert)
Marienstraße
(Hotel Reschen, Santorini, Blumen-Liesl, Eis Corallo)
Information - keine Werbung
Für die einzelnen Firmen und Einrichtungen sollen Paneele angebracht werden, die im Fall von Änderungen flexibel ausgetauscht werden können. Die Betriebe sollen dafür jährlich einen Beitrag zahlen. Die Kosten für die Gestelle soll die Gemeinde übernehmen, ebenso die Aufstellung der Anlagen über den kommunalen Bauhof.
Ausdrücklich sagte Rachl, dass die Beschilderung nicht als Werbung gedacht ist, sondern lediglich als Information und Hinweis. Werbeaufschriften und Firmenlogos sollen deshalb auf den Anlagen nichts zu suchen haben. Alle Aufschriften sollen einheitlich in einer Schrift gehalten und alphabetisch angeordnet werden. Deshalb wird niemand einen Wunsch äußern können, beispielsweise ganz oben zu stehen.
Gewarnt wurde im Ausschuss vor einer allzu großen Verengung der Bürgersteige durch die Schilder, so dass Behinderungen etwa für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Kinderwägen entstehen. Bürgermeisterin Greinwald verwies in diesem Zusammenhang aber auch auf Aufsteller auf den Bürgersteigen, die mit solchen Effekten verbunden seien, aber dennoch geduldet würden.

Hoffnungen auf Eindämmung der Schilderflut
Im Ausschuss wurde mit dem Gewerbeleitsystem die Hoffnung verbunden, vom derzeitigen Schilderwald abkommen zu können. Die teils recht unterschiedlichen Schilder, von denen manche sogar auf nicht mehr existierende Firmen verweisen, sollen dadurch überflüssig werden und nach Möglichkeit entfernt werden. Auch die Flut von Verkehrsschildern halten manche Ausschussmitglieder für zu groß. Bürgermeisterin Marlene Greinwald verwies aber auch auf Wünsche nach noch mehr Schildern, die immer wieder bei der Gemeinde vorgebracht würden.
Bedarf wird auch an einem Fußgängerleitsystem gesehen. Firmeninhaber Rachl sagte, dies sei ein anderes Thema. Es wurden aber Wünsche laut, bei der Projektierung eines Gewerbeleitsystems auch gleich Möglichkeiten eines Fußgängerleitsystems mit zu prüfen.
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