„Der Mix macht Malerei“, kommentierte Ilse Reiher. Die neue Ausstellung der von ihr koordinierten Künstlergruppe „KulturArt am See“ scheint das zu bestätigen. Eines der dort gezeigten Bilder ist sogar ein Mix der Beteiligten – eine echte Gemeinschaftsarbeit. „13 mal Spaß“ - so haben sie ihre Teamwork genannt und beschlossen, dieses Bild Pfarrer Peter Seidel zu schenken, wie Ilse Reiher am Dienstag bei der Vernissage mitteilte. Der Gastgeber freute sich sichtlich und kündigte gleich an: „Wir werden hier bestimmt einen schönen Platz dafür finden.“
„Visionen“ - so lautet der Titel der Ausstellung. Zur Vernissage, bei der Eberhard Köstler, Andreas Kurz und Gert Wilden mit brillantem Jazz die künstlerische Vielseitigkeit musikalisch ergänzten, kamen viele Interessierte. Denn längst ist die künstlerische Qualität von KulturArt am See in Tutzing bekannt. Für Visionen bieten die Mitglieder der Gruppe mit ihren ganz unterschiedlichen Erfahrungen und Sichtweisen viele Anregungen, die wohl in den Werken ihren Niederschlag finden. Stolz wies Ilse Reiher darauf hin, dass eine aus diesem Kreis, Monika Zistl, schon mal in Paris im Louvre ausgestellt hat. Diesmal steuert sie einen „Zeiten-Seher“ bei, dem sie zwei Sonnenbrillen verpasst hat und den sie so beschreibt: „Er kann sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft, ins Universum, ins Innere der Erde sehen – wie er will!“ Und eine andere, Ulrike Weihe, ist Schülerin beim Aktionskünstler Joseph Beuys gewesen, wie Ilse Reiher bei der Vernissage berichtete.
Nachdenkliches, Hintergründiges und Außergewöhnliches
Bereits zum fünften Mal stellt KulturArt im Roncallihaus aus. „Kirche und Kunst gehören fest zusammen“, sagte Pfarrer Seidel. 19 Künstler der Gruppe KulturArt am See zeigen bis zum 13. Oktober im Roncallihaus ihre Werke. Da ist noch viel mehr Spaß dabei als auf dem Gemeinschaftsbild, aber ebenso viel Nachdenkliches, Hintergründiges und Außergewöhnliches. Bizarre Holzskulpturen sind darunter, Abstraktes und Figuratives, Kompositionen mit unterschiedlichsten Motiven, kräftige und sanfte Farbzusammenstellungen.
„Verbunden mit der geistigen Welt zwischen Himmel und Erde“
Das Thema „Visionen“ hat die Mitglieder von KulturArt erkennbar in jeweils ganz eigene Welten geführt. Die einen orientierten sich an konkreten „irdischen“ Themen und Ereignissen. Dafür steht schon das Plakat der Ausstellung mit einem Bild von Claus Troendle, das die unfertige Brücke von Kapstadt zeigt. Vom Fall der Mauer ließ sich Ute Kirchhof inspirieren: „Berlin vorher, Berlin nachher, eine Vision ist wahr geworden.“
Andere suchen die Visionen in entfernteren Regionen, so Monika Zistl auf dschungelhaft anmutenden Wegen „hinter dem Horizont“. Wieder andere gehen noch viel weiter. Da präsentiert Irena Schikora-Kiefer ein Ufo im Abflug, während Bernhard Klauser unter dem Titel „Präsenz“ farbenprächtig die „Projektion eines virtuellen Menschen mit seinen Energiezentren“ zeigt, „verbunden mit der geistigen Welt zwischen Himmel und Erde“.
Visionen können halt grenzenlos sein. Ina Hartwig überrascht mit knallbunten Lichtblicken, Isolde Winkler begibt sich mit Kraft über Untiefen „dem Licht entgegen“, Gerda Efrat skizziert Träume, wie sie wohl alle kennen - als kunterbuntes Durcheinander. Eine von Blüten umrankte „Heilerin der Seele“ stellt Robert Sainer vor. „Seelenheilung ist ein Werk,“ erläutert er, „das die Essenz menschlicher Erfahrungen einfängt und sie in einem kaleidoskopischen Tanz der Farben und Blumen verwebt".
„Auf der Suche nach dem Glück“
Ein paar Schritte weiter scheint ein Paar auf einem Bild von Sandelan Wirth „auf der Suche nach dem Glück“ schier zu versinken. Von Charlotte Lorenz und ihrer aus dem Wasser sprießenden „Sommerliebe“ lässt man sich förmlich mitreißen. Und Ulrike Weihe entführt in die indianische Tiermedizin – mit einem extravaganten Schwan, der dort, wie sie erklärt, für Vision und Traumzeit steht sowie für Wahrnehmungsfähigkeit, innere und äußere Erlebnisse in Bezug zu setzen, „die eigenen Schritte zur Selbstheilung“.
Bilderbasar immer sonntags von 11.30 Uhr bis 13 Uhr im Blauen Zimmer
Wer sich die eine oder andere Vision zu eigen machen will, hat dazu immer sonntags nach dem Gottesdienst Gelegenheit: Bei einem Bilderbasar von 11.30 Uhr bis 13 Uhr im Blauen Zimmer des Roncallihauses kann man Werke der Ausstellung erwerben. Ein großes Bild kostet 50 Euro, ein kleines Bild 20 Euro. Der Erlös kommt der Ambulanten Krankenpflege Tutzing zugute.
"Visionen" - Malerei, Fotografie, Skulpturen
Ausstellung der Künstlergruppe KulturArt am See
vom 11. September 2024 bis zum 13. Oktober 2024
Bilder Basar
Immer sonntags von 11.30 Uhr bis 13 Uhr im Blauen Zimmer
Der Erlös geht an die Ambulante Krankenpflege in Tutzing
Roncallihaus
Kirchenstraße, Tutzing
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Artikel. Ein Traum Grüße Ilse Reiher