Der Maler Sandelan W. Wirth ist zurzeit in Tutzing sozusagen doppelt bei Ausstellungen vertreten. Im Roncallihaus ist er einer der Mitwirkenden bei der Ausstellung „Visionen“ der Künstergruppe „KulturArt am See“. Und gegenüber im Rathaus beginnt heute eine Kunstausstellung, die ganz Sandelan Wirth gewidmet ist. „Weil wir im Paradies leben…“ lautet das Thema.
Die Gemeinde weist in einer Mitteilung darauf hin, dass sie die Rathausflure seit vielen Jahren als Forum zu vielfältigen Themen wie Ortsgestaltung, Umweltschutz, Ortsgeschichte, Zukunftsfragen, Bildung oder Kunst zur Verfügung stellt. Damit werde das Rathaus zum beliebten Treffpunkt für Austausch und Begegnung.
Sandelan W. Wirth, der 1940 geboren ist, wuchs im nachkriegsbesetzten Speyer auf, wie die Gemeinde berichtet. Seine Kunst sei geprägt von seiner Biographie. In den Nachkriegsjahren habe es an allem gefehlt, auch an für die Malerei geeigneten Materialien. Erste noch erhaltene Bilder seien auf den Rückseiten von Tapetenresten entstanden. Auch noch heute integriere Wirth gefundene Dinge in seine Arbeiten.
Frauen waren für ihn lange rätselhafte Wesen
„Als jungen Menschen bewegten Sandelan W. Wirth die großen Fragen und Mythen unseres Daseins“, so die Gemeinde. Die Frauen in seinem Leben waren für ihn nach dieser Darstellung lange „rätselhafte Wesen“. Aufgewachsen mit einer christlich-demütigen Mutter, einer diktatorischen Großmutter und einer traumatisierten Tante habe er sich nur auf sich selbst verlassen. Das Malen der Frauen habe ihn sich ihnen dann näher gebracht.
Ein Herzensanliegen ist es Sandelan Wirth nach dem Bericht, die göttliche Vielfalt und Ordnung in der Natur zu erhalten. Konsequenterweise sei er Umweltschützer. Viele Jahre sei er nicht mehr zum Malen gekommen. Mit Beginn seines Ruhestands habe er die Malerei wieder aufgenommen: „Die Wut über den profitorientierten Missbrauch der Natur diktierte hm die neuen Themen.“
Die Begeisterung für das Meer als unbesiegbare Kraft unserer Erde habe ihn sein Leben lang begeistert und sei zum wichtigsten Thema seines Schaffens geworden: „Nichts spiegelt die Ewigkeit mehr als das stetige Heranrollen der Wellen unter einem sich ständig verändernden Himmel.“ Zu seiner Werkschau im Tutzinger Rathaus wird Sandelan Wirth selbst so zitiert: „Weil wir im Paradies leben, male ich die wunderschöne Natur, die uns umgibt, male ich die Umweltzerstörung, die täglich passiert.“
Die Ausstellung im Rathaus Tutzing ist vom 12. September 2024 bis zum 28. Februar 2025 zu sehen. Sie läuft also deutlich länge als die Ausstellung von KulturArt am See im Roncallihaus, die am 30. Oktober 2024 endet. Die Vernissage zur Wirth-Ausstellung findet am Donnerstag, dem 10. Oktober 2024 um 18.30 Uhr im Rathaus statt.
Mehr zu Sandelan W. Wirth:
https://kunstverein-starnberg.de/kuenstler/sandelan-walter-wirth/
https://artspaces.kunstmatrix.com/en/exhibition/13196527/sandelan-w-wirth?check_logged_in=1
Kommentar hinzufügen
Kommentare