Im Frühling dieses Jahres ist er in der Akademie für politische Bildung aufgetaucht: Der Buchsbaumzünsler, der sich gerade durch bayerische Gärten frisst, versuchte sich im Park der bekannten Tutzinger Einrichtung breit machen. Akademie-Gärtner Fridolin Baur Fridolin Baur und seine Kollegen haben es damals geschafft, die offenbar permanent hungrigen kleinen Tiere zu vertreiben. Aber mittlerweile tauchen die gefräßigen Raupen des aus Ostasien stammenden Schmetterlings auch an anderen Stellen von Tutzing auf.
Vizebürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg hat sie zum Beispiel entdeckt. Die Buchsbaumzünsler haben sich auch schon durchs Würmtal gearbeitet und in Starnberg ihre Spuren hinterlassen, so auf mehreren Friedhöfen. Am Starnberger Waldfriedhof haben sie größere Teile des dortigen Buchsbaums praktisch kahlgefressen.
Hier zu Lande keine natürlichen Feinde
Warum die „Raupe Nimmersatt“ überhaupt hier zu Lande auftaucht, darüber streiten die Gelehrten. Die einen sehen den Grund in der Klimaerwärmung, die anderen vermuten, dass Menschen die kleinen Tiere mehr oder weniger unwissend von Asien-Reisen mitgebracht haben. Hier zu Lande scheint es für sie jedenfalls kaum natürliche Feinde zu geben - und die Witterung dieses Jahres scheint ihre Fortpflanzung zu begünstigen.
Mit der Hand absammeln, Hochdruckreiniger, biologische Mittel
Die nachtaktiven Weibchen legen ihre Eier an den Blattunterseiten des Buchses ab. Hobbygärtner sollten aktiv werden, raten Fachleute. Aber wie?
Die für den Park zuständigen Mitarbeiter der Tutzinger Akademie für politische Bildung haben die Raupen abgesammelt und auch mit Wasser aus dem Hochdruckreiniger gearbeitet. „Insektizide und Pestizide verwenden wir überhaupt nicht“, betont Akademie-Gärtner Fridolin Baur.
In manchen Ratgebern werden biologische Mittel ohne Chemie wie Nematoden, Neem-Öl und Präparate mit Bacillus thuringiensis empfohlen. Wenn man an den Buchsbäumen im Inneren Kokons entdeckt, halten Experten ihre manuelle Entfernung für sinnvoll. Bei Hautkontakt sind die Raupen nicht giftig, man sollte sich aber anschließend die Hände waschen, weil sie beim Buchs mit toxischen Verbindungen in Kontakt gekommen sind.
Nicht in den Kompost werfen
Die Raupen überhaupt zu finden, ist allerdings nicht leicht, zumal sie im Verstecken recht geübt zu sein scheinen. Hinweise können verfärbte Blätter, abgestorbene Astpartien, weiße Gespinste und natürlich die Raupen selbst sein.
Irgendwann werden die Blätter braun, aber dann ist es meist schon zu spät - der Buchs ist dann nicht mehr zu retten. Man sollte ihn roden, verbrennen oder zerstückeln. Aber auf keinen Fall in den Kompost mit ihm - dann breitet sich der Buchsbaumzünsler eher noch mehr aus. Entsorgt werden soll die Pflanze im Hausmüll.
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