Ein Bauernhof in der Diemendorfer Ortsmitte soll abgebrochen werden. An seiner Stelle sollen zwei Mehrfamilienhäuser entstehen. Das ist nur ein weiteres Beispiel für die Folgen des massiven landwirtschaftlichen Strukturwandels. Jährlich verschwinden rund 400 000 Bauernhöfe, wie vor einiger Zeit im europäischen Parlament berichtet wurde.
Damit verändert sich tendenziell auch die Optik vieler Dörfer. Ob deren landwirtschaftlich geprägte Ortsbilder dennoch erhalten werden können, darüber gibt es in der Gemeinde Tutzing Diskussionen. Als Möglichkeit gelten Bebauungspläne, die eine Orientierung an der traditionellen Gestaltung vorgeben könnten. So eine Vorgehensweise gilt beispielsweise für Tutzinger Ortsteile wie Monatshausen, Traubing und auch Diemendorf als denkbar.
Solange es solche Bebauungspläne nicht gibt, hat sich die Bebauung nach der jeweiligen Umgebung zu richten - das sieht der Paragraf 34 des Baugesetzbuchs vor. So ist es auch bei der Hofstelle in Diemendorf, die nun vor dem Abbruch steht. Sie befindet sich zwischen der Hauptstraße und der Kirche.
Im Bau- und Ortsplanungsausschuss des Gemeinderats gab es Diskussionen über einige Details. Die vorgesehenen Neubauten fanden durchaus Wohlwollen, denn ihre Gestaltung soll sich am landwirtschaftlichen Umfeld orientieren. So befürwortete der Ausschuss den betreffenden Vorbescheidantrag bei einer Gegenstimme.
An diesem Fall zeigte sich aber auch, dass manche für die ganze Gemeinde aufgestellte Regeln mit den Wünschen für Dörfer in Konflikt stehen. So fordert beispielsweise die Tutzinger Ortsbausatzung für Mehrfamilienhäuser Tiefgaragen - doch die wollen die Gemeinderäte in landwirtschaftlichen Ortsteilen eigentlich nicht. Oberirdisch vorgesehene Stellplätze gefallen ihnen besser - so genannte „Garagenstadel“.
Ortsentwicklung
18.5.2021
Wandel in Diemendorf
Ein Bauernhof in der Ortsmitte soll zwei Mehrfamilienhäusern weichen
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