Die meisten Heimatmuseen „quer durch die Republik“ sehen ähnlich aus: „Mit Dreschflegel und Rechen“, sagte Eberhard Köstler. In Tutzing ist das ganz anders, bemerkte der Antiquar bei der Vernissage zu einer neuen Ausstellung im Ortsmuseum: Es handele sich tatsächlich um ein „Bürgermuseum“, in dem Einheimische ihren Mitbürgern viel Sehenswertes präsentierten. Mit all der Unterstützung sei das Ortsmuseum „eine hochdemokratische Veranstaltung“.
Das Tutzinger Museum, das auf eine Idee des früheren Bürgermeisters Peter Lederer zurückgeht, trägt weitgehend die Handschrift von Gernot Abendt. Der langjährige Gemeinderat und frühere Vizebürgermeister (2008-2014) hat von Anfang an maßgeblich an der Gestaltung und am Konzept mitgewirkt. Mit „herausragendem Engagement“ hat er zehn Jahre lang als „Museumsbeauftragter“ die Organisation gesteuert, sagte die künftige Tutzinger Kulturreferentin Elisabeth Dörrenberg anerkennend bei der Vernissage vor dem Museum am Thomaplatz. Mit viel persönlichem Einsatz hat Abendt für insgesamt 25 Sonderausstellungen gesorgt. Nun hat er seine Arbeit als Museumsbeauftragter beendet. Bei der Vernissage hat die Gemeinde ihn verabschiedet.
Die noch von Abendt mit begleitete Ausstellung Nummer 25 kann vom 3. Juli an besichtigt werden. Sie ist Tutzinger Straßennamen gewidmet. Etwa 40 der rund 170 Straßen tragen die Namen von Bürgermeistern, Gemeinderäten, Unternehmern, Künstlern, Literaten, Schauspielern und Wissenschaftlern, sagte die Antiquarin Dr. Barbara vcon Benthem bei der Vernissage. Sie hat die Ausstellung zusammen mit ihrem Mann Eberhard Köstler zusammengestellt. Die Gemeinde hat zu der Ausstellung eine Broschüre mit den behandelten Straßennamen und ihren Namengebern veröffentlicht.
Die Vielseitigkeit des Museums unterstrich bei der Vernissage auch Antiquar Köstler auf besondere Weise. Er war nicht nur einer der Kuratoren, er umrahmte die Veranstaltung auch zusammen mit dem Gitarristen Bernd Hess und dem Bassisten Karsten Gnettner musikalisch. Das „Museumstrio“, eigens aus diesem Anlass so genannt, brachte es fertig, das traumhafte Ambiente am Thomaplatz, quasi auf Tutzings Sonnenseite, gleich im ersten Stück mit dem Thema der neuen Ausstellung instrumental zu kombinieren: „On the sunny side of the street“.
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