
Auch mit einer kleinen Theatertruppe kann man "durchaus was stemmen", wenn man nicht die Mittel des Komödienstadels zur Verfügung hat. Das schreibt die kundige Autorin Freia Oliv im "Starnberger Merkur" anerkennend über die Theatergruppe Traubing und ihre Präsentation der Komödie "Ach du lieber Gott", die sechs Mal mit großem Erfolg aufgeführt wurde. Gestern war die letzte Vorstellung.
Im Geld zu schwimmen scheint allerdings auch der Komödienstadel nicht. Ganz im Gegenteil: Von der volkstümlichen Fernsehreihe des Bayerischen Rundfunks soll es künftig wegen Einsparungen keine Neuproduktionen mehr geben. Da steht die Traubinger Theatergruppe besser da: Von ihr wird man auch in den nächsten Jahren immer wieder neue Aufführungen erwarten dürfen. Der Vergleich der ganz ehrenamtlich tätigen "kleinen" Traubinger Theatergruppe mit dem "großen", gebührenfinanzierten Komödienstadel wirkt irgendwie beruhigend: Geld allein scheint die Welt doch nicht zu regieren.
Mit ihren Auftritten können sich die Traubinger ohnehin sehen lassen - schon seit vielen Jahren. Regisseur Michael Fleddermann, der aus Filmen und Fernsehserien bekannt ist, hatte die Idee, das Stück „Ach du lieber Gott“ aufzuführen. Fleddermann hat schon mehrere Traubinger Theateraufführungen geleitet. Nicht zuletzt ihm dürfte es zuzuschreiben sein, dass sich die Traubinger Theatergruppe von Jahr zu Jahr immer mehr in eine modernere Richtung entwickelt hat, wie Freia Oliv kommentiert. Zudem hat, wie sie anmerkt, auch die Autorin des Stücks, die Tirolerin Cornelia Willinger, frischen Wind auf die Bühnen gebracht ("weniger Schenkelklopfer, dafür ein bisserl komödiantisch-politisch").
Wer bei der Theatergruppe mitmachen will, ist immer herzlich willkommen
Von Cornelia Willinger stammen Vorlagen für den Komödienstadel ebenso wie für bekannte Filme und Serien, etwa „Die Hausmeisterin“ mit Veronika Fitz und Helmut Fischer oder „Peter & Paul“ mit Helmut Fischer und Hans Clarin, außerdem für mehrere Folgen der Krimi-Komödien „Pfarrer Braun“ und „Der Bulle von Tölz“ mit Ottfried Fischer. Auch dessen damalige Partnerin Sabrina Lorenz weiß die Leistung dieser Heimatbühne zu schätzen. Vor sechs Jahren war sie bei einer Aufführung der Traubinger Theatergruppe zu Gast, und damals war sie voll des Lobes. „Einige der Mitwirkenden sind besser als manche Profis, die ich kenne", sagte sie.
Seit Mitte November vorigen Jahres haben die Mitglieder der Theatergruppe Traubing intensiv geprobt. Sieben Schauspielerinnen und Schauspieler wirkten bei ihren Aufführungen mit: Florian Schlögl, Karin Günther, Marion Geiger, Katharina Lemke, Sarah Schadl, Christian Wolfert und Rainer Bartsch. "Alle Akteure sind wichtig“, betonen die Verantwortlichen, die sich auch immer über neue Interessentinnen und Interessenten freuen - ein weiterer Hinweis darauf, dass für die Zukunft geplant wird. Erstmals mit dabei gewesensind diesmal beispielsweise Marion Geiger und die Souffleuse Christiane Meßner.
Das Ensemble auf der Bühne bildete aber nur den kleineren Teil des Teams. Mit großem Engagement dabei waren ebenso Regieassistentin Gabi Lemke, Souffleuse Christiane Meßner, für die Maske Elfriede Plank, für die Requisite Barbara Inderst, Fini Bartsch und Antonia Karl, für die Beleuchtung und den Ton Martin Wild, fürs Bühnenbild Werner Bamberger, Jakob Brey und Axel Eckert sowie für den Kartenverkauf Sandra Inerst und Christiane Meßner.
Weitere Informationen:
http://www.theater-traubing.de/

Kommentar hinzufügen
Kommentare
Liebe Grüße
E. Dörrenberg