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Tierhilfe Tutzing in der ganzen Region aktiv

Neues Einsatzauto komplett von Sponsoren finanziert

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Das neue Einsatzauto der Tierhilfe Tutzing - komplett über Sponsoren finanziert

Die Tierhilfe Tutzing e.V. hat eine wichtige Hilfe bekommen: Ein neues Einsatzauto konnte der Verein komplett mit Unterstützung von Sponsoren finanzieren. In diesem Jahr waren die aktiven Mitglieder bereits bei 380 Einsätzen unterwegs. Bei vielen von ihnen leistet das neue Fahrzeug wertvolle Dienste, denn alle für die Tierrettung benötigten Hilfsmittel gehören zur Ausrüstung.

Die 2021 gegründete Tierhilfe ist eine Initiative des Tutzingers Stephan Holzer. Er ruft alle Menschen auf: „Finden Sie ein Tier, das Hilfe benötigt, so rufen Sie uns umgehend an.“ In der Regel sei jemand vom Einsatzteam in kurzer Zeit an Ort und Stelle und könne helfen. Auf der Liste der Tiere, um die sich Mitglieder des Vereins schon gekümmert haben, stehen Hunde und Katzen ebenso wie Papageien, Füchse, Vögel, Siebenschläfer, Eichhörnchen, Igel, Fledermäuse, Wiesel, Marder, Hasen und viele andere.

In diesem Jahr bereits mehr als 380 Einsätze

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Dieses Turmfalken-Baby war abgestürzt

In diesem Jahr hatten die Tutzinger Tierretter schon rund 380 Einsätze. Die Vereinsmitglieder sind zur Stelle, wann immer Tiere Hilfe brauchen. Sie haben sich beispielsweise um einen abgestürzten Turmfalken gekümmert, einen eingeklemmten Wasservogel, einen schwerverletzten Raben, ein allein aufgefundenes Entenbaby, einen Hund, der einen Kauknochen verschluckt hatte, einen in eine Insektenfalle geflogenen Vogel, ein hilfloses Rehkitz, einen angefahrenen Dachs, eine große in einem Garten entdeckte Schildkröte und um ein Blesshuhn, das eine Schnur ums Bein gewickelt hatte. In Unterzeismering sind Anfang Oktober vier freilaufende Hunde entdeckt worden, und alle konnten gesichert werden.

Beim Aufsehen erregenden Schwalbensterben im September hatten die Mitglieder der Tierhilfe alle Hände voll zu tun, und sie konnten etliche Vögel retten. Immer wieder werden sie gerufen, wenn Tiere gefunden werden, wenn Tiere überfahren worden sind, wenn Katzen von Bäumen nicht mehr herunterkommen, wenn Vögel verletzt sind und in vielen anderen Fällen. Sie beraten auch in der Hundehaltung und suchen bei Verdacht auf ausgelegte Giftköder die Gegend ab.

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Einen Eisvogel haben die Tutzinger für den Landesbund für Vogelschutz gerettet (links). Der Fuchs war durch ein Mähwerk schwerstverletzt worden (Mitte). Der Hund war über längere Zeit bei über 28 Grad in einem Auto, die Tierhilfe hat ihn zusammen mit der Feuerwehr und der Polizei befreit (rechts).

Umfangreiches Kontaktnetz von Tierheimen bis zu spezialisierten Anlaufstationen

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Dieser Schwan hatte auf dem See einen Angelhaken in der Backe. Stephan Holzer und seine Freunde konnten den Haken an Ort und Stelle entfernen und das Tier wieder in die Freiheit entlassen.

Oft können sie selbst helfen, oft brauchen sie für die betreffenden Tiere weitere Unterstützung. Tierärzte, Kliniken und Tierheime stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Das klappt oft sehr gut, doch es gibt auch Probleme. Manche Tierkliniken nehmen beispielsweise keine Wildtiere, und auch rund um die Uhr sind die Kliniken nicht immer geöffnet. Aber die Tutzinger wissen sich zu helfen. „Es muss immer einen Plan A und einen Plan B geben“, sagt Holzer.

Er und seine Vereinsmitglieder haben sich ein umfangreiches Netz von Kontakten aufgebaut, von den Tierheimen – so dem in Starnberg, zu dem sie eine gute Verbindung haben – bis zu zahlreichen Anlaufstationen, die auf bestimmte Tiere spezialisiert sind. In München gibt es zum Beispiel eine von einem gemeinnützigen Verein betriebene Reptilienauffangstation. Vielfach engagieren sich Privatleute in der ganzen Region wie beispielsweise Heidi Rothwinkler, die in Paterzell mit einer privaten Tierauffangstation schon vielen Tieren in Not geholfen hat. Sehr hilfreich sei eine glänzende Zusammenarbeit mit der Starnberger Polizeiinspektion, sagt Holzer. Wenn ein verletztes Tier getötet werden muss, wissen die Vereinsmitglieder, was zu tun ist und wer zu informieren ist.

Seit ihrer Gründung vor drei Jahren hat sich die Tierhilfe längst einen weit über Tutzing hinaus reichenden Ruf erarbeitet. Sie ist in der ganzen Region aktiv, der Radius ihrer Einsätze ist immer größer geworden. Anfangs meldeten sich Privatpersonen, heute wenden sich auch die Polizei, Rettungsdienste, die Feuerwehr, die Wasserwacht und andere Tierorganisationen mit der Bitte um Hilfe an den Verein, der sich ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert. „Einen Zuschuss der Gemeinden gibt es leider noch nicht“, bedauert der Vorstand.

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Der Verein ist seit seiner Gründung 2021 auf 86 Mitglieder angewachsen

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Alles drin: Diesen Schrank mit wichtigen Hilfsmitteln für die Tierrettung konnte der Verein allein mit finanzieller Hilfe eines Sponsors anschaffen. Damit haben die Retter im Einsatzfall alles dabei, was sie benötigen.

Sieben Gründungsmitglieder waren es bei der Tierhilfe 2021 am Anfang, mittlerweile sind es 86 Miglieder. Aktive sind ebenso darunter wie fördernde Mitglieder und Jugendliche. Das Einsatzteam besteht aus etwa 25 Mitgliedern. Sie werden im Bedarfsfall mit einer eigenen Handy-App alarmiert, die ihnen alle benötigten Daten samt Navigation zum Einsatzort anzeigt.

Die Einsatzkräfte werden regelmäßig auf Erste Hilfe für Mensch und Tier sowie im Umgang mit der Einsatzausrüstung geschult. Bei Einsätzen jeder Art fahren immer mindestens zwei Personen und ein Einsatzleiter mit. Das Einsatzteam ist Tag und Nacht erreichbar. „Unser Notruftelefon hat eine Handynummer“, sagt Holzer, „damit immer die Erreichbarkeit gewährleistet ist." Auch das Telefon ist Tag und Nacht besetzt. Die Telefonnummer erfährt man im Internet, im Telefonbuch, bei der Auskunft, auf der Webseite der Gemeinde Tutzing, bei den Polizeiinspektionen im Umkreis und bei Facebook.

Die Bekanntheit der Tierhilfe Tutzing spiegelt sich auch bei den Sponsoren des neuen Einsatzautos wider, unter denen Firmen aus etlichen Orten sind: „Le Fleur – Das Blumencafé“ (Starnberg), „Damenmoden Frauensache“ (Tutzing), „M-Protection Security GmbH“ (Weilheim), „Auto Lanio GmbH“ (Tutzing), „Allianz-Agentur Christian Riegel“ (Tutzing), „Loeger Immobilien“ (Tutzing), „Isabelle Kiefer Hair & Beauty“ (Pöcking), „Landgasthof zum Brückenwirt“ (Percha), „Ziep Industrie und Holzmontagen“ (Tutzing), „Groh Gebäudemanagement“ (Weilheim), „Immobilien Management Hoenicke“ (Starnberg), „Wenisch Montagebetrieb“ (Starnberg), „Dienstleistungen Ecker Hausmeister- & Gartenservice (Eurasburg)“, „Tiergesundheitszentrum 5 Seenland“ (Weßling), „Groß und klein Tierarztpraxis Dr. Kerstin Schwarzer und Tierphysiotherapie Pia Heinloth“ (Tutzing), „Portner Energie- & Gebäudetechnik GmbH“ (Berg), „Werkstatt Schreinerei Abendschein“ (Starnberg) und „Tierarztpraxis Dr. med. vet. Peter Stelzer“ (Berg). Der Verpackungsspezialist Packsys GmbH aus Wieling hat allein eine ansehnliche Summe für Teile des Innenausbaus beigesteuert.

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Kommentare

Man kann das Engagement und den Einsatz der Tierhilfe nicht hoch genug wertschätzen.
Diesen Montag hat ein Zeitungszusteller unseren kleinen roten Kater totgefahren und liegen gelassen. Er ist mit einem derartigen Tempo frühmorgens in den Pauliweg, eine Sackgasse gefahren, so dass Joschi keine Chance hatte auszuweichen. Er wurde nur drei Jahre alt.
Einsicht, Verständnis, null. Heute Nacht ist er wieder genauso schnell und rücksichtslos gefahren…
(Bearbeitet)