Neu im Vorstand des Tierschutzvereins für Tutzing und Umgebung ist Sonja Metzner. Sie ist in der Jahreshauptversammlung am Dienstag im Bernrieder Hotel Seeblick zur neuen Schriftführerin gewählt worden. Ihre Vorgängerin war nach nur sechs Monaten in dieser Funktion ausgeschieden. Damit ist der Vorstand wieder komplett.
Bei seiner Neuwahl im vorigen Jahr war Petra Schmidt-Holzer als Nachfolgerin von Dr. Sabine Frenzl Vorsitzende geworden, Dr. Christine Radwanski-Feldhütter wie zuvor zweite Vorsitzende und Kerstin Holly Schriftführerin.
Beiräte sind Dr. Ninon Ballerstädt, Erna Donnerbauer, Helga Hasselmann, Heidi Rothwinkler und Bettina Wozny, Kassenprüferinnen Ulrike Lanio und Bettina Müller.
Viele Tiere aus misslichen Lagen befreit
Die Mitglieder und Helfer des Tierschutzvereins haben im vergangenen Jahr 57 Vögel betreut, 30 Katzen, 26 Hunde, 15 Igel und sechs Kleinsäuger, außerdem Marder, Pferde sowie eine Eule, einen Turmfalken, eine Schildkröte, eine Fledermaus und ein Fuchsjunges. 42 der Vögel, vor allem Mauersegler, hat allein Dr. Ninon Ballerstädt, die in Tutzing als Expertin auf diesem Gebiet bekannt und beliebt ist. Die Helfer konnten viele der Tiere aus misslichen Lagen befreien, an Tierärzte übergeben oder den Besitzern zuführen.
Immer wieder gibt es leider auch traurige Erlebnisse. Unter den 30 Katzen waren sieben Totfunde. Nur bei zwei der toten Katzen war kein Halter zu ermitteln. Der Verein unterstützt zahlreiche Kastrationen wilder Katzen, um weiteres Elend einzudämmen. Die Mitglieder fangen auch herrenlose verletzte Tiere ein.
Ohne Erfolg blieb eine tagelange Suchaktion in Diemendorf. Eine Mutterkatze war mit ihrem Baby im Maul über die Straße gelaufen und von einem Auto erfasst worden. Passanten retteten das kleine Kätzchen und brachten es ins Starnberger Tierheim, doch das Muttertier war unauffindbar. Das gerettete Babykätzchen wurde im Tierheim aufgepäppelt, inzwischen hat es ein Heim gefunden.
Schnellere Kommunikation mit modernen Methoden
Tutzings Bürgermeisterin Marlene Greinwald dankte den Vereinsmitgliedern und Unterstützer sehr für ihre engagierte Arbeit. Die Vorsitzende Petra Schmidt-Holzer berichtete über eine Reihe von Neuerungen. So ermöglicht die neue Facebook-Seite des Tierschutzvereins eine schnelle Kommunikation mit der Bevölkerung: „Gefundene oder vermisste Tiere können so schneller wieder in die Hände von ihren Besitzern gebracht werden, da sich oft Freunde oder Bekannte der Tierhalter bei uns melden und zielführende Hinweise geben.“
Gut kommt der neue „Tierschutz-Stammtisch“ an. Gleich beim ersten Mal kamen 14 interessierte Bürger, beim zweiten Mal war die Beteiligung noch größer. „Es entstanden interessante Gespräche und wir bekamen somit einen guten Einblick in den täglichen Alltag von Tierbesitzern und deren Problemen“, berichtete Petra Schmidt-Holzer. Auch gute Tipps sammeln die Verantwortlichen des Vereins bei solchen Gelegenheiten gern für die aktive Tierschutzarbeit. Wegen des Erfolgs sollen solche Zusammenkünfte nun alle zwei bis drei Monate stattfinden. Der nächste Tierschutz-Stammtisch findet am 6. Juni um 19 Uhr im Gasthaus Tutzinger Hof statt. Der Verein würde sich über weitere freiwillige Helfer sehr freuen.
Schneller Kontakt über das Tierschutztelefon 08158 / 3330
Der Verein steht den Bürgern bei allen Fragen und Problemen rund um Tiere zur Verfügung. Schnelle Kontaktmöglichkeit gibt es auch über das Tierschutztelefon 08158 / 3330. Ein „Tierschutztelefon“ mit der Nummer 08158 / 3330 wird, soweit möglich, rund um die Uhr betreut. Falls die Zuständigen vorübergehend nicht erreichbar sind, rufen sie baldmöglichst zurück. Anrufer können auch Nachrichten hinterlassen. Weitere Anlaufstellen sind bei akuten Notfällen das Starnberger Tierheim, von dem sich die Tutzinger gut unterstützt fühlen, oder die zuständige Polizei.
Beratungsgespräche, Urlaubs- und Tagesbetreuung
Etliche Mitglieder des Tierschutzvereins sind auf ganz bestimmte Tiere spezialisiert und kennen sich mit ihnen besonders gut aus. Regelmäßig gibt es Beratungsgespräche, man kann Tipps zur Haltung und zur richtigen Ernährung von Tieren erhalten.
Der Verein vermittelt auch gern Urlaubs- und Tagesbetreuungen für Hunde, Katzen und andere Tiere. Bedürftige Tiere unterstützt er mit Hilfe der Futterspendenbox, die tierliebe Bürger immer wieder auffüllen - eine Hilfe, für die die Verantwortlichen sehr dankbar sind.
„Katzenfrauen“ setzen sich unermüdlich für Bauernhof-Katzen ein. Der Verein freut sich auch besonders über solche Menschen, die „mit offenen Augen durch die Welt gehen“, sich verletzter oder hilfloser Tiere annehmen, den Tierschutzverein informieren oder selbst die Initiative ergreifen.
Sehr wichtig: Tiere chippen, tätowieren und registrieren
Für sehr wichtig halten die Verantwortlichen das Chippen, Tätowieren und Registrieren von Haustieren. Wer sich in dieser Hinsicht nicht sicher ist, sollte sich an seinen Tierarzt wenden, raten sie. Eine 15-stellige Transpondernummer muss neben den Kontaktdaten eingegeben werden, die im Heimtierausweis zu finden ist. Nur dann kann ein entlaufenes Tier schnell gefunden werden. „Nicht selten müssen schwer verletzte Tiere in fremden Händen sterben, da ihre Besitzer nicht so schnell zu finden sind.“
Kommentar hinzufügen
Kommentare