Von Ninon Ballerstädt

Neuer Rekord beim Mauersegler-Start

Unterhaltskosten für acht Vögel – Elf von 36 Tieren machen sich auf die Reise

Liebe Mauerseglerfreunde, Paten, Finder und Kuriere, nachdem ich mich von dem Stress des ersten Mauersegler-Starts wieder halbwegs erholt habe, möchte ich im Nachhinein noch kurz „Bilanz ziehen“.

Von den 36 Mauerseglern, die am Samstag im Stadion dabei waren, hatten sich letztendlich elf Tiere auf die Reise gemacht: JAKO, BONNIE und ANNIE - vermutlich Geschwister – aus Herrsching, denen „ihr“ Haus unter dem Hintern weggerissen worden war, FOXI aus Seefeld, WUSEL, NATALIE und MACKIE aus Tutzing, BELLA aus Unterzeismering, HEINZI aus Seeshaupt, ALEXA aus Penzberg und OSKAR aus Moosburg.

Ein Sperber nutzte die Gunst des Augenblicks

Für einen der Jungsegler endete die Reise jedoch, bevor sie noch richtig begonnen hatte: In dem Wäldchen an der Gröschlstraße hatte ein Sperber die Gunst des Augenblicks genutzt, um sich ein ganz besonderes Abendessen zu sichern. Drei weitere Mauersegler hätten noch die Chance gehabt, in die Freiheit zu starten. Bei FRITZI aus Berg war eindeutig noch die Schwerkraft gegen ihn – 53 Gramm waren einfach noch zu viel.

Bobby genoss die schöne Aussicht und hatte dann keine Lust mehr

BOBBY aus Tutzing genoss zwar die schöne Aussicht, hatte aber offensichtlich keine Lust und machte noch auf der „Startrampe“ kehrt. HANSI aus Wolfratshausen flog ein ganzes Stück über den Sportplatz, konnte aber nicht an Höhe gewinnen. Nach physischen Problemen sah sein Flug eigentlich nicht aus, vielleicht fehlte ihm einfach noch etwas mehr Selbstbewusstsein und Willenskraft. Er darf es beim nächsten Mal erneut versuchen. Hoffentlich klappt es dann!

Drei Neue: Flip, Flop und Kasimir

Inzwischen sind bereits wieder drei kleine Mauersegler dazugekommen (Bild): FLIP (Mitte) aus Weilheim, FLOP (rechts) aus Tutzing und KASIMIR (links) aus Schwabbruck. Zunächst waren FLIP und FLOP bei den vier Patienten auf der „Intensiv-Station“ mit der Wärmematte untergebracht. Aber inzwischen sind alle in die normale Unterbringung umgezogen. Nur KASIMIR benötigt momentan noch Infusionen, kürzere Fütterintervalle mit kleineren Portionen und eine Wärmequelle. Alle anderen sind bereits „über den Berg“. Die Aufgabe der Wärmematte haben nun FLIP und FLOP für KASIMIR übernommen, die immer eng an seiner Seite in ihrem neuen Nest liegen.

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Zuschauer aus Stuttgart und Berlin bei den Starts in Tutzing

Und noch etwas in eigener Sache: Da ich selbst vor und während den Starts komplett „am Rotieren“ bin, entgehen mir viele Dinge bzw. ich vergesse dann wichtige Details – zum Beispiel mich bei allen für ihr Kommen zu bedanken, was ich hiermit nachholen möchte: Vielen Dank für Ihren/Euren Besuch und die Unterstützung! Einige nehmen jedes Jahr weite Wege auf sich, um den Starts beizuwohnen. Sie reisen nur zu diesem Zweck eigens aus München an.

Zum wiederholten Male waren sogar Zuschauer aus Stuttgart und Berlin anwesend (allerdings nicht nur wegen der Mauersegler!). Besonders bedanken muss ich mich dieses Jahr vor allem bei Klaus H. (Bund Naturschutz Tutzing), der sich tags zuvor angeboten hatte, für die Einhaltung der Corona-bedingten Abstandsregeln etc. zu sorgen. Daran hatte ich vor lauter Heimchen-in-Mauerseglerschnäbel-schieben überhaupt nicht mehr gedacht! Dank auch an Claudia M. (LBV Weilheim), die lange vor meiner Ankunft bereits am Stadion war, um Informationsmaterial und mein Mauersegler-Quiz zu platzieren, was ich selbst nicht mehr geschafft hätte. Lobend erwähnen möchte ich auch noch Toni S. (Organisator des berühmt-berüchtigten EMoMo-Stammtischs), der lautstark und erfolgreich für die Fütterung des „Mauersegler-Schweines“ warb und Lothar H. (Bund Naturschutz Tutzing), der es dann zu immer neuen Weidegründen führte.

Herzlicher Dank an viele Helfer

Das hatte zur Folge, dass dieses Jahr ein neuer Rekord aufgestellt werden konnte: Durch die „Schweinchen-Fütterungen“ kamen die Unterhaltskosten für acht Mauersegler zusammen! Gigantisch! Auch Markus H. (Weilheim) möchte ich noch ganz herzlich dafür danken, dass er hinter meinem Rücken während der Mauersegler-Fütterungen die Drecksarbeit gemacht und still und heimlich die „Windeln“ gewechselt hat. Ebenso hatte sich Alois S. (Tutzing) bereits zuvor als „Tatort-Putzer“ betätigt, um die Spuren der Heimchenverdauungen an den Wänden der Segler-Boxen zu beseitigen und sie für den öffentlichen Auftritt vorzeigbar zu machen. In meinem angeschlagenen Zustand ist Eure Hilfe ein echter Segen für mich gewesen! Dafür an dieser Stelle nun ein ganz herzliches Dankeschön!

Nach dem Start ist vor dem Start - die nächste Ankündigung wird in wenigen Tagen folgen, sofern das Wetter mitmacht.

Bis dahin grüßt
Ninon Ballerstädt mit aktuell 28 Mauerseglern

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Ninon Ballerstädt

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