Von Lorenz Goslich

Nature Guides

gwt Starnberg will "Ranger"

Die Idee, Nature Guides für die Region StarnbergAmmersee einzusetzen, stammt von gwt-Geschäftsführer Christoph Winkelkötter. Auch im Tegernseer Tal versucht man inzwischen mit „Rangern“, wie sie dort genannt werden, dem enormen Ausflugstourismus Herr zu werden, um die Natur zu schützen und Unfrieden zwischen TouristInnen und Einheimischen zu vermeiden. Als Ziel gilt es, bei BesucherInnen das Bewusstsein zu schärfen, sich in den Naturschutzgebieten richtig und umsichtig zu verhalten. Dass man keinen Müll liegenlässt, sollte eigentlich jedem klar sein, so die gwt. Es gebe aber noch eine Menge anderer Dinge, da sind sich die Leute nicht bewusst, was sie anrichten. So dürfe die Würm zum Beispiel von März bis einschließlich Juni nicht mit Kajak oder SUP befahren werden, um Tiere im und ums Wasser während der Brutzeit zu schützen. Und auch wenn es MountainbikerInnen viel Spaß mache, querfeldein über Stock und Stein auf kleinen Pfaden zu radeln: "Mit jedem einzelnen neu 'angelegten' Trail haben die Waldtiere immer weniger Rückzugsmöglichkeiten, das zerfahrene Waldgebiet sieht aus wie ein Schachbrettmuster." Teils seien sogar Motocross-FahrerInnen dort unterwegs. Auch Landwirte, für die Wald, Wiesen und Felder praktisch Arbeitsort sind, beschwerten sich immer häufiger über RadlerInnen, die mitten durchs Feld fahren und überzeugt seien, hier befinde sich ein Fahrradweg, weil es auf ihrer App so angezeigt werde. Dass auf den Portalen alle individuelle Routen hochladen und einstellen könnten, werde immer mehr zum Problem. FalschparkerInnen, die zum Beispiel Forstwege für Traktoren und Mähdrescher blockieren, kämen noch erschwerend hinzu.

Derzeit sind nach Angaben der gwt acht "Guides" engagiert, die an den Sommerwochenenden jeweils von 10 bis 18 Uhr an bekannten „Hotspots“ der Region anzutreffen sind: unter anderem im FFH Gebiet Leutstetten, dort an der Einstiegsstelle Würm, am Ampermoos und am Ammersee-Südufer, am Wörthsee und am Starnberger See. "Die Guides sind alle mit dem Thema Naturschutz vertraut und kommen auf Empfehlung der beteiligten Organisationen wie Untere
Naturschutzbehörde, Gebietsbetreuer, Bund Naturschutz sowie Bauern- und Jagdverband, erläutert die gwt. Als wesentlich wird es betrachtet dass die "Nature Guides" nicht als Polizeiersatz fungieren: „Uns ist es wichtig, dass wir freundlich informieren und balternative Ziele vorschlagen, um beliebte Hotspots zu entlasten", so die gwt: "Dafür haben wir auch einen eigenen Flyer gedruckt, der verteilt wird." Titel: – „Rücksichtsvoll unterwegs“ – der verteilt wird.“ Wer Lust hat, sich als Nature Guide zu engagieren,
kann sich direkt unter goetzl@starnbergammersee.de melden. Der Einsatz wird auch vergütet. Die Guides werden
von der gwt Starnberg mit Poloshirts, Regenjacke und Rucksack ausgestattet. Grundsätzlich soll das Projekt
langfristig installiert und eventuell auch auf die Wintermonate erweitert werden, dazu braucht es allerdings noch
eine Finanzierung über den Kreishaushalt.

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Über den Autor
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Lorenz Goslich

Wirtschafts- und Lokaljournalist, Diplom-Kaufmann, Dr. oec. publ. Schreibt für diverse Medien und liebt seinen Heimatort Tutzing.

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