Zu einem Zusammenspiel der besonderen Art kam es am Samstag im Roncallihaus bei einem Familienkonzert im Rahmen der „Tutzinger Brahmstage“. Bilder und Musik vereinten sich regelrecht auf der Bühne, als ein Kammermusik-Ensemble „Auf dem See“ spielte. Man glaubte bei diesem Stück von Johannes Brahms regelrecht das Plätschern des Wassers zu hören und die leichten Wogen des Sees zu spüren, während hinter den Musikern ideenreich gemalte Bilder zu sehen waren - diejenigen, die bei einem von den Veranstaltern der Brahmstage zuvor organisierten Wettbewerb eingegangen waren.
So wurde im Roncallihaus tatsächlich demonstriert, was die Protagonistin dieses Konzerts, die Bratschistin Pamela Kremer, zeigen wollte: wie man mit Musik Farben und Bilder erzeugen kann. Viele Kinder und viele Erwachsene verfolgten diese mehrschichtige Kunstmischung gespannt. Pamela Kremer hatte ein kleines, sehr feines Programm mit vier Stücken von Johannes Brahms und einem weiteren seines Freundes Robert Schumann zusammengestellt, das sie mit interessanten, witzigen und unterhaltsamen Geschichten geschickt verband. Mit den beiden Geigerinnen Anna Sophia Dauenhauer und Eva Hahn, der Cellistin Zoé Karlikow und der Pianistin Carlota Amado ließ sie mal ganze Stücke, mal nur Ausschnitte geschickt einfließen und zauberte so ein harmonisches Kunstwerk aus Farben und Tönen.
Sehr dynamisch begann das Ensemble gleich mit dem mitreißenden Ungarischen Tanz Nummer 5 von Brahms, später folgten zwei Klavierquintette, eines von Brahms und eines von Schumann, sowie ein Streichquartett von Brahms. Einfühlsam bezog Pamela Kremer immer wieder auch die Kinder mit ein, ließ sie erzählen, was ihnen beim Zuhören durch den Kopf gegangen war, ermunterte sie zum Tanzen und zum Mitklatschen, wobei ein Bub sogar dirigieren durfte. Da konnte man erkennen, wie bestimmt manche der Jüngeren und sehr wahrscheinlich auch manche der Älteren im Publikum sichtlich Gefallen an dieser Musik fanden - und die Veranstalter der Brahmstage damit ein schönes Ziel erreicht haben.
Am Schluss gab’s dann für manche wohl noch ein Aha-Erlebnis in Form eines ruhigen Liedes, das die meisten kannten, das aber viele bisher vermutlich nicht mit seinem Komponisten Johannes Brahms in Verbindung gebracht haben: „Guten Abend, gut‘ Nacht“.
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